Alles zum Thema Nachhaltigkeit mit dem besonderen Interesse für das Einrichten mit Küchen und Möbeln aus dem Holz der Hersbrucker Alb und allem was zur Lebensqualität des Wohnens dazu gehört. Die Möbelmacher aus Unterkrumbach bei Hersbruck wollen mit dem Dialog in diesem Weblog von Kunden, Freunden und Fremden lernen und das Bewusstsein für regionale Wirtschaftskreisläufe und verantwortliches Handeln stärken.
Bevor ich das Buch lobe, das ich gestern von Früh um 9 bis Abends um 22 Uhr auf einmal gelesen habe, sollte ich ehrlicherweise erst drauf hinweisen, dass die Möbelmacher und ganz viele unserer Freunde aus der Hersbrucker Alb, aber auch aus ganz Deutschland, Österreich und Italien darin vorkommen. Dabei geht es nicht nur um das Naturschutzzentrum Wengleinpark, Heimat auf´m Teller und die Cittaslow Hersbruck, sondern auch den Holzexperten Erwin Thoma, Claudia Langer von Utopia, Günther Bachmann vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, Daniel Überall vom Kartoffelkombinat, die GLS-Bank oder auch Klaus Töpfer, der unsere erste Nachhaltigkeitskonferenz in Nürnberg bereicherte.
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Das eigentliche Verdienst des Buches ist weniger die Beschreibung der einzelnen Menschen oder Aktivitäten (wobei da schon sehr spannende Beispiele, wie Lesegespräche dabei sind), sondern das Einbetten aller Aktionen und Ideen in den großen Zusammenhang der erhofften gefahrlosen und friedlichen Mittelmeerumrundung seiner Kinder, dem eigentlichen Aufhänger - sicher aber auch die Motivation - des Buches.
Im Vorwort heißt es: "Meine 21 und 24 Jahre jungen Kinder glauben, dass die Zukunft besser wird als die Gegenwart. Sie haben vor ein paar Jahren mal beiläufig ihre Erwartung erwähnt, eines Tages mit dem Auto gefahrlos ums ganze Mittelmeer herumzufahren und dabei durch eine einzige zusammenhängende Zone des Wohlstands, des Friedens und der Freiheit zu kommen, in der Menschen unterschiedlichster Kulturen freundlich miteinander leben und arbeiten.
Jetzt kann man sich natürlich schwer vorstellen, dass unsere Regionalinitiativen die Mörder des Islamischen Staates zur Einsicht bringen werden, aber so wie Nürnberger im ersten Teil ausführlich und dank seines persönlichen Schicksals als Bundestagskandidat auch glaubwürdig begründet, warum er keine Hoffnung in die Politik (mehr) setzt, so versucht er im zweiten Teil die Arbeit von Internetpionieren, Landwirtschaftsfachleuten und allen anderen engagierten Unternehmern und Menschen so zu vernetzen, dass dadurch die kritische Masse erreicht werden kann, die für die anstehenden Veränderungen nötig sei. Am schönsten fand ich den Ausdruck der "Entschlechterung der Welt" denn der aktuell von ihm beschriebene Zustand Europas, ist nicht wirklich ein Grund für Optimismus.
Und trotzdem macht er auch ein wenig Hoffnung. Seine nahezu tagesaktuellen Analysen der Anschläge in Vorra oder Paris werden mit positiven Beiträgen kontrastiert, zum Beispiel mit dem Bürgermeister von Oldenburg, der Kriminologen durch seine beispiellos niedrige Gewaltquote bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund auffiel. Seine so erfolgreiche Aktion bestand einfach aus dem Zusammentrommeln aller Schulleiter und seiner Bitte die Eltern anzuhalten, bei Kindergeburtstagen auch die Migrantenkinder einzuladen. So weit, so einfach.
Die Umsetzung seiner vielen Forderungen - bis hin zum vernünftigen Vorschlag Eward Snowden in Deutschland Asyl zu gewähren - wird da schon deutlich schwieriger, aber das darf kein Grund sein, nicht daran zu arbeiten. Er schreibt:
"Die Vernetzung mit Kunden und Konsumenten zu einer richtigen Regionalwirtschaft steckt noch ganz in den Anfängen, und jeder weitere Entwicklungsschritt erfordert das Engagement weiterer Bürger."
Aus genau diesem Grund haben wir ihn zu unseren 17. Unterkrumbacher Werkstatt-Tagen für den Freitag, den 26. Juni zu uns eingeladen. Wir hoffen, dass aus der Lesung und vor allem durch die Diskussionen mit ganz vielen Mitstreitern neue Ideen entstehen, wie wir die Hersbrucker Alb, aber auch Europa ein wenig entschlechtern können.
PS:
Was mich absolut verwundert ist, dass das Buch bei Randomhouse (Bertelsmann) herausgegeben wird - auch wenn als Verlag "Ludwig" draufsteht. Kann mir kaum vorstellen, dass die Inhaberfamilie Mohn ein Fan dieses Buchs werden könnte, wo der Konzern doch nahezu alles auf sich vereint, was im Buch kritisiert wird.
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Christian Nürnberger Die verkaufte Demokratie (Niemals bei Amazon bestellen, sondern beim regionalen Buchhändler!) Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 368 Seiten, 13,5 x 21,5 cm ISBN: 978-3-453-28070-0 € 19,99 Verlag: Ludwig
Weil das Foto von Robert Kisch vom Spiegel (nicht vom Fotografen!) 200 Euro kosten sollte, haben wir es lieber abgemalt
Nein, es war eigentlich nicht die Angst vor Abmahnung (die pdf-Datei der Spiegel-Seite im Blog hätte sicher niemand gestört), sondern eher der Respekt vor dem guten Artikel und dem noch genialeren Foto, dass ich wegen einer Bildverwendung des Originals nachfragen wollte. Denn der abgebildete Autor Robert Kisch von "Möbelhaus - ein Tatsachenroman" (hier ist meine Besprechung dazu) muss weiterhin anonym bleiben, weshalb ihn der Fotograf von hinten, zwischen vielen Stühlen abbildete, was mich einfach begeisterte.
Natürlich wäre die Einbettung der pdf-Datei des Spiegels Werbung für den Spiegel und vor allem das Buch gewesen und mir geht es in meinem Artikel als Möbler über das Buch um ganz andere Zusammenhänge - nämlich möblerische - als den anderen Autoren, deren Artikel ich deshalb ja ergänzend verlinkt habe (neben Spiegel noch taz und Deutschlandfunk und andere). Insgesamt sind dann an zwei Tagen 21 Mails und 5 Tweets auf Twitter zusammengekommen, dann endlich hätte ich das Bild verwenden dürfen, allerdings stand dann auch die Forderung von 200 Euro im Raum, die für das Nachhaltigkeitsblog in keinem vernünftigen Verhältnis stehen (auch wenn es das Foto zweifelsfrei wert ist). Mit der 22. Mail habe ich mich dann nochmal bei allen beteiligten und durchaus wohlwollenden Menschen bedankt (Autor, Fotograf, Bildredaktion, Assistenz Bildredaktion).
Nicht missverstehen, alle waren freundlich und hilfsbereit und ich weiß durchaus, dass Bilder etwas wert sind. Vielleicht habe ich auch selbst das Missverständnis verursacht, weil ich so naiv war zu glauben, dass man ein Foto für Werbezwecke gratis haben könnte, aber insgesamt war es - abgesehen vond er für alle verlorenen Zeit - auch ein wenig lustig. Und das ist bei dem eher traurigen Thema im Buch ja auch hilfreich.
Der Ablauf einer Bilderanfrage
1. Erstmal den Spiegelautor gegoogelt und die Anfrage via Twitter geschickt.
2. Der antwortet sehr freundlich und innerhalb weniger Minuten, dass der Fotograf zuständig sei.
3. Der Fotograf ist nur per Email erreichbar, antwortet aber auch schnell, dass die Bildredaktion des Spiegels im Moment noch die Bildrechte dran hätte und schickt mir dankenswerter Weise auch die Kontaktadresse mit.
4. Die Bildredakteuerin möchte sicherheitshalber nochmal den Buchautor (Robert Kisch) fragen, von dem sie die Kontaktdaten aber leider schon gelöscht hatte und fragt deshalb nochmal beim Autor des Spiegelartikels an. Im Telefonat bitte ich sie dabei doch auch gleich, dem Buchautor ausrichten zu lassen, dass ich an einer Lesung interessiert wäre.
5. Die Bildredakteuerin bekommt das o.k. und schickt mir die freudige Botschaft, dass alles genehmigt ist und ich das Foto haben, sie habe die Information weitergegeben.
6. Daraufhin erreicht eine Mail ihrer Assistentin mit der Frage, wofür ich das Foto verwenden will und in welcher Auflage das geschehen wird.
7. Ich antworte kurz - bereits leicht genervt, denn es ist bereits tags darauf am Nachmittag, dass das Foto im Nachhaltigkeitsblog verwendet werden würde.
8. In der Anwortmail der Assistentin heißt es: "...etwas genauer bitte, damit können wir recht wenig anfangen...
9. Meine Antwort darauf:
"Liebe Frau XXXX,
seit gestern Früh arbeite ich mehr oder weniger erfolglos aber weiterhin unermüdlich an der Freigabe für das Foto.
Wie soll ich genauer formulieren, dass ich das Foto im http://nachhaltigkeitsblog.de für einen eigenen Artikel über das Buch von Robert Kisch verwenden möchte? Weiter Infos zum Hergang in der Mail weiter unten.
Mit herzlichem Gruß aus Franken
herwig Danzer
10. Wieder ein wenig später endlich das nahe Ende in dem mir die Dame freudig verkündet, dass jetzt alles geklärt sei und ich es für 200 Euro haben könnte, ergänzt mit einem "Noch Fragen..?"
11. Darauf blieb mir leider nur mich für das Erlebte zu bedanken:
"Nein, ich wollte es nie kaufen, ich bat um die Freigabe für die Verwendung im Blog um für das Buch zu werben, aber es war ein lustige Erfahrung.
Vielen Dank und Gruß
herwig Danzer"
Und weil ich es total doof gefunden hätte, wenn man von dem Foto jetzt gar nichts zu sehen bekäme, habe ich es abgemalt. Ob das eine abmahnfähige Copyrightsverletzung sein könnte, werde ich ja vielleicht noch erfahren.
Wurde schon gefragt, wo im Nachhaltigkeitsblog unser Artikel über den spannenden Abend mit Jaana Prüss am Michelsberg bleibt (den wir hier angekündigt haben). Das ungewöhnlich lange Warten auf diese Veröffentlichung im - im März 10-jährigen - Blog war offen gestanden Absicht, denn ich wusste, dass Ute Scharrer einen tollen Artikel darüber schreiben wird und den leihe ich mir hier dankbar und mit freundlicher Unterstützung der Hersbrucker Zeitung gerne aus.
Dr. Ulrike Eyrich bei ihrer wohlformulierten Begrüßungsrede
Ute hat Recht, man hätte Jaana gerne noch länger zugehört und nicht nur über die einzelnen Initiativen selbst als Shortcut, sondern auch über die notwendigen Rahmenbedingen und Jaanas großen Erfahrungsschatz damit erfahren. Denn wer ihre Vita ließt, oder Ulrike Eyrichs einfühlsame Einführung verfolgte, hat großen Respekt vor Ihren Leistungen, die sie an keiner Stelle erwähnt hat.
Bürgermeister Robert Ilg
Aber die Unterhaltung über diese Themen war dann nach dem Vortrag möglich, denn bei köstlichem Essen und fairem Biowein war dank ihres Parforceritts durch Ihr Buch mehr Zeit für den persönlichen Austausch und der war sehr inspirierend. Auch sie sieht in der Open Source Bewegung eine große Zukunft und ist ein Fan von C3S (die Cultural Commons Collecting Society baut gerade eine Alternative zur GEMA auf, was wir auch als Genossenschaftler unterstützen). Ihr empfehlenswertes Buch hat sie unter Creativ Commons Lizenz ohne Verlagsbeteiligung herausgebracht, so verzichtet sie zwar auf die vertriebliche Unterstützung, behält aber die absolute Kontrolle über die Rechte.
Ottmar Fischer von der Streuobstinitiative
Ein wertvoller Beitrag für Hersbruck war die Veranstaltung aber nicht zuletzt deshalb, weil viele, leider nicht alle, Initiativen mal zusammen kamen und sich auch untereinander austauschten, auf dass sich nicht wiederholen möge, dass sich die Streuobstinitiative ein Gebäude errichten lässt, ohne beim Initiativkreis Holz aus der Frankenalb wenigstens anzufragen.
+++++++++++++ Ute Scharrer schrieb in der Hersbrucker Zeitung:
Umdenken mit dem Schnellfeuergewehr
Rasante Buchvorstellung mit Jaana Prüss aus Berlin zum Thema „fair handeln“ – Regionale Projekte präsentierten sich
HERSBRUCK (us) – Eine Glücksministerin als Herrin über ein fiktives Ministerium, ein Werteladen in Berlin und regenfeste Röcke aus Belfast: Jaana Prüss, Künstlerin und Autorin aus der deutschen Landeshauptstadt feuerte bei der Vorstellung ihres Buches „fair handeln“ eine Salve an Ideen zum Umdenken ab – angesichts deren Fülle leider manchmal auch mit der Geschwindigkeit eines Schnellfeuergewehrs. Mit bewundernswerter Bescheidenheit nahm sich die vielfach ausgezeichnete und hochgebildete Kulturaktivistin aus dem Rampenlicht des gut gefüllten Lokals am Michelsberg und stellte nicht nur über den Tellerrand denkende Kollegen hinein, sondern bot auch Initiativen aus dem Hersbrucker Umkreis ein Podium.
Doris Dischner ist die "Initiative Essbare Stadt"
So stellte Doris Dischner ihr Projekt „Essbares Hersbruck“ mit dem zu vernaschenden Inhalt der Pflanzkübel in der Kirchgasse vor. Uwe Neukamm erzählte von der in Vorderhaslach betriebenen Solidarischen Landwirtschaft, die mit ihrer überwältigenden ökologisch erzeugten Gemüseernte die Erntegemeinschaft 2014 fast überversorgte.
Das Publikum aus der Cittaslow Hersbruck
Ottmar Fischer pries die von der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb gehegten Apfelbäume an, die zumindest Teile der 140 in der Region gelisteten alten Sorten tragen und so vor dem Aussterben retten. In diese eher kulinarische Ecke passen auch etliche Initiativen, die die von der Fairtrade-Beauftragten der Stadt Hersbruck, Ulrike Eyrich, geladene Jaana Prüss vorstellte. Unter dem griffigen Titel „Stadt macht satt“ werden in Berlin Gemüse und Kräuter in die Vertikale gebracht und in Pflanztaschen an Bauzäunen hoch-gezogen. „Running Dinner“ gehen einen Schritt weiter in der Verarbeitungskette der Nahrung und fördert nebenbei Beziehungen. So wird die Vorspeise in einem Haushalt, der Hauptgang in der nächsten Wohnung und das Dessert in einem dritten Habitat zubereitet und gemeinsam verspeist.
Natürlich gibt es auch Ideen, wie mit Ressourcen schonend umgegangen werden kann. Im „Do-it- yourself“-Drittel des Buches von Jaana Prüss kann man lernen, aus Tetra-Paks originelle Geldbörsen herzustellen oder Bienenkästen für eine extensive Haltung der für uns so wichtigen Insekten selbst zu bauen. Der Leihladen LEILA in Berlin hält selten gebrauchte Geräte zum Ausleihen bereit – so muss nicht jeder Haushalt eine Bohrmaschine anschaffen. Produktentwickler Leif Schoeller aus Fürth war angereist, um seine Crowd-Funding-Kampagne, oder wie er nach Anmahnung der vielen englischen Begriffe witzelte „Schwarm-Finanzierung“, persönlich vorzustellen. Mit dem Umfang einer Langspielplatte und etwa einem Pfund Gewicht könne man mittels „Blue Freedom“ Wasserkraft mobil zur Stromerzeugung nutzen.
Jaana Prüss und Uwe Neukamm von der solidarischen Landwirtschaft
Bürgermeister Robert Ilg, der sich freute, dass Jaana Prüss aus „seiner Geburtsstadt Berlin in die erste Cittá Slow außerhalb Italiens“ angereist sei, teilte in seiner Begrüßung viel Lob an die in der Fair-Trade- Bewegung Engagierten Hersbrucks aus. Ehrlich gestand er leise Nervosität gegenüber der Aktivistin mit ihren Ideen zum Anstiften ein, äußerte aber Verständnis dafür, dass man manchmal „Maximalforderungen formulieren muss, um Minimales zu erreichen“.
Leif Schoeller erklärt seine Mikroturbine
Doch die Bedenken waren unbegründet, denn Jaana Prüss forderte nicht- sie inspirierte: zum Umdenken, Querdenken und Ausprobieren. Ob „Ticketteilen“, „Wandelwerte“, die alternative Nutzung der allgegenwärtigen Werbeflächen oder das Verschenken von Zeit statt Zeug“- viele der erfinderischen Initiatoren, die Prüss in ihrem kurzweiligen Buch vorstellt, setzen eher auf frisches Denken als auf behördliche Unterstützung. Und dabei ist laut Jaana Prüss eines ausdrücklich erlaubt: Fehler machen!
Klaus Prätor ist ein Fan und Verbreiter der Allmende-Kultur
Das Buch von Jaana Prüss heißt „fair handeln-Anstiftungen für zukunftsfähiges Handeln“ und ist als Taschenbuch im Verlag Morgengrün Kommunikation für 22.99 Euro erhältlich. Die Autorin, Künstlerin und Kulturaktivistin Jaana Prüss. Foto: U. Scharrer
Pressemeldung der Stadt Hersbruck von Christl Schäfer-Geiger
Hier sind ein paar Fotos dieser gelungenen Veranstaltung (wer alle Fotos will, schickt eine email an [email protected]):
Die Fairtrade Stadt Hersbruck lädt Mutige und Zukunftsorientierte zur Lesung „fair-handeln! Anstiftungen für zukunftsfähiges Handeln“ der Berliner Autorin Jaana Prüss ein, am Donnerstag, 29. Januar 2015 um 19 Uhr in der Gaststätte Michelsberg.
Die Berliner Kulturaktivistin und Kuratorin Jaana Prüss stellt auf Einladung des Eine-Welt-Netzwerkes Bayern und der Initiative Fairtrade Stadt Hersbruck am Donnerstag, 29. Januar um 19 Uhr in der Gaststätte Michelsberg ihr mehrfach ausgezeichnetes Buch „fair-handeln! Anstiftungen für zukunftsfähiges Handeln“ vor. Im Buch kommen neben Akteurinnen und Initiativen des Wandels viele Stimmen zu Wort, die eine Lebensweise unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit praktizieren. Von „Essbarer Stadt“ über Prinzipien des Leihens statt Besitzens und Aufwertens statt Wegwerfens stehen Rezepte und Anleitungen zum Do-it-yourself und Upcycling im Bereich Ernährung, Textil, Mobilität, Energie und Finanzen im Zentrum.
Die Lesung wird von Bürgermeister Robert Ilg eröffnet. Begleitend stellen sich regionale Initiativen vor, wie die Solidarische Landwirtschaft Vorderhaslach, die Streuobstinitiative Hersbruck, die Initiative „Essbare Stadt“ und die Firma Aquakin, Anbieter von nachhaltigen Kleinwasserkraftwerken. Sie bieten praktische Beispiele für „fair-handeln“ und nachhaltige Lebensweise in unserer Region.
Jaana Prüss gründete 2004 Morgengrün Kommunikation in Berlin, um Projekte mit Menschen unterschiedlicher Disziplinen aus Kultur, Kunst, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu initiieren und den Resonanzraum in der Allianz von Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit zu erweitern. Hierfür wurde sie u.a. mit dem Umweltmedienpreis der Deutschen Umwelthilfe (2010) und vom Rat für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet (2011, 2015).
Ulrike Eyrich, Leiterin der Fairtrade Initiative der Stadt Hersbruck freut sich auf spannende, kreative und nachahmenswerte „Anstiftungen und Impulse!“.
Schon seit mehr als 20 Jahren veranstalten wir zusammen mit der Buchhandlung Lösch Lesungen. Die gestrige mit Stefan Schwarz und seinem neuen Buch "Die Großrussin" jedoch, die wegen des zu erwartenden Ansturms in der Aula des Paul Pfinzing-Gymnasiums in Kooperation mit dem Förderverein des Gymnasiums stattfand, war nahe an der Perfektion.
Das Rahmenprogramm, das vom Grooving High Quartett gestaltet wurde, die "Feinen Weine" und die von der Elterninitiative des Gymnasiums bereitgestellten Häppchen trugen nicht unwesentlich zum Gelingen des Abends bei. Letztere lösten vor allem das Problem der nicht wenigen Berufstätigen, die direkt aus der Firma zur Lesung strömten.
Ich selbst habe"Die Grußrussin" und auch das vorhergehende Werk "Das wird ein bisschen wehtun" von Stefan Schwarz schon vorab mit soviel Vergnügen gelesen, dass mein Lachen zu später Stunde im Schlafzimmer manchmal sogar das Missfallen meiner Frau erregte.
Die überaus witzige persönliche Präsentation durch den Autor an diesem Abend gab der Geschichte aber noch den letzten Kick. Er verstand es, die einzelnen Passagen so geschickt auszuwählen und miteinander zu verbinden, die Dialekte und Dialoge so perfekt zu vermitteln, dass die Zuhörer auf die Konsultation eines Lachseminars - das in dem Buch eine gewisse Rolle spielt - leicht verzichten konnten.
Das ist insofern erwähnenswert, als unserer Erfahrung nach durchaus nicht jeder Autor auch immer sein bester Interpret ist.
Herzlichen Dank an Familie Lösch, den Förderverein und vor allem an Stefan Schwarz für den schönen Abend.
Es gibt sie noch, die glaubwürdigen Baubiologen. Der Architekt Herbert Artelt schrieb sein Buch "Biologisch bauen, renovieren und wohnen" und in diesem Zusammenhang eine Mail an uns, in der er seinem für uns durchaus nachvollziehbaren Kummer Ausdruck verlieh:
" ... Seitdem stelle ich fest, dass zwar „Nachhaltigkeit“ und „ökologisch“ in aller Munde ist, diese Begriffe jedoch von den herkömmlichen Wirtschaftsbetrieben für ihre Produkte besetzt werden. Dem Verbraucher werden Waren als ökologisch angeboten, die davon weit entfernt sind. Die Attribute dienen der Industrie ausschließlich dazu, deren wirtschaftlichen Erfolg zu optimieren. Auf der Strecke bleiben leider die Hersteller und Händler von „wahren“ ökologischen Produkten. Von der Existenz dieser Betriebe und deren Produkte ist im täglichen Leben so gut wie nichts zu spüren. Es werden ausschließlich Verbraucher darauf aufmerksam, die kritisch genug sind, sich aus eigenem Antrieb für das Thema zu interessieren und sich auf die Suche von besseren Alternativen machen. Um die „richtigen“ ökologischen Produkte bekannter und auf die Unzulänglichkeiten herkömmlicher Waren aufmerksam zu machen, habe ich zu diesem Thema das oben genannte Buch geschrieben. Ich hoffe, mit diesem Buch einen Beitrag dazu zu liefern, biologisch Bauen aus seiner Nische zu holen, die Begriffe „ökologisch“ und „nachhaltig“ verständlicher zu machen und dass viele Verbraucher herkömmlichen Produkten kritischer gegenüber stehen."
Auch wir Möbelmacher hofften vor 26 Jahren, dass die Menschheit erkennen muss, dass die Spanplatte voller Formaldehyd als Irrweg erkannt wird, dass die Zunahme der Allergien die Menschen für ihr Wohnumfeld sensibilisieren würde und dass wissenschaftliche Schadstoffmessungen in Wohnräumen zu einer Orientierung hin zu Massivholz, Naturharzoberflächen und dem vernünftigen Umgang mit Farben, Teppichen und Stoffen führen könnte. Auch wenn eine Zunahme der wohnbewussten Menschen zu verzeichnen ist, den erhofften Durchbruch hat es nie gegeben. Allergie- und krankheitsgeplagten Menschen wissen worum es geht, viele andere halten unsere Favorisierung natürlicher Materialien für - sehr positiv ausgedrückt - erstaunlich.
Das Ergebnis unserer Kundenbefragung
Das Ergebnis unserer jährlichen Kundenbefragung durch den Fragebogen im Jahrbuch: An die erste Stelle bei den Kaufgründen hat sich die Regionalität geschoben, dann kommt die Langlebigkeit und dann erst die Ökologie. Viele unserer Kunden akzeptieren unsere ökologische Haltung, aber kaufen die Küche, das Wohn- oder Schlafzimmer eher, weil sie erkannt haben, dass unsere Beratung und Einzelanfertigung die besten Wohnergebnisse liefert. Und wenns noch dazu gesund ist, macht das ja auch nix.
Das Lesen von Herberts Buch brachte mich mal wieder zum Nachdenken über diese Zusammenhänge, denn er ist noch von unserer alten Schule und beschreibt die wahre baubiologische Lehre, die wir im Beratungsgespräch nur noch dann aktiv einbringen, wenn wir merken, dass wir auf offene Ohren stoßen. Das Bekehrende haben wir dabei schon lange abgelegt.
Nachvollziehbare Materialvorlieben und Warnung vor Massivholzmoglern
Dabei beschreibt der Architekt das Bauen und Wohnen und sogar das Arbeiten meist genau nach den Kriterien, die wir auch bei unseren Gebäuden und denen des Initiativkreises Holz aus der Frankenalb anweden. Die kleinen Unterschiede in den Materialvorlieben haben sich bei uns über die Verbundenheit zum Holz aus der Region und die Freude am Kochen mit Induktion ergeben (was wir hier argumentieren), aber im Großen und Ganzen kann man von vergleichbaren Erfahrungen beim Einrichten und Hausbauen ausgehen. Auch er steht als einer der wenigen den OSB-Grobspanplatten eher skeptisch gegenüber.
Sogar die Mogeleien der Möbelhäuser - sie glauben ja nicht, bei wie vielen unserer Kunden wir vermeintliche Massivholzmöbel als Spanplatten enttarnen - thematisiert Artelt, denn was unter den Begriffen "Echtholz" vermarktet wird, ist stets vor der Betrugsgrenze, in dem von ihm beschriebenen Betten-Fall sogar drüber.
Aus alle diesen Gründen wollen wir dieses Buch ausdrücklich allen Baufrauen und -herren, aber auch allgemein interessierten Menschen an Herz und - noch besser - auf den Bauch legen und bitte unterstützen Sie mit ihrem Kauf Ihre Buchhandlung vor Ort.
Am kommenden Samstag ist in ganz Hersbruck (und Unterkrumbach) Cittaslow-Tag und unsere Freunde und Kunden Ulrike und Martin Lösch haben sich entschlossen, die gerade frisch umgezogene Buchhandlung Lösch an diesem Tag einzuweihen.
Bei der Vorbesitzerin der Buchhandlung - Brigitta Stöber - hat herwig Danzer schon als Schüler gearbeitet und als dann Familie Lösch den Laden im Jahr 1988 von ihr übernommen hat, haben die gerade gegründeten Möbelmacher ein Jahr später erstmal eine neue Kinderbuchabteilung eingebaut.
Kinderbuchabteilung 1989 mit Laura Danzer
Die Buchhandlung am Spitaltor von 2005
Später kam dann der gesamt vordere Laden dazu und für den ersten großen Umzug 1999, der nur 100 Meter ins Nachbargebäude entfernt sein Ziel hatte, wurden nochmal einige neue Möbel gebaut, alle alten wurden natürlich mitgenommen.
Bei der Einweihung der neuen Buchhandlung im Spitaltor wurde einst sogar am Tisch getanzt
Der bisher letzte Umzug im August dieses Jahres kam dann ganz ohne neue Möbel aus, aber fast alle Regale und Möbel konnten nach einigen Anpassungsarbeiten und dem Nachölen weiterverwendet werden. Jetzt wünschen wir Familie Lösch, dass die neue Lage nicht nur Hersbrucks Innenstadt attraktiver macht, sondern auch denUmsatz erhöht und dass die Einweihungsfeier am Samstag ein voller Erfolg wird. Denn sie haben sich wieder einiges einfallen lassen, was man im Zeitungsartikel vom Freitag wunderbar nachlesen kann.
Wir können leider nicht kommen, denn am Cittaslow-Tag ist gleichzeitig Tag der Küche und da halten wir in Unterkrumbach die Stellung und zeigen, wie man Küchen baut in der Werkstatt und wie man sie verwendet in der Ausstellung.
Alle Links und Downloads zum Thema Cittslow Hersbruck und Slow Food
Am ersten Buch von Oliver van Essenberg über Nürnberg haben wir gerne mitgewirkt, jetzt erscheint sein drittes und es ist wieder sehr gut geworden. Hier die Pressemeldung:
Medieninformation
Bamberg, April 2014
Bayreuth als Genießerregion
Buchneuerscheinung: „Lebensart genießen – in und um Bayreuth“ – Breites Themenspektrum: von Essen, Trinken, Ausgehen über Ausstattung, Design, Architektur bis zu Kunst, Kultur, Natur – Sorgfältig ausgewählte Adressempfehlungen, Hintergrundgeschichten profilierter Autoren und faszinierende Bilder
Es gibt verschiedene Bayreuth-Bücher, in denen mal Kunst und Kultur, mal Essen und Trinken, mal andere Themen wie Architektur oder Ausflugsziele im Vordergrund stehen. Doch ein Bayreuth-Buch, in dem all diese Aspekte umfassend beleuchtet werden, gab es bislang nicht. „Lebensart genießen – in und um Bayreuth“ ist das erste Werk dieser Art: ein reich bebildertes, hochwertiges Genuss-Buch, wie geschaffen, um sich selbst und anderen eine Freude zu machen.
Herausgeber Dr. Oliver van Essenberg stellt nicht nur viele empfehlenswerte Adressen vor, sondern lässt auch etliche Kenner der Region zu Wort kommen. Um nur einige Beiträge zu nennen: Die Kabarettistin und gebürtige Bayreutherin Mia Pittroff beschreibt in ihrem Leitartikel die Wonnen der oberfränkischen Gemütlichkeit, speziell in Bayreuth. Der Spezialitätenkenner Georg Lang nimmt sich auf humorvolle Weise der Heiligtümer Bier und Bratwürste an, während Prof. Uta Hengelhaupt Anliegen und Angebote der „Genussregion Oberfranken“ darstellt. Handwerkskammerpräsident Thomas Zimmer liefert einen erhellenden Beitrag zur Geschichte des oberfränkischen Handwerks. Dr. Peter Krückmann, Museumsdirektor bei der Bayerischen Schlösserverwaltung, wandelt auf Wilhelmines Spuren, Kulturreferentin a.D. Dr. Karla Fohrbeck auf den Wegen von Jean Paul. Nicht minder prominent vertreten sind der Bayreuth-Gründer Richard Wagner und die Geschichte der Festspiele, mit denen sich die Autoren Dr. Frank Piontek, Stephan Müller und Monika Beer auseinandersetzen. Interviews mit Regierungspräsident Wilhelm Wenning und mit dem Leiter des Fränkischen Theatersommers, Jan Burdinski, erweitern das Spektrum. Abgerundet wird das Kompendium mit einem ebenso informativen wie anregenden Streifzug durch die Fränkische Schweiz.
Bei der Auswahl der Adressempfehlungen wurden besonders handwerklich arbeitende Betriebe und Hersteller berücksichtigt, wobei auch Händler mit entsprechendem Know-how vorgestellt werden. Als weiteres Kriterium spielte das Angebot bzw. das Programm eine Rolle, in diesem Zusammenhang vor allem Aspekte wie Regionalität, Naturnähe und Vielfalt. Zu guter Letzt waren auch Faktoren wie die Atmosphäre und der Service entscheidend.
Von der Serie „Lebensart genießen“ sind mit einem vergleichbaren Konzept bislang drei weitere Bücher über die Regionen Bamberg, Nürnberg und Würzburg erschienen.
Herausgeber: Oliver van Essenberg. Mit Beiträgen von: Monika Beer, Inge Eggers, Oliver van Essenberg, Karla Fohrbeck, Stephan Herbert Fuchs, Uta Hengelhaupt,
54 Lesebegeisterte wollten in diesem Jahr an der von der Buchhandlung Lösch organisierten Reise nach Leipzig teilnehmen. Mit dem nagelneuen Bus der Firma Pickel war die Fahrt dorthin ein reines Vergnügen, umso mehr, als die Zeit uns durch die Übertragung einiger Hörproben der neuesten Bücher, die auf der Messe vorgestellt würden, verkürzt wurde. Und natürlich durften die bewährten excellenten Brezeln aus Altdorf auch diesmal nicht fehlen.
Denis Scheck mit dem Iraner Nafid Kermani über die Hintergründe zu seinem neuen Buch "Große Liebe"
Zur Auflockerung des Ganzen findet seit einigen Jahren auch ein Manga-Festival im Messegelände statt, das diesmal auch von einem originell eingekleideten Grüppchen Hersbrucker Jugendlicher bereichert wurde.
Nahezu jeder Reiseteilnehmer hat wohl, je nach den Prioritäten, die er gesetzt hatte, andere Eindrücke von der Buchmesse mit nachhause genommen.
Sasa Stanisic (links) und sein Buch "Vor dem Fest"
Schon im Bus haben Ute und ich uns in dem reichhaltigen Programm die Lesungen und Autorengespräche angestrichen, die wir unbedingt besuchen wollten.
Dazu gehörte natürlich das Gespräch von Denis Scheck mit dem Iraner Nafid Kermani über die Hintergründe zu seinem neuen Buch "Große Liebe",
der im "Nordischen Forum" vorgestellte Kim Leine mit seinem in Grönland spielenden Roman "Ewigkeitsfjord",
das englichsprachige Interview mit Jonathan Lethem, der auf mitreißende Weise die Entstehungsgeschichte seines Romans "Der Garten der Dissidenten" schilderte,
die Vorstellung des diesjährigen Preisträgers der Leipziger Buchmesse Sasa Stanisic und seines in der Uckermarck spielenden Buches "Vor dem Fest"
und der Auftritt der temperamentvollen Margriet de Moor mit ihrem Roman "Melodie d'Amour".
Zwischen dem zwanglosen Schlendern zwischen den verschiedenen originell gestalteten Ständen vor allem der Kleinverlage und einer Kaffee-Pause haben wir natürlich auch die phantasievoll gestalteten Auftritte der zahlreichen Manga-Gruppen bewundert und uns den vielfältigen Anregungen hingegeben, die an den Ständen der Verlage gegeben wurden. Und so waren die 7 Stunden, die uns zur Verfügung standen, viel zu schnell rasch vergangen.
Aber auch auf der Heimfahrt hat uns Martin Lösch wieder mit einigen hinreißenden Hörbuchproben die Zeit versüßt, bis um 21.30 der diesjährige Besuch der Leipziger Buchmesse auf dem Hersbrucker Plärrer zu Ende ging.
Autorin Gerda Münzenberg (rechts) mit Ute Danzer
Das Fazit der Reise ist, dass nun wahrscheinlich jeder, der dabei war, ziemlich genau weiß, welche Bücher er in den kommenden Wochen und Monaten unbedingt wird lesen müssen. Anregungen dazu gabs jedenfalls reichlich und wie er die Zeit dazu findet, das wird wohl jeder Einzelne selber herausfinden müssen.
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Denis Scheck war beim Jubiläum der Möbelmacher. Hier alle Links und Videos:
Bei der ersten Lesung, die die Möbelmacher zusammen mit der Buchhandlung Lösch damals noch in der ersten Werkstatt in Hersbruck veranstaltet haben, war Uwe Timm zu Gast. Er las damals aus der gerade herausgekommenen "Die Entdeckung der Currywurst". Leider waren wir so aufgeregt und Herr Timm musste auch gleich wieder weg, so dass keine Fotos existieren.
21 Jahre später lasen wir, dass er im Litarurarchiv in Sulzbach Rosenberg aus seinem neuem Roman "Vogelweide" lesen wird und natürlich haben wir uns zusammen mit Familie Lösch sofort aufgemacht. Das Literaturarchiv bietet für literarisch interessierte Menschen ja unzählige Schätze, aber wegen Herrn Timms Anwesenheit platzte der Saal aus allen Nähten. Über 80 Menschen lauschten seinen vorgelesenen Passagen, aber noch mehr mehr dem interessanten Gespräch, das er mit dem Moderator Thomas Geiger vom Litararischen Collogium Berlin führte. Viele Erinnerungen an die Lesung bei uns kamen wieder, aber vor allem die Erkenntnis, dass Timm (geboren 1940) ein beeindruckender Autor und Mensch ist.
Weil das Gasthaus gegenüber seinen Koch immer pünktlich nach Hause schickt, konnten leider keine Fragen vom Publikum beantwortet werden, aber just dort entstanden dann doch noch viele interessante Gespräche nicht zuletzt über das Buch "Vogelweide," das - wie schon die Entdeckung der Currywurst" wieder voll von literarischen Zitaten ist: das auffallendste ist diesmal die Parallelität zu Goethes "Wahlverwandtschaften". Timms Protagonist Christian Eschenbach ist dabei nach einer Firmenpleite einsamer Vogelwart auf einer Elbinsel, was lustigerweise auch eine Kundin von uns vor 5 Jahren mal praktiziert hat.
Wir haben das Buch bereits gelesen und können es nur empfehlen, weit mehr Gedanken haben sich diese Rezensenten darüber gemacht, zu denen hier ein paar Links führen. Die Buchhandlung Lösch hat es natürlich auf Lager. Wer auch in Zukunft noch in Büchern stöbern und Lesungen besuchen will, sollte auch in der Buchhandlung seines Vertrauens einkaufen.
Denis Scheck (war letztes Jahr bei uns) hat es im Rahmen der Spiegel Bestsellerliste so formuliert:
"Platz 9 Uwe Timm: "Vogelweide"
Was tun, wenn das Begehren alle bürgerlichen Konventionen brüchig werden lässt? Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu: Uwe Timm hat einen elektrisierend modernen Roman über Ehebruch und das Leben in den Trümmern bürgerlicher Existenzen nach dem großen Liebesrausch geschrieben: die Wahlverwandtschaften für das 21. Jahrhundert. (Kiepenheuer&Witsch, 336 Seiten, 19,99 Euro)"
Da kommt ein Buch per Post, das man nicht bestellt hat (denn ich kaufe alle Bücher in der Buchhandlung) und man freut sich, dass keine Rechnung dabei ist, also wohl ein Rezessionsexemplar für die Nachhaltigkeitsblogger.
Nachdem gerade Kalenderzeit ist (50 Fotos und 50 Seiten müssen für unser Jahrbuch gemacht werden und dazu die Consumentakochshows vorbereitet) entschuldigt man sich vorab beim Autor per Mail , dass es mit dem Blogbeitrag noch etwas dauern kann. Aber dann nimmt man es doch mit rüber und fängt in der Badewanne das Lesen an und findet auf einmal sein eigenes Foto (von Thomas Geiger) im Artikel über Videomarketing.
Stimmt, deswegen sagte mir der Name Olaf Kolbrück gleich etwas, wir haben telefoniert und ein kleines Interview geführt (Kennen gelernt haben wir uns, als ich auf dem Social Media Summit in Wiesbaden einen Vortrag hielt).
Und diese Vorgehensweise macht das Buch Online-Marketing für Neueinsteiger in das Onlinemarketing interessant, weil es auf 227 Seiten nicht die Online-Projekte von Coca Cola oder BMW vorstellt, sondern von unseren Freunden und Kollegen aus der Web 2.0. Szene wie Kirstin Walther (Saftblog), Ludger Freese (world-wide-wurst) oder Werner Deck (Malerdeck) glaubwürdig und anschaulich berichtet.
Es beleuchtet alle möglichen Kanäle und gibt dank vieler zusätzlich befragter Experten kompetent Auskunft über die wichtigsten Fragen, die man sich beim Onlinemarketing schon vor dem Onlinegehen stellen sollte.
Die einzelnen Themen - wie Homepage, Newsletter, Gutscheine, Suchmaschinen, Blogs, Facebook, Twitter und Co, Videos, Internet-Werbevarianten und das Neueste vom Smartphone - werden auf wenigen Seiten mit übersichtlichen Checklisten erklärt und deren Chancen erleutert. Für KMU-Einsteiger sicher eine gute Hilfe, oder ein Trick für Menschen, die ihren Freunden mal so an einem Abend schnell Social Media erklären sollen: Diesen Freunden sollte man das Lesen des Buches und das Checken der beigefügten Links als Vorbereitungsarbeit geben, bevor man sich selbst die Mühe macht, von Adam bis Eva zu erklären.
Fazit: Als erste Orientierung für kleine und mittlere Unternehmen, sind die fast 50 Euro Euro sicher sinnvoll investiert, denn die Selbstsuche im Netz dauert wesentlich länger und führt häufig in die falsche Richtung. Erfahrene Onlinefreaks können das Buch als Unterrichtseinheit verwenden.
Olaf Kolbrück, Erfolgsfaktor Online-Marketing, So werben Sie erfolgreich im Netz – E-Mail, Social Media, Mobile & Co., Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag GmbH, Buchverlag, 228 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-86641-290-3, 49,00 € (D), 50,40 € (A), 65,90 sfr
AUFRUF ZUR UNTERSTÜTZUNG DER
CROWDFUNDINGKAMPAGANE
"HOT SPOTS - WAS KOMMT NACH DEM ÖL?" EIN BUCH- und BLOG - PROJEKT VON
KARIN BERGDOLT & ANNETTE SCHOLL (HRSG)
Über das
Projekt:
Hot
Spots - Was kommt nach dem Öl? stellt seit 2009 in loser Folge an
verschiedenen Orten - davon an zwei aufgelassenen Tankstellen in Nürnberg - als
interaktives und partizipatorisch konzipiertes Projekt im öffentlichen Raum die
Frage nach dem Öl. Bisher wurden um die 120 künstlerische Interventionen
(Installationen, Workshops, Performances,-) in 5 Jahren realisiert.
Umfangreiches Text und Bildmaterial, bzw. Film/ Video steht zur Verfügung. Die
geplante Publikation (+ Blog) will sowohl die vielfach angefragte/
eingeforderte/notwendige Dokumentation (Rückblick, Zusammenfassung, Essenz) als
auch Vision (Ideen, Ausblick, Anregung) sein.
Das
Buch soll einerseits die vielfältigen, zumeist ephemeren künstlerischen
Interventionen nachhaltig dokumentieren. Es bietet andererseits neue, bisher im
Rahmen von Hot Spots noch nicht realisierte Ideen und die damit verbundenen
Denkanstöße/Reflexionen. Dazu haben wir spannende Autoren angefragt und viele
Zusagen bereits erhalten.
vor wenigen Tagen haben Karin
Bergdolt - Künstlerin, ehemals wohnhaft in Kaufbeuren, jetzt Nürnberg - und
Annette Scholl M.A.- Kunsthistorikerin, Diessen am Ammersee - unser
erstes CROWDFUNDINGPROJEKT auf STARTNEXT.DE gestartet.
Wir möchten auf diese Weise einen
Teil der Druckkosten für das geplante Buch sammeln. Dazu brauchen wir eine
breite Öffentlichkeit.
In Zeiten knapper Gelder erscheint
uns dieser Weg sinnvoll und erfolgversprechend.
Falls ihr noch nie
auf der Plattform wart, müsstet ihr euch bitte dort registrieren. Das ist sehr einfach
und geht ganz schnell
und kostet nichts. www.startnext.de >> registrieren Nach dem
Registrieren könnt ihr dann "FAN werden".
Einige von euch sind vielleicht
schon bei startnext.de registriert und können dann ganz einfach mit einem
Klick mithelfen und uns damit direkt unterstützen - ohne jede
finanzielle Verpflichtung!! BITTE WERDET FANS DES PROJEKTS -
>>> www.startnext.de/hot-spots-das-buch
Unter allen Fans
verlosen wir am Ende der Startphase mehrere Bücher von Karin
Bergdolt!
Fanpage auf
Facebook:
Zusätzlich zu unserer Projektseite
auf startnext.de haben wir eine Facebook Fanseite erstellt. Dort werde ich
immer aktuelle News posten zum Stand des Projektes. (Achtung:
Eure LIKES auf Facebook
zählen jedoch nicht als FAN für startnext.de!) Zur Facebook Fanseite
WIR HOFFEN AUF
ZAHLREICHE FANS FÜR UNSER BUCH UND BLOGPROJEKT UND BEDANKEN UNS BEI EUCH FÜR
EURE UNTERSTÜTZUNG!
von den Jubiläumstagen und Ihren positiven Rückmeldungen waren wir glatt begeistert. Gleichzeitig lernten wir, warum der Mensch auch als Krone der Erschöpfung bezeichnet wird. Wir danken allen, die geholfen haben, die uns mit Anzeigen unterstützt haben, aber auch den vielen Gratulanten, die NICHT kommen konnten. Für diese haben wir versucht, die besonderen Erlebnisse auf Video festzuhalten.
Außerdem laden wir Sie ganz herzlich zu BIOerleben am Nürnberger Hauptmarkt ein (19. bis 21. Juli), stellen den neuen Miele Backofen vor und zeigen zwei käufliche Ural-Artistenmotorräder der Familie Kurbanov.
Mit einem Klick sehen Sie hier nicht nur den Newsletter als Video, sondern auch die sehenswertesten (kurzen) Videos vom Jubiläum.Die Themen heute:
Videos des Jubiläums in kurz oder lang von Denis Scheck, Holger Heuber und dem Collegium Musicum
Auf dieser Playlist können Sie einfach selbst auf das passende Video klicken.
Auf der Jubiläumsseite sind sie einzeln aufgeführt und der Link zu den Fotogalerieen.
Alle Presseartikel über die Jubiläumsveranstaltungen sind hier gesammelt.
Unsere Artikel im Nachhaltigkeitsblog finden Sie hier.
Jeder Abend hatte seinen eigenen Charme. Der Freitag mit Denis Scheck beeindruckte, weil die Lesung und die Diskussion über Literatur ebenso vielschichtig wie unterhaltsam geführt wurde- zwischen Donald Duck und Martin Walser. Alle Buchverschläge sind übrigens im Blog gesammelt.
Am Samstag begeisterte Holger Heuber seine Zuhörer nicht nur mit dem Vortrag über die Geschichte der Möbelmacher, (Möbelmachergeschichte extremsportlich von Holger Heuber)
sondern auch den vielen Insidergeschichten, die den Kinofilm "Jäger des Augenblicks" nochmal in ganz anderem Licht erscheinen lassen.
Das Collegium Musicum Hersbruck lieferte ein perfektes Geburtstagskonzert, das durch die humorvolle Moderation von Richard Siebenbürger noch bereichert wurde.
Und wenn Sie mal eine künstlerisch wertvolle Swingband suchen, die einen Abend bereichert, ohne Unterhaltungen zu verhindern, dann egagieren Sie "The Lady and the Tramps,"(Kontakt über uns).
Nochmal Danke an alle Besucher, Unterstützer und vor allem unsere Mitarbeiter, die nicht nur die Verpflegung, sondern auch das angenehme Klima verursachten. Hier haben wir als Dank für die Anzeigen eine verlinkte Sonderseite mit allen Glückwünschern erstellt.
BIOerleben vom 19. bis 21. Juli am Nürnberger Hauptmarkt
Vom 19. bis zum 21. Juli sind wir von Freitagmittag bis Sonntagabend wieder am Nürnberger Hauptmarkt mit der grünen Küche zu finden. In einer Pressekonferenz im Biorestaurant Wittmanns versuchten wir die Beweggründe, die Finanzierung und die Philosophie der Aussteller darzustellen, was in diesem Artikel von Kathrin Walther der NZ im Nachhaltigkeitsblog nachzulesen ist.
Wir freuen uns wieder auf die Zusammenarbeit mit Andreé Köthe, Diana Burkel, Dr. Liade Dodo, Stefan Rottner und Thomas Prosiegel und vielen anderen aber ganz besonders auf Ihren Besuch.
Übrigens könnten sie nach der BIOerleben die grüne Küche gleich haben, dann bauen wir uns bis zur Consumenta mal wieder eine neue. Unsere Thermobuchenküche gibt es ebenfalls im Sonderangebot, schicken sie uns doch einfach Ihren Grundriss, dann können wir testen, ob sie reinpassen würde.
Das volle Koch-Programm auf unserer Homepage.
Die offizielle Homepage von BIOerleben.
Motorradlegenden der Artistenfamilie Kurbanov stehen zum Verkauf
Weil sich die Artistenfamilie Kurbanov eher in Richtung Varietee, als Zirkus weiterentwickelt und deshalb auf zwei Ihrer Maschinen verzichten kann, fragte uns Julia, ob wir nicht jemand kennen, der die Spezialmaschinen der Marke Ural übernehmen möchte, was wir hiermit tun.
Es gibt davon weltweit nur drei Stück und sie wurden im Jahr 1995 nach den Ideen von Julias Vater gefertigt. Beide würden 15 000 Euro kosten, aber sie sind auch einzeln zu haben. Und sie haben Papiere, mit denen man sie auch in Deutschland anmelden und fahren darf auch wenn man sich auf der Straße besser mit Blick nach vorne und Beine nach unten setzen sollte.
Genaueres und Videos der Ikarierer-Artisten im Blog.
Fisch-Kochworkshop mit Heimat-aufm-Teller-Koch Norbert Meister
Mit dem Bett ab 890.- €, dem Tisch für 1390.- € und der Bank für 890.-€ präsentieren wir 2013 unser Jubiläumsprogramm.
Zu den Jubiläumsangeboten gehören auch einige übrige Bettsysteme (hier nachzulesen) und natürlich auch die Jori-Sofas und Relaxsessel. Das Sesselmodell Yoga ist zum Beispiel in der Jori-Classicaktion, weshalb er ab 2290.- € zu haben wäre. Classikaktion auf der Homepage
Noch mehr aktuelle Sonderangebote.
Massivholztische sind vielseitig einsetzbar
Natürlich ist die "normale" Aufgabe dieses edlen Birnbaumtisches das Tragen der angerichteten Teller, aber als "TableTop," also als Spezialtisch zum Fotografieren, ist er durchaus auch geeignet.
Übrigens haben wir aus einem Projekt gerade noch edlen heimischen Nussbaum in der Werkstatt, den man auch mit Rinde mit bis zu 280 Länge verarbeiten könnte. Anruf genügt. Inspiration hier.
Unsere Partybrettchen
Auf der Gewerbeschau haben wir sie das erste Mal getestet, bei unserem Jubiläum waren sie dann schon schwer im Einsatz. Die Brettchen, deren Einfräsung das Glas halten kann, auf dass eine Hand zum Begrüßen oder eben zum Essen frei bleibe.
Weil uns einige Kunden um ebensolche gebeten haben, werden wir im Laufe des Jahres nochmal welche fertigungen, dann könnten sie das Stück in Buche für 15 Euro haben, sofern Sie uns von Ihren Wünschen rechtzeitig informieren.
Kurznachrichten +++ Bericht über unsere Social Media Aktivitäten +++ Der neue Miele Backofen +++ Kängurumanifest +++
+++ Bericht über unser Social Media Zeugs
Da hat die Social Media Fachfrau Monika Beck unsere Social Media Aktivitäten bei Twitter, Facebook, im Blog oder der Rebelmouse aber so schwer gelobt, dass wir Ihnen den schmeichelnden Artikel nicht vorenthalten wollen.
+++ Der neue Miele Backofen
Wir haben schon ein paarmal drüber berichtet, jetzt ist er endlich in unsere Austellung eingezogen. Der erste Miele Backofen mit Touchscreen Bedienung. Und - anders als erwartet - es hat wirklich ein paar richtig gute Vorteile. Wir stellen Ihnen den gleichzeitig auch musikalischen Backofen gerne persönlich vor ...
+++ Das Kängurumanifest
Wer nach so viel ernster Literatur einfach mal was richtig Witziges lesen will, kann sich mal unsere Besprechung vom "Kängurumanifest" anschauen.
Wir bedanken uns auch für die vielen ganz analogen handschriftlichen Grüße, Wünsche und Gemälde auf unserem großen Gästebuch und wir freuen uns auf Ihren Besuch im schönen Sittenbachtal (auch Samstag nachmittags und abends möglich).
Herzliche Grüße aus UnterkrumbachIhre Möbelmacher
herwig DanzerWenn Sie die älteren Newsletter noch nachlesen wollen, oder die Videos anschauen, finden sie diese in unserem Social Media Newsroom. Wer einfach mal alle Videos anschauen will, klickt auf die Playlist in unsererm Youtoube-Videokanal.Folgen Sie den Möbelmachern bei Twitter
Klicken Sie auf “gefällt mir” bei Facebook
Und ganz schnelle Web 2.0. Freaks finden uns natürlich auch bei Google+
Für Bilderliebhaber gibt es jetzt auch pinterest.com/moebelmacher/
Und ganz neu ist die Rebelmouse
Ute Scharrer hat den Abend mit Denis Scheck von der ARD-Sendung "Druckfrisch" schon wunderbar in Ihrem Artikel in der Hersbrucker Zeitung reflektiert, ich kann jetzt unsere Begeisterung für den ungewöhnlichen Abend (14.6.2013) mit den Videos begründen. Dafür haben wir eine Zusammenfassung des ganzen Abends auf 21 Minuten geschnitten:
Weil viele unsere Gäste, die übrigens wie die ganze Veranstaltung von Denis Scheck und seiner Frau hochgelobt wurden auch um das gegenseitige Spontaninterview (über Schecks Buch "Sie & Er", hier die Besprechung) nebst fulminanter Begrüßung
durch Ute Danzer und das Publikum baten, haben wir auch das als
Einzelfilmchen (22 Minuten) hochgeladen:
Denis Scheck: "... es war
schlicht phan-tas-tisch bei Ihnen: liebevoller und enthusiastischer kann man
nicht empfangen werden!
Wir waren wie verzaubert und sind noch ganz hin und weg. "
Wir bedanken uns bei Denis Scheck für seine Bereicherung der fränkischen Kulturlandschaft und laden unsere Leser herzlich ein, die Bücher seiner Empfehlungsliste hier im Nachhaltigkeitsblog als Gastautor zu besprechen. Einfach den Text und Kontaktdaten per Mail schicken und wie kümmern uns um den Rest. Deshalb hier die am Couchtisch vorbereiteten Bücher, von denen natürlich nicht alle besprochen wurden (das Plus und das Minus vor dem Titel haben die Bedeutung, die man auch erwartet).
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- Paulo Coelho: Der Alchimist - J.D. Salinger: ‑Der Fänger im Roggen Dan Brown: Sakrileg Henry Rider Haggard: Sie C. S. Lewis: Der König von Narnia - Agatha Christie: ‑Und dann gabs keines mehr - Cao Xueqin: Der Traum der roten Kammer Antoine de Saint-Exupery: Der kleine Prinz J.R.R. Tolkien mit ‑Der Herr der Ringe Charles Dickens: Die Geschichte zweier Städte + Vladimir Nabokov, Lolita, Rowohlt - Bettina Wulff: Jenseits des Protokolls, Riva - Stephanie zu Guttenberg, Hrsg, Die Märchenapotheke Otfried Preussler: Die kleine Hexe, Astrid Lindgren: Pipi Langstrumpf - E.L. James: Shades of Grey, Goldmann + Nicholson Baker: Haus der Löcher, Rowohlt + Hannes Stein: Der Komet, Galiani + Pablo Tusset: Oxford 7, FVA +Reinhard Jirgl: Nichts von euch wird bleiben, Hanser
ALLE ANDEREN WERDEN EMPFOHLEN &
Adelbert von Chamisso: Reise um die Welt, Andere Bibliothek, Aufbau Hilary Mantel: Wölfe, Falken, DuMont Orhan Pamuk: Das Museum der Unschuld, Hanser Die Unschuld der Dinge David Wagner: Leben Martin Walser: Messmers Momente Claudia Ott: 101 Nacht David Grossmann; Aus der Zeit fallen Dave Eggers: Ein Hologramm für den König Gerhard Falkner: Pergamon Poems Jeanette Winterson: Warum glücklich statt einfach nur normal?, Hanser Berlin Nuruddin Farah: Gekapert, Suhrkamp Christoph Ransmayer: Atlas eines ängstlichen Mannes, S. Fischer J.K. Rowling: Ein plötzlicher Todesfall Fritz J. Raddatz: LITERARISCHES BESTIARIUM, Rowohlt Mo Yen: Frösche Felicitas Hoppe: Hoppe, S. Fischer Wolf Haas: DIe Vorzüge der Missionarsstellung, HoCa Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend, Knaus Ursula Krechel: Landgericht, Jung und Jung Richard Ford: Kanada, Hanser Berlin James Tiptree Jr.: Zu einem Preis, Septime Georg Bernardini: Der Schokoladentester, Bernardini, Köln Thomas Hettche, Totenberg, Kiwi Douglas A. Anderson, Jrr Tolkien: Das große Hobbit-Buch, Klett Cott Jiro Taniguchi: Vertraute Fremde, Die Sicht der Dinge, Carlsen Ralf König: Elftausend Jungfrauen, Rowohlt
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Die absolut sehenswerte Sendung "Druckfrisch" kommt in der ARD am letzten Sonntag im Monat um 23:35, kann aber auch im Internet zu jeder Zeit angeschaut werden.
Bedanken wollen wir uns auch bei Martin und Uli Lösch von der gleichnamigen Buchhandlung und den Musikern von "The Lady and the Tramps" nicht zuletzt für den wunderbaren Ausklang und bei Jürgen Burgmayr für die wunderbare Zeichnung.
Achja und unser Kater Felix lässt ausrichten, dass der Nasenstubbser für den Scheck-Russel Hund Stubbs eher freundschaftlich gemeint war, quasi als Wortspiel.
Ich war auf einer wunderbaren Hochzeit von Nina und Alex und die liebe Freundin Antje kichert bei der Aufforderung "Halt das mal kurz." Das stellt sich später als running Gag in einem Buche von Marc-Uwe Kling namens "Das Känguruh-Manifest" heraus, das sie mir wärmstens empfahl, das ich montags darauf um 14:45 in der Buchhandlung Lösch abholte. Die Sitzung der LAG (Lokale Aktionsgruppe des Leaderprogramms der Hersbrucker Alb) verschafft mir in knapp drei Stunden zusätzlich zum aufmerksamen Zuhören bei den Diskussionsbeiträgen überraschend Zugang zu den ersten 80 Seiten, die restlichen 220 schaffe ich trotz Weltrettungsemailchecken und gemeinsamen köstlichen Abendessens bis 00:05.
Gottseidank habe ich nicht im Bett, sondern am weit entfernten Esstisch weitergelesen, denn lautes Auflachen, ist dem Partnerschlaf eher unhold und so hofft man am Ende des zweiten Buches auf die Auflösung der Spannung ob des verhafteten Kängurus im dritten.
Denn die Geschichten aus der Berliner Wohngemeinschaft mit einem kommunistischen, sprechenden und (vielleicht) im Vietcong kämpfenden Känguru und einem gegenüber wohnenden Pinguin machen wirklich Spaß. Wer mehr Zeit hat, mag sich das Selbe als Hörbuch anschaffen, die Clips auf der Homepage des Kabarettisten zeigen eindrucksvoll, dass die Empfehlung von Uli Lösch statt des Buche das Hörbuch zu nehmen durchaus gerechtfertigt ist, mir ist trotzdem das schnelle Lesen und Lachen (und mit Bleistift Unterstreichen) lieber.
Man lacht über das Verlagswesen nicht nur beim Herausgeber Ullstein und den persönlich zugeschnittenen Literaturpreis, man lacht über WG-Standards mit Bad-Putzen und heimlichem Tagebuchlesen und man lacht über geniale Dialoge über die Kirche, die Zerstörung eines Computernetzwerks durch die Installation von Windows Vista und über mein Lieblingsgedicht:
Nachdem Ute Scharrerr schon alles geschrieben hat, ergänzen wir Ihren tollen Artikel nur mit ein paar Fotos, Videos und Links.
UNTERKRUMBACH - „Und hier kommt er - der Streiter
für das Gute, Schöne, Wahre!“ - lang hat Ute Danzer von den Möbelmachern
davon geträumt, ihren Lieblingsliteraturkritiker Denis Scheck mit
denselben Worten zu begrüßen, zu denen er auch in seiner Fernsehsendung
„Druckfrisch“ ins Bild tritt. Nun ist es so weit und viele Gäste der
Auftaktveranstaltung zum 25. Jubiläum der Möbelmacher aus Unterkrumbach
stimmen im Chor mit ein.
Erstaunlich, wie viele Hersbrucker zu
fast mitternächtlicher Stunde das Fernsehgerät einschalten, um jemanden
über Bücher und mit Autoren reden zu hören und zu sehen. Gut
verständlich allerdings, wenn jemand so gescheit und dabei stets mit dem
Schalk im Nacken über Literatur parliert und doch, wo nötig,
unerschrocken die verbale Axt ansetzt. Wenn Denis Scheck ein Buch für
wenig lesenswert hält, dann sagt er das auch, ob es sich nun um einen
weiteren Auswurf der Bestsellerlisten oder das jüngste Werk eines
renommierten Autors handelt. Er selbst unterwirft sich der Lesearbeit
allemal: ein Buch, das er bespricht, hat er nach der sich selbst
auferlegten Maxime auch von der ersten bis zur letzten Seite gelesen.
Das
macht ihn, wie Co-Veranstalter Martin Lösch von der gleichnamigen
Buchhandlung in seiner Begrüßung anmerkt, zu einem geeigneten „Lotsen im
Tsunami der halbwerten Bucherscheinungen“. Ein Lotse mit hohem
Unterhaltungswert, wie die Zuschauer in der Möbelfertigungshalle in
Unterkrumbach von Schecks erstem Satz an feststellen können. „Ist es
schon soweit mit mir gekommen?“, sei er zurückgeprallt, als er die
Einladung zu einer Lesung im Möbelhaus erhalten habe. Das sei
schließlich auf der Abstiegsleiter abgehalfterter Entertainer eine der
alleruntersten Sprossen. Ein Blick auf die Webseite der fränkischen
Nachhaltigkeitsapostel habe ihn ziemlich rasch eines Besseren belehrt
und so dreht er auch mitten in der anfänglichen Fragestunde Spieß und
Mikrophon um und nimmt Herwig Danzer ins Verhör, um offenzulegen, dass
sich die Studiengänge der beiden fast bis aufs Haar gleichen.
Doch
selbstverständlich werden an diesem Abend auch Bücher besprochen und
zwar gleich zu Anfang ein paar, von denen sich fernzuhalten die beste
Empfehlung ist. „Besuch bei prominenten Hunden“ ist so ein Exemplar.
Scheck hebt den bebilderten Band in die Höhe, aufgeschlagen auf der
Seite der „Familie Christian Wu..ff“. „Eigentlich gibt es nur wenige
prominente Hunde, etwa Lassie oder Rin Tin Tin“, so Scheck. „Besuch bei
den Hunden Prominenter“ wäre wohl richtiger und damit setzt er die
Zuhörer auf die Fährte zu seiner großen Leidenschaft: nicht nur der
korrekten, sondern der guten Sprache. Sprache sei eine Waffe, die scharf
geschliffen und gut gepflegt werden wolle.
Zur Veranschaulichung
dieser Worte begibt sich Scheck mit seinen Zuhörern auf eine
Rückwärtsreise an den zehn meistverkauften Büchern seit Gutenbergs
weltbewegender Erfindung entlang - ausgenommen religiöse Schriften und
Bücher „von oder über Helmut Schmidt“. Auf Platz zehn befindet sich
Coelhos „Der Alchimist“. Laut Scheck lässt sich dieses Bändchen mit der
letzten Silbe des Titels auch famos zusammenfassen. Hochverdiente sieben
Zähler weiter vorn in der Langzeitbestsellerliste taucht Saint-Exupérys
„Der kleine Prinz“ auf, das „Gegengift zu Coelhos Geschwurbel“.
Denis
Scheck serviert seinem Publikum mit leichter Hand und profundem Wissen
kleine Amuse-Bouches aus neuer und alter Literatur und macht ihnen den
Mund wässrig auf das, was für ihn das Leben reich macht, womit er den
Tag beginnt und auch beendet: lesen. Für diese Leistung hat er den
Deutschen Fernsehpreis erhalten, doch von Allüre keine Spur: vollkommen
ungenant bekennt er sich zu seiner Vorliebe für von Erika Fuchs
übersetzte Donald Duck-Comics oder schüttelt für ein junges Mädchen, das
in den vorangegangenen Ausführungen nur die Werke der Kinderliteratur
wieder erkannt hat, eine Leseliste mit fesselnder Lektüre aus dem
Handgelenk. „Schließlich“, so Denis Scheck im Gespräch mit Herwig
Danzer, „tun wir ja doch beide dasselbe: wir arbeiten am Brett vorm
Kopf- jeder auf seine Weise!“
Noch um ein sinnliches Erlebnis
reicher wird der festliche Abend durch die herrlich entspannten und
entspannenden Jazzstandards von „The Lady and the Tramps“ .Ebenso
leckere Kost dürfte das von Denis Scheck und Eva Gritzmann gemeinsam
verfasste Buch „Sie und Er: Der kleine Unterschied beim Essen und
Trinken“ bieten. Die Buchhandlung Lösch hält es mit den von Scheck
empfohlenen Romanen. (Ute Scharrer)
Alle Gäste waren von Denis Scheck begeistert, aber auch andersrum: Denis Scheck war vom Publikum und seinen vielen Fragen schwer beeindruckt. Sein Scheck-Russel Hund Stubbs eher von unserem Kater Felix.
es sind moderatorische Rachegelüste für das Abschlusskonzert am Sonntag sind durchgesickert. Dem musikalischen Genuss der Beiträge des Collegium Musicum wird das keinen Abbruch tun, aber was genau an diesem spannenden Sonntag passieren wird, kann noch niemand sagen.
Und noch ein fränkisches Problem: Wenn jemand fragt: "Seh´ mer wir uns am Freidach beim Denis" meint er keine sportliche Aktivität mit gelben Bällchen, sondern Denis Scheck von der ARD-Sendung Druckfrisch, der uns um 19 Uhr besuchen wird.
Am Samstag kommt Holger Heuber (Kinofilm "Jäger des Augenblicks") und samstags und sonntags tagsüber zeigen wir, wie Küchen entstehen. Danke für die vielen Glückwünsche.
Sie würden uns die Planung sehr erleichtern, wenn Sie uns eine kurze Anmeldung per Mail schicken oder einfach anrufen: 09151 862 999.
Freitag 19:00 - Was Martin Lösch im LÖSCH-Papier über Denis Scheck schrieb
In seinem Buchhandlungsnewsletter (die Buchhandlung Lösch feiert ebenfalls 25-jähriges Jubiläum) schreibt Martin Lösch:
"Die Idee für unsere gemeinsame Jubiläumsveranstaltung haben wir Ute Danzer zu verdanken, der es tatsächlich gelungen ist, den Autor und Buchkritiker Denis Scheck, der seit 10 Jahren die Literatursendung „druckfrisch“ in der ARD moderiert und mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, für einen Abend nach Unterkrumbach einzuladen – eine kleine Sensation!Blitzgescheit, elegant und mit Sprachwitz erzählt er Ihnen, weshalb Sie dieses oder jenes Buch lesen sollten, bzw. auch nicht, wirbelt dabei den Kanon sog. guter Literatur gehörig durcheinander, vom Klassiker bis zum aktuellen Bestseller. Es ist ein großer Spaß, dabei große Kunst, und ein Vergnügen, ihm zuzuhören."
Der Abend wird musikalisch untermalt von der Swingband „The Lady and the Tramps“ Hier können Sie vorab schon mal reinhören."
Hier haben wir viele interessante Scheck-Links für Sie gesammelt, unter anderem auch den zur Bombe in der TV-Serie "Sledge Hammer," die eine wichtige Nebenrolle in "Druckfrisch" spielt.
Mehr ...
Küchenfertigung live erleben am Samstag und am Sonntag
Das Holz aus der Hersbrucker Alb, die Veredelung zur Küche in Unterkrumbach. Gunther Münzenberg zeigt mit seinen Mitarbeitern, wie viele Arbeitsschritte bei der Herstellung eines Küchenmöbels notwendig sind. Das volle Programm jeweils um 11:00 und um 14:00 Uhr, dazwischen - je nach Andrang - durchgehend Informationen über den schönsten Werkstoff der Welt und seine Verarbeitung in der Waldschöpfungskette in Unterkrumbach.
Samstag 10 bis 17 Uhr
Sonntag 10 bis 15 Uhr So sah das vor ein paar Jahren aus.
15.6. Samstag mit unserem Freund und Abenteurer Holger Heuber 19:00
1984 in Bruneck von links nach rechts: Helga Münzenberg, Holger Heuber, Horst Fürsattel, herwig Danzer, Ingrid Fürsattel, Gunther Münzenberg.
Holger Heuber ist der erste gemeinsame Freund von Gunther Münzenberg und herwig Danzer. Seit 1975 kletterte er mit Gunther in der Fränkischen Schweiz und seit 1982 machte er zusammen mit herwig und anderen Freunden viele extreme Wildwassertouren und unterrichtete bei Wildwasserkursen. Erst 1984 trafen sich Gunther und herwig dann beim Drachenfliegen, gottseidank am Boden.
Der Kinofilm "Jäger des Augenblicks," in dem Holger einer der drei Protagonisten ist, spielt zwar in einer ganz anderen extremsportlichen Liga, aber dennoch wird Holger in seinem Vortrag auf der Möbelmacherparty auch die gemeinsame Vergangenheit thematisieren. Denn ganzheitliches Denken führt zu erstaunlichen Parallelen zwischen Handwerk und Extremsport.
Besuchen Sie uns am Samstag, machen sie sich einen schönen Abend, treffen Sie Freunde und lassen Sie sich von Holger Heuber in unglaubliche Expeditionen und auch ein wenig in die Möbelmachergeschichte entführen. Der Eintritt ist frei, aber mit Ihrer Anmeldung machen Sie uns eine große Freude.
Alle Infos zum Feierabend mit Holger Heuber.
Rache am Sonntag? Abschlusskonzert mit dem Collegium Musicum (17 Uhr)
Unter der Leitung von Susanne Pflaumer pflegt das Collegium Musicum Hersbruck um 17 Uhr die Tradition der Werkstatt-Konzerte in Unterkrumbach. Denn schon im Jahr 1998 entstand die Idee, unsere Halle nicht nur als Konzertsaal zu zweckentfremden, sondern in der Werkstatt-Atmosphäre auch interessante Zusammenhänge rund um die gespielte Musik zu erklären.
Diese kommt speziell zum Jubiläum von Gaetano Donizetti, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn.
Die Solisten sind Christian Wollmann am Horn, Anette Kiesewetter an der Oboe und die erste Geige spielt unsere Auszubildende Sophia Bernutz persönlich.
Durch das Programm führt der bekannte Lehrer und Filmemacher Richard Siebenbürger, der schon einige Überraschungen androhte.
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Sonntag, 16.Juni 17:00 Uhr
Eintritt im Vorverkauf (oder Reservierung per Anmeldeformular) 10.-/6.-€ (Schüler und Studenten) An der Abendkasse 12.-/8.-€
Auch die Online-Anmeldung sichert den Vorverkaufspreis.
Alle Infos zum Samstag mit Abschlusskonzert
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Sonntag, 16.Juni 17:00 UhrEintritt im Vorverkauf (oder Reservierung per Anmeldeformular) 10.-/6.-€ (Schüler und Studenten)An der Abendkasse 12.-/8.-€
Die Jubiläumsmöbel und Sonderangebote
Mit dem Bett ab 890.- €, dem Tisch für 1390.- € und der Bank für 890.-€ präsentieren wir unser Jubiläumsprogramm.
Zu den Jubiläumsangeboten gehören auch einige übrige Bettsysteme (hier nachzulesen) und natürlich auch die Jori-Sofas und Relaxsessel.
Glückwünsche von schönen Frauen, gestandenen Männern oder andersrum
Dank an alle Mitstreiter beim Jubiläum in der Beilage der Hersbrucker- und der Pegnitz-Zeitung und im Internet. Hier zeigen wir alle Glückwünsche und Anzeigen auf unserer Homepage.
Kurznachrichten +++ Rösle-Kugelgrill +++ Blogbeiträge aus Finnland +++ Metallfieber und Moneten, das neue Buch von Stefan Pürner +++
+++ Der Rösle Kugelgrill jetzt auch mit Gas
Bald werden die ersten Gas-Kugelgrills von Rösle ausgeliefert, dann werden wir ihn natürlich sofort testen und davon berichten. Alle Artikel über die Rösle-Kugelgrills sind in der Kugegrillrubrik im Nachhaltigkeitsblog nachlesbar.
+++ Blogbeiträge aus Finnland
Unsere Auszubildende Sophia Bernutz (die im Konzert am Sonntag die erste Geige spielt) war bei einem Schreinerpraktikum in Finnland und berichtet darüber im Nachhaltigkeitsblog: Alle Artikel sind hier nachzulesen.
+++ Das Buch "Metallfieber und Moneten" von Stefan Pürner
Unser Schulfreund, der Rechtsanwalt Stefan Pürner hat ein neus Buch über eine Gerichtsverhandlung im Jahr 1952 in seinem Heimatdorf Röthenbach herausgebracht, das wir hier besprochen haben.
Alle Möbelmacher freuen sich auf Ihren Besuch beim Viertel-Jahrhundert-Fest und grüßen herzlich aus dem Sittenbachtal
Ich erkläre mich für den objektiven Bericht über das Buch als befangen, weil ich Christian Schüle schon im Jahr 2006 kennen lernen durfte, als er für sein dossier in der DIE ZEIT "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" auch in Hersbruck recherchierte.
Schon damals waren wir von seinem Wissen, seiner Genauigkeit und seiner Ernsthaftigkeit bei allen Themen so fasziniert, dass wir ihn spontan zu einer Lesung aus seinem Buch "Die Deutschlandvermessung" eingeladen haben.
Die Deutschlandvermessung in Unterkrumbach
Auch diese Veranstaltung war beeindruckend, allerdings muss ich zugeben, dass ich mir mit Roland Zimmermann vom Bayerischen Rundfunk Verstärkung holte, weil ich mir das Thema der Deutschlandvermessung auch auf die Bedürfnisse der Cittaslow Hersbruck heruntergebrochen und in manchen Passagen auch "übersetzt" wünschte. Was Moderator Roland und Christian dann gemeinsam ausgesprochen verständlich und sogar unterhaltsam gelang (was Anselm Stieber damals im Nachhaltigkeitsblog so beschrieb).
"Hinter seinen tiefgründigen, teils spitzzüngigen, immer
plastischen, um Genauigkeit bemühten Formulierungen verbirgt sich eine Zustandsanalyse unserer Gesellschaft
aus dem Erfahrungsbereich eines Mitdreißigers."
Das Ende unserer Tage
Am letzten Samstag bringt Ute endlich - es erschien schon im Februar 2012 - seinen Roman "Das Ende unserer Tage" aus der Buchhandlung und irgendwie habe ich dank einer Terminabsage (leider) schon um 14:30 im Garten bei traumhaften Wetter mit dem Lesen beginnen können, und war um 1:30 nachts mit den 460 Seiten fertig.
"In der ehemals reichen Kaufmannsmetropole Hamburg werden Kirchen in
Eventagenturen umgebaut. Die legendäre Kammfabrik im Süden Hamburgs wird
von chinesischen Investoren übernommen und von Bürokraten abgewickelt.
Skrupellose Manager des Verfalls frönen ihrer Überspanntheit in elitären
Salons, vereinsamte Individualisten suchen nach Sinn und Wert.
Christian Schüle erzählt die Geschichte zweier Männer, die in dieser
Welt treiben und von ihr getrieben werden: Charlie Spengler, ein
gefeuerter Fabrikdirektor, der zur Gallionsfigur einer Arbeiterrebellion
wird. Und JanPhilipp Hertz, ein Jungunternehmer, der auf den
Stoßwellen des Umbruchs dem allgemeinen Verhängnis seiner Stadt
entgegensurft."
Das Buch in nicht ganz leicht zu lesen (auch wenn ich es verschlungen habe), aber es ist von der ersten bis zur letzten Zeile Christian Schüle, so wie wir ihn kennen lernen durften. Deswegen auch diese lange Vorgeschichte über den Zeitartikel mit der Lesung bei uns und die Befangenheit.
Schlechte Kritik in der FAZ
Wer ihn erlebt hat, erkennt schnell, dass der Verriss in der FAZ von Christian Metz unberechtigt ist. Metz phantasiert von einem "neuen Romanstil", der "Event-Literatur" und bezeichnet Schüles arbeitsreiches Gesamtwerk als "perfekte Schreib- und Veröffentlichungsökonomie," verkennt dabei aber völlig, dass sich nicht die letzten paar Veröffentlichungen, sondern eigentlich sein ganzes Schreiben - spätestens seit den "Ichlingen" in der Deutschlandvermessung - mit Moralfragen auseinandersetzt und das auf höchsten Niveau. Da ist der abgeschwächte Weltuntergang im Roman nur eine logische Weiterführung dieser Gedanken und eben kein effektheischendes Kalkül.
Metz beweist schon ein bisschen bösen Willen, wenn er schreibt: "Ja, buchstäblich prophezeit hat er das Ende zwar nicht, aber mit ein
bisschen gutem Willen ließ es sich da hineingeheimnissen."
Im Gegenteil, ich habe Christians Sprache und deren teilweise satirische Überzeichnung in den Dialogen freudig wiedererkannt und so kann ich mich nur wundern, wenn Metz behauptet: "Ihr (das der Protagonisten Anm. d. Red.) dümmliches,
pseudophilosophisches Motivations- und Investmentgeplapper aber nimmt im
Roman einen viel zu großen Raum ein." Im Gegenteil, diese Sprache wird im hier und jetzt nicht mehr selten gesprochen, sie fällt nur leider immer weniger auf. Besonders spannend finde ich die Personalisierung, naja, eher Animalisierung der Schuld, Schüle steckt sie in einen Käfig: Die ausgestopfte rotäugige, marderartige Kreatur wechselt von Mai bis Oktober 13 Mal seinen Besitzer:
"In seiner Gegenwart (der Kreatur in dem Käfig Anm. d. Red.) begannen Versicherungsagenten ihren gewaltbereiten Charakter anzuklagen; Anwälte offenbarten Hassgefühle, Bankvorstände Geltungssucht; Kaufleute gestanden Korruptheit, Unternehmer Menschenverachtung, Journalisten gaben Defätismus zu, Ärzte und Immobilienmakler bekannten sich zu sadistischen Neigungen, Werber kämpften mit grassierender Misanthropie."
Ganz durchschaut habe ich auch nicht das ständige Umbringen von Fahrradkurieren, die sich wohl als Metapher für Freiheit, als Anarchisten, als Outlaws der Stadtstraßen den Hass der Gesellschaft und einzelner Mörder zuzogen. Aber vielleicht ist das in Hamburg - Schüles Wohnort - ja wirklich so, da kann der Unterkrumbacher dann nur staunen.
Der Autor Christian Schüle, 41, entwickelt in seinem Romandebüt "Das
Ende unserer Tage" ein abendländisches Untergangsszenario. Halb Hamburg
ist in chinesischer Unternehmerhand: ehemals traditionelle
Handelshäusern sind zu internationalen "Companies" mutiert -
Gewinnmaximierung unter allen Umständen. Im Club "China White" treffen
sich die Reichen und Schönen der Stadt und geben sich ihrer blinden
Leidenschaft für alles Asiatische hin. Sie trinken Mai Thai, lassen sich
hinter den Ohren massieren und fädeln nebenher die nächsten großen
Deals ein. In der "Revitalistischen Gesellschaft", einem Think Tank im
Stadtviertel St. Georg, tauschen sich Manager darüber aus, wie sie die
Menschen zu noch größerer Selbststeigerung antreiben können.
All
diese Titel und Aufgaben sind nur schwer zu verstehen und machen die
Lektüre bisweilen sperrig, aber sie gehören zur ästhetischen Strategie
dieses Romans, denn sie evozieren ein diffuses Gefühl für die Absurdität
dieser Seelenfänger-Marktwirtschaft.
Mit "Das Ende unsere Tage" ist Christian Schüle ein
überzeugend-überzeichnetes Gesellschaftsporträt gelungen. Er nähert sich
den dekadenten Machenschaften der Wirtschaftsmacher, stellt sie aber
nicht als Alleinschuldige dar: Hinter den gefühlskalten Fassaden zeigt
Schüle ihre Nöte, ihre Suche nach Orientierung, nach Menschennähe.
Noch anschaulicher ist die Buchbesprechung von Denis Scheck im NDR (der kommt zu uns übrigens am 14. Juni nach Unterkrumbach, rechtzeitig Karten sichern, denn hier
schließt sich dann der Kreis).
"Am Ende formiert Charly Spengler von der Kammfabrik die Massen hinter
sich. Harburg wird zur Trutzburg: Hier wird gestreikt, der Stadtteil
vermüllt. Ein Marsch über die Elbe soll es richten. Ein Kampf für die
gute, alte Zeit, eine neue Menschlichkeit. Dabei ist es unerträglich
heiß - bis der große Regen kommt und eine Stadt unter Wasser steht. Ein
großes Ende für einen großen, empfehlenswerten Roman."
Ich kann also allen Menschen empfehlen - besonders denen, die die Cittaslow-Veranstaltung mit Christian Schüle in Unterkrumbach miterlebt haben - sich mit diesem Buch auseinander zu setzen, denn auch hier geht es um genau jene Entwicklungen, gegen die eine Cittaslow (eine Stadt in der Vereinigung der lebenswerten Städte) Stellung bezieht. Trends, die sie am liebsten umkehren möchte, oder wenigstens im eigenen Umfeld eine Alternative bieten. Das Buch liefert mit seinem ebenso gnadenlosen wie leider nicht realitätsfernen Zukunftsszenario einen Grund mehr, warum das Nachdenken über Entschleunigung kein Fehler sein muss.
Also bitte kaufen, aber nicht bei Amazon, sondern in der Buchhandlung in Ihrer Nähe!
Irgendwie kam mir der Untertitel des Films "Speed" bekannt vor, denn "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" war der Zeitredakteur und Buchautor Christian Schüle bei uns schon im Jahr 2006 (er las in der Folge sogar in Unterkrumbach aus seinem Buch "Deutschlandvermessung"). Sein gleichnamiges Zeit-Dossier in der Ausgabe 1/2007 begann ebenso tragisch wie das Buch "Speed" zum Film von Florian Opitz (den Film habe ich leider noch nicht gesehen, werde das aber nachholen):
"Natürlich war ich in diesem Jahr wieder nicht mit meinem Neffen im
Kino. Ein einziger Abend war versprochen, Film egal, ein Abend von
dreihundertfünfundsechzig Abenden.Du hast ja nie Zeit, sagt der kleine
Mann am Telefon.
Wenigstens zu ihrem Geburtstag wollte ich meine Mutter
zu Hause besuchen. War klar, sagt sie, dass dus nicht schaffst. Ein Jahr
kann auf irrsinnige Weise kurz sein, sage ich. Bitter darauf ihr
Schweigen.
Für 2006 hatte ich mir vorgenommen, mindestens zehnmal in
Theater und Oper zu gehen. Immer kam etwas dazwischen, von dem ich nicht
wusste, ob es wichtiger oder nur bequemer war.
Vier Wochen wollte ich
durch Südamerika reisen ... .Weiter als bis Griechenland kam ich nicht, eineinhalb
Wochen, zwischen zwei unaufschiebbare Projekte gequetscht, mit Laptop
und einem Berg Arbeit.
Sport, jeden Mittwoch zwei Stunden Tennis, am Wochenende Rad
fahren, das war das große Vorhaben. Wo der Schläger ist, weiß ich bis
heute nicht - Rad gefahren bin ich einmal.
Ich bin erschöpft und in meiner
Erschöpftheit zugleich hyperaktiv. ... Ich bin nicht
imstande, zu sagen, womit genau ich meine Zeit verbrauche. Ich stelle nur
fest, dass ich nie genügend habe. Ich bin ein
typischer Vertreter der dauererregten Leistungsgesellschaft in
permanenter Zeitnot.
Als ich erkannte, dass auch ich zu denjenigen
gehöre, in deren aktivem Wortschatz das wunderbare Wort Muße nicht
vorkommt, machte ich mich auf die Suche nach der verlorenen Zeit. Ich
reiste nach München, Zürich, Luzern, Sursee, Hersbruck und Frankfurt und traf Menschen, die die Zeit wiedergefunden haben."
(Das Zeit-Dossier, in dem auch die Cittaslow Hersbruck und die Möbelmacher vorkommen, ist hier nachzulesen.)
Filmemacher Florian Opitz formuliert das gleiche Thema im aktuellen Buch zum Film "Speed" sieben Jahre später so:
"Ich habe eine tolle Freundin und inzwischen auch ein Kind, Anton. Also eigentlich alles super. Eigentlich.
Doch irgendwie habe ich in den letzten Jahre gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt. Ich habe keine Zeit. So sehr ich mich auch anstrenge - ich habe immer viel zu wenig Zeit für das, was ich mir vornehme.
... Endlich mal wieder ausgehen, Zeit mit Freunden und Familie verbringen, ins Kino oder zu Konzerten gehen. Doch dann dauert es nicht lange und meine Pläne zerplatzen wie Seifenblasen.
Und ich hetzte genauso atemlos durchs Leben wie zuvor. ... Seit Jahren schon will ich mit Freundin Caro mehrere Monate durch Lateinamerika reisen. Chile, Bolivien, bis rauf nach Nicaragua, das war der Plan. Weiter als in die Toscana haben wir es bisher allerdings nicht geschafft.
Eine Woche Kurzurlaub aber auch nur mit Handy Laptop und einer Menge Arbeit.... Rennradfahren, Klettern und mal wieder auf Ausstellungen gehen. Jahr um Jahr scheitere ich an meinen guten Vorsätzen.
Florian Opitz macht sich - wie damals Christian Schüle - auf die Reise, allerdings mit den Wünschen (und Budget) eines Filmemachers, der aussagekräftige Bilder und schillernde Menschen benötigt und das offensichtlich auch fand. Auf der Suche nach seiner verlorenen Zeit hat er viele Flugmeilen Kerosin verbraten und hat sich dabei tragischerweise noch weniger um Sohn Anton kümmern können, als er eigentlich durch diese Aktion erreichen wollte. Aber wir sind ihm trotzdem dankbar dafür, dass er eine zeitgemäße Umsetzung des Themas Zeit und Entschleunigung angegangen ist, das uns nicht zuletzt bei Slow Food und Cittalsow beschäftigt.
Sektenseminar mit Zaubertricks bei Lothar Seiwert
Aber die spannende Aufgabe, ein großes (Film-)Projekt ohne unendliche Geldreserven zu stemmen, lässt sich nun mal nur schwer mit tagelangem Meditieren in der Jurte in Einklang bringen, auch wenn seine erste Station, ein Late-Night-Seminar bei Prof. Dr. Lothar Seiwert, durchaus den Eindruck erwecken sollte, das Zeitproblem wäre eine selbstgemachte Lebenslüge. Angeblich mithilfe von ein paar Ratschlägen - am Besten im Zusammenhang mit teuren Seminaren - und mit Disziplin in der Griff zu bekommen. Gekonntes Zeitmanagement, bewusste Trennung des Wichtigen vom Unwichtigen und anscheinend auch ein paar Zaubertricks ließen sich anhand der Ratgeberliteratur leicht erlernen und das wäre dann der Anfang des neuen Lebens. Bei Lesen von Opitz Seminar-Schilderung packt einen das Grauen und zieht es einem wirklich die Schuhe aus, sein nachvollziehbares Resümee: "Zeitverschwendung und Sektenveranstaltung."
Die Rolltreppe
Opitz zitiert den Soziologen und Beschleunigungsexperten Hartmut Rosa:
"Viele haben den Eindruck, sie müssten jedes Jahr ein wenig schneller laufen - und jetzt kommt das für mich Spannendste -, nicht, um irgendwo hinzugelangen, sondern um ihre Position zu halten."
Ein Gefühl, wie auf einer Rolltreppe, die nach unten fährt. Wir müssen hochstürmen, um oben zu bleiben. Und so besucht er den Psychologen und Fachmann für das Burn-Out Syndrom Dr. Bernd Sprenger, denn "jeder erfolgreiche Mensch, der was auf sich hält, muss mal Burn-Out gehabt haben." Hat Opitz offensichtlich (noch) nicht, aber Sprenger zitiert Tucholsky "Leben heißt aussuchen." Seine durchaus wertvollen Ratschläge zur geschickten Organisation von Schlaf, Bewegung und Ernährung auf der körperlichen Seite und den psychischen Faktoren wie Bindung, Selbstwertbestätigung, Orientierung und Lustbefriedigung kommentiert Opitz treffend so: "Klingt einfach. Ist es aber nicht."
Ganz nebenbei lernt er noch einen Redakteur der Süddeutschen Zeitung kennen, der ein halbes Jahr digitales Fasten übersteht und besucht Deutschlands bekanntesten Zeitforscher Professor Karlheinz Geißler, der als persönliche Lösung des Zeitproblems den Verzicht sieht.
"Wenn wir vom Zeitdruck wegkommen wollen, dann müssen wir mehr verzichten. Das ist die einzige Lösung. Darauf verzichten mehr Geld zu verdienen, oder auf Möglichkeiten des Konsumes verzichten."
Aber er sieht Verzicht nicht als lustfeindliche, quasireligiöse Aufforderung zum spartanischen Leben, sondern als Mittel zur Rückgewinnung der Lust am Leben. Er rät zu einer Balance aus Güter- und Zeitwohlstand und er plädiert für das "Enthetzen." Enthetzen hieße nichts anderes, als überflüssige Beschleunigung abzubauen (Anm.: was durchaus leichter fallen könnte, wenn man keine Verantwortung für viele andere Menschen hätte) . Gleichzeitig ist er der erste Gesprächspartner, der Opitz Zeitproblem nicht als individuelles, sondern als gesellschaftliches und vor allem politisches sieht. Also hat nicht nur Opitz eine Zeitmacke, die ganze Gesellschaft ist auf Speed. Und der Soziologe Hartmut Rosa pflichtet bei:
"Alle individuellen Entschleunigungsstrategien können da eigentlich nur scheitern. Kaum jemand sagt, dass das eine strukturelles, gesellschaftliches Problem ist. "
Die Beschleuniger
Und so kommt Opitz zum zweiten Teil des Buches, in dem er die Beschleuniger besucht. Denn die Wachstumsideologie und zu einem wesentlichen Teil die Finanzmärkte, aber vor allem der wirtschaftliche Wettbewerb bestimmen das Tempo dieser Gesellschaft, die sogar drüber nachdenkt, aus Wachstumsgründen denn Sonntag abzuschaffen. Opitz erfährt, dass 90 Prozent der heutigen Aktiengeschäfte so schnell von statten gehen, dass sie nur von Computern zu bewältigen sind, weil die in diesen Millisekunden noch mehr Geld "verdienen" können, als ein Mensch.
Aber ist dieses Geld wirklich verdient? Wird es nicht dem einen weggenommen und den falschen in die Tasche geschoben? Was tut der Finanzmarkt für die Produktion, was tut er für die Lebensqualität einer Gesellschaft, abgesehen von den Boni der Banker, die ihr Leben demselben zum Opfer machen, wie das im Buch anschaulich geschildert wird? Der Wettbewerb hat Strukturen geschaffen, die sich beschleunigen müssen; nicht damit die Dinge besser werden, sondern damit sie überhaupt bestehen können.
Und so schildert er seine Erlebnisse mit einer berühmten Unternehmensberaterin und der Firma Reuters, die ihr Geld schon lange nicht mehr mit normalen Nachrichten verdient, sondern Finanznachrichten, deren Geschwindigkeit so wichtig ist, dass Firmen in die Nachbarschaft ziehen um von den kurzen Kabelverbindungen zu profitieren.
"Reuters arbeitet an der Abschaffung von Raum und Zeit, an der weltweiten "Vergleichzeitigung," am ewigen Jetzt."
Die Welt läuft auf Autopilot und wir nutzen Technologien, weil sie da sind. Niemand denkt daran, Bremsen einzubauen. Der Neoliberalismus der letzten Jahrzehnte hat alle Bremsen beseitigt, ohne Bremsen rast man gegen die Wand, was die Finanzkrise eindrucksvoll belegt. Hartmut Rosa fragt in diesem Zusammenhang: "Die Frage ist nicht, wie viel Geschwindigkeit wir irgendwie erreichen können, die Frage muss lauten: Wie viel Geschwindigkeit ist gut für ein gutes Leben? Was steigert die Qualität des Lebens?
Alternativen zum Hamsterrad
"Schöne Bescherung. Da ist scheinbar ein sich selbst antreibendes System entstanden, dessen Treibstoff ständiger Wettbewerb und Profitgier ist."
Und so besucht er Rudolf Wölzel, ehemals bei der berüchtigten Bank Lehman Brothers als "Heuschrecke" beschäftigt, also für Firmenkäufe zuständig. Der Aussteiger lebt auf einem Schweizer Berghütte oberhalb von Klosters und bedankt sich rückwirkend bei seinen Freunden, die ihm rechtzeitig sagten, dass er auf dem besten Weg sei, ein Arschloch zu werden.
Und weil sich nicht jeder den finanziellen Hintergrund für einen kompletten Ausstieg ohne Geldsorgen im Vorleben verdienen(?) konnte, verbringt er auch Zeit bei richtigen Bergbauern, deren Glück beim Arbeit im Kreise der Familie und im Takt der Natur durchaus nachvollziehbar und spürbar ist. Aber es es ist keine wirklich verwirklichbare Alternative für die junge Familie eines Berliner Filmemachers.
An dieser Stelle erklärt Hartmut Rosa, dass wir Glück nicht erfahren, wenn wir in der Wellness Oase zum Beispiel mal gar nichts tun.
"Wir erfahren Glück in dem was der ungarisch-amerikanische Psychologe Mihaly Csikszentmihaly "Flow" nennt. Das heißt in Zuständen eines selbstbestimmten Tuns und Handelns das mit einem gewissen Spaß, einem gewissen Reiz verbunden ist, aber auch eine gewisse Bedeutung für uns hat - und wo wir, jedenfalls vorübergehend, das Gefühl haben, dass wir ganz bei uns selbst sind."(Anm.: Das war für mich ein wichtiger Satz im Buch).
Entschleuniger auf der Überholspur
Das trifft exakt auf den nächsten reichen Aussteiger zu: Douglas Tompkins, der die Outdoor-Klamottenfirma North Face und die Modefirma Esprit gegründet und später verkauft hat und mit dem Erlös zu einem der größten Grundbesitzer der Welt wurde, der diese gekaufte Natur schützen und im Sinne der Nachhaltigkeit zu funktionierenden Naturparks weiterentwickeln will. Weil sein Leben in ständigen politischen Kämpfen, im Kleinflugzeug und in einem Wettlauf gegen das Alter genau das Gegenteil von Entschleunigung bedeutet, hat er sich eines der schönsten Metaphern, für Entschleuniger auf der Überholspur ausgedacht:
"Ich vergleiche das manchmal mit einem Krankenwagenfahrer. Der fährt auch schnell, um den Patienten schnellstmöglich ins Krankenhaus zu bringen, Feuer mit Feuer bekämpfen? Ja, so könnte man es sagen. Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären kann, und ich weiß auch nicht, ob es richtig ist."
Das Bruttonationalglück Bhutans gegen das Bruttosozialprodukt
Der bhutanische Minister für Bruttonationalglück, Karma Tshiteem, bezeichnet das Bruttonationalglück als eine Entwicklungsphilosophie, in der wir Zeit als Leben sehen und nicht als Geld.
"Ich glaube, das unterscheidet diese Philosophie und unser Land von den meisten anderen Entwicklungsideen. Da steht immer Wachstum an erster Stelle. Natürlich sind uns in Bhutan Bruttosozialprodukt und Einkommen wichtig. Aber eben auch anderen Dinge. Genügend Zeit mit Freunden oder der Familie zum Beispiel."
Und Dasho Karma Ura, Leiter des Zentrums für
Buthanstudien erklärt: "Glück ist, wenn die Menschen die Möglichkeit haben, ihr Potential zu
entfalten. Dafür die Voraussetzung zu schaffen, ist das Ziel des
Bruttonationalglücks.
"Jeder wisse doch inzwischen, dass das Bruttosozialprodukt nichts über das Wohlbefinden oder die Lebensqualität der Menschen in einem Land aussage. Im Gegenteil: Das Bruttosozialprodukt sei ein irreführendes, ja perverses Maß. Das Bruttosozialprodukt steige zum Beispiel, wenn für die Produktion von Gütern Wald abgeholzt und die Umwelt versucht würde, nicht aber, wenn die Umwelt geschützt und die Ressourcen gespart würden.
Das Kapitel über Bhutan liest sich nicht zuletzt dank des zufälligen Treffens mit engagierten Radiomoderatoren richtig spannend und führt im nächsten Kapitel zur Frage des aktuell in Deutschland diskutierten, in Namibia schon mit Erfolg getesteten bedingungslosen Grundeinkommens. Es könnte doch durch den Wegfall aller anderen sozialen Unterstützungen möglich sein, ein Grundgehalt an alle zu zahlen, die es haben wollen, ohne Bedingungen? Es gibt ebenso viele Unterstützer wie Gegner aller Denkrichtungen und Parteien dieser ebenso alten, wie reizvollen Idee, aber die Schwächen des aktuellen Systems, das von einer in die nächste Krise schlittert, müssen dringend kritisch hinterfragt werden. Die Suche nach Alternativen ist die Aufgabe der jetzigen Entscheider und vielleicht kann Film und Buch die Beschäftigung mit dem Thema fördern.
"Exkurs: Leider ist gerade eine Enquete-Kommission des Bundestags unter der engagierten Führung der jungen SPD-Abgeordneten Daniele Kolbe in dieser Richtung mal wieder kläglich an der Wachstumslüge und der ebenso allgegenwärtigen und widerlichen Lobbyarbeit gescheitert, was in der ZEIT (9/2013) so bedauert wird:
"Offensichtlich sei der Bundestag strukturell nicht in der Lage, die großen Menschheitsfragen zu beantworten. Miegel (Chef des Denkwerks Zukunft, der von der CDU in das Gremium berufen wurde!) sagt so etwas nicht leichtfertig. Er hat sein ganzes Leben zwischen Politik und Forschung verbracht, immer auf der Suche nach neuen Ideen für das Land. Er hatte darauf gehofft, das die Parteien in der Enquete-Kommission genau das wollten - auch um sich selbst und der eigenen Klientel unangenehme Wahrheiten mitzuteilen."" Wer sich von der Politik mal wieder enttäuschen lassen will, sollte den Artikel der ZEIT hier nachlesen.
Cittaslow Hersbruck
Anders als bei Christian Schüle im Zeit-Dossier, führt die Suche nach der verlorenen Zeit Opitz nicht zu Slow Food und Cittaslow, der Vereinigung der lebenswerten Städte, auch wenn gerade diese in dem Dilemma zwischen Wettbewerb und Entschleunigung stecken und sich - die eine mehr, die andere weniger - auch mit dem Hintergrund der Zeitdiskussion beschäftigen (sollten). Und so ist der Film schon zweimal im Hersbrucker Citykino gezeigt worden, im Vorfeld hat sich dabei der Arbeitskreis Cittaslow vorgestellt und zur Mitarbeit animiert. Auch für kommende Veranstaltungen wird der Film mit eingeplant, ich persönlich fände vor allem eine Diskussion mit dem jungen Filmemacher interessant, denn das Verdienst des Filmes sind nicht unbedingt neue Erkenntnisse in der Zeitdiskussion, sondern die moderne, auch für junge Menschen zugängliche Umsetzung, die nicht zuletzt durch die Umsetzung als Icherzähler erleichtert wird (auch wenn ich mir mehr Web 2.0 Elemente zur Diskussion und mit weiteren Links gewünscht hätte). Noch besser wäre natürlich eine Diskussion mit Christian Schüle und Florian Opitz zusammen, aber vermutlich werden wir dafür wieder keine Zeit finden ... .
Eine interessante Koch-Geschichte ganz am Rande der Möbelmesse war die Begegnung mit dem sympathischen Koch Hubertus Tzschirner am Stand der Komet Maschinenfabrik.
Zauberwort?
"Sous-Vide" klingt wie ein Zauberwort bedeutet aber einfach "Garen unter Vakuum." Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst wird vakuumiert und dann bei niedriger Temperatur schonend gegart. Einerseits ist mir Garen im Plastikbeutel unangenehm, andererseits weiß ich von Andreé Köthe, Zweisternkoch im Essigbrätlein, wie viel und wie begeistert er mit dieser Technik arbeitet.
Vakuumierer und Thermalisierer
Nach der Vorführung der Vakuumiermaschine, die man jetzt auch schon in eine Küchenschublade integrieren kann haben wir lange mit Hubertus über die Vor und Nachteile der Methode diskutiert und sicherheitshalber habe ich mir gleich sein Buch "Sous Vide - der leichte Einstieg in die sanfte Gartechnik" gekauft.
Im Buch - das nicht ganz werbefrei ist - wird die Methode auch physikalisch ausführlich und anschaulich erklärt und es werden ganz viele Rezepte vorgestellt, die durchaus auch mal Garzeiten von 24 Stunden haben können (aber auch "normale" Rezepte).
Thermalisierer oder Druckdampfgarer?
Für das Sous Vide Garen braucht man normalerweise einen Themalisierer, also ein Gerät, dass Wasser mit einem thermostatgesteuerten Tauchsieder gradgenau auf Temperatur hält. Modernen Geräten sieht man auch diesen Tauschieder gar nicht mehr an, aber die meisten unserer Kunden können die Gartechnik auch im Dampfgarer umsetzen. Bei einem längeren Telefonat diskutierten wir nach der ausführlichen Lektüre des Buches zunächst die Garzeiten in den Rezepten, die durch das Garen im Dampf länger werden, aber gerade beim Druckdampfgarer kann man natürlich auch im Wasserbad garen, was dann wiederum die exakt gleiche Garzeit ermöglicht. Allerdings ist bei dieser Methode die Zeit gar nicht sooo entscheidend, viel wichtiger ist die genaue Einhaltung der Temperaturen, denn die unterscheiden sich je nach den Eigenheiten der jeweiligen Eiweise. Deswegen sei das Buch als Orientierung durchaus empfohlen, wir werden sicher in eine der nächsten Showküchen auch mal einen Vakuumierer einbauen, denn egal, ob man damit kocht, mariniert oder kalt gart, für so ein Gerät gibt es eine Menge Anwendungsmöglichkeiten.
Wer selbst gerade über eine solche Anschaffung des Vakuumierers nachdenkt, möge sich an uns wenden und wenn jemand schon damit arbeitet, würden wir uns über seine Erfahrungsberichte freuen. Denn ich bin schwer davon überzeugt, dass viel der abgefahrenen Rezept auch mit dem Dampfgarer, besonders dem Druckdampfgarer funktionieren und das birgt für unsere Küchenkunden ein völlig neues Potential.
Denis Scheck wurde in den letzten Jahren durch seine Arbeit beim Deutschlandfunk und die ARD-Sendung Druckfrisch (immer am letzten Sonntag im Monat um 23:35) zum bekanntesten Literaturkritiker Deutschlands.
Nicht nur Ute Danzer hält ihn außerdem für klug und sympathisch, weshalb sie ihn auf der Buchmesse in Leipzig zu unserem 25-jährigen Jubiläum nach Unterkrumbach einlud. In der Tradition der Möbelmachergäste von (z.B.) Uwe Timm, Peter Härtling und Herbert Rosendorfer (immer gemeinsam mit der Buchhandlung Lösch organisiert) wünschten wir uns diesmal einen Gast, der unser Streben nach Lebensqualität durch bewusste Einrichtung von Küchen und Wohnräumen literarisch, kulinarisch aber vor allem humorvoll bereichert.
Der Termin am Freitag, den 14.Juni ist vereinbart und jetzt erst fällt uns auf, dass alle anderen Autoren ja eigentlich zur Vermarktung ihrer Bücher erschienen, also fragten wir uns, ob nicht auch der Kritiker selbst eines geschrieben hätte und das hat er zusammen mit der Ärztin und Betriebswirtin Dr. Eva Gritzmann im Jahr 2011:
SIE & ER Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken
Nachdem uns kulinarische Zusammenhänge dank der Küchenplanung mit Kunden, der eigenen Ausbildung als Ernährungsexperte und der Zusammenarbeit mit Spitzenköchen in einigen hundert Kochshows durchaus beschäftigen (Kategorie "Die Küche zum Kochen" im Nachhaltigkeitsblog) haben wir es sofort verschlungen (bei mir war es Samstag von 15 bis 22 Uhr) und freuen uns seitdem noch mehr auf seinen Besuch als vorher.
Eigentlich weniger, ob des Grundthemas der Geschlechterforschung, welches zwar ein spannender Aufhänger ist, vor allzu hohen Erwartungen daran aber schon in der Einleitung gewarnt wird:
"Eine Warnung vorneweg: Diese Fragen
werden hier zwar gestellt, die wenigsten davon werden Sie hier aber klar,
eindeutig und befriedigend beantwortet finden."
Es ist
mehr die ebenso neugierige wie phantasievolle Herangehensweise an das kulinarische Thema allgemein, die mich das Buch nicht weglegen ließ. Wie wir es von "Druckfrisch" gewöhnt sind, stellen Grizmann und Scheck wichtige Fragen an Winzerinnen, Metzgerinnen, berühmte
Köche (Jamie Oliver, Vincent Klink, Ferran Adriá und Johanna Meier) aber auch an Autoren wie Frank Schätzing, Donna Leon, Alice Schwarzer und an einige Fachleute.
Statistiken, Asterix und Kannibalismus
Statistiken werden nicht einfach als Beweis von irgendwas aufgeführt, sondern deren potentieller Wahrheitsgehalt aufgrund der Methoden der Datenerhebung kritisch hinterfragt. Da gibt es ausgesprochen unterhaltsame Abschnitte, die den Nato Doppelbeschluss mit dem Champagner von Pommery kombinieren, Sätze von Emil Steinberger und das kulinarische Erbe von Asterix und Obelix. Das erhoffte kulinarische Zitat der namenlosen Britin aus Asterix auf Korsika erwartete ich aber leider vergeblich: "Was tut Ihr sagen? Ich nehme nur kochendes Wasser. Ich finde, es gibt einen köstlichen Geschmack zu Allem." Dafür tauchen die verzichtbaren Erdbeeren für den Zaubertrank, die Schweinskaldaunen, das Käsefondue und natürlich das Wildschwein aus Uderzos Œuvre auf. (Sollte jemand noch Asterix-Zitate suchen, können wir nur die Volltextsuche auf Comedix.de empfehlen.)
Aber es kommen auch ernste Themen zur Sprache: der Kannibalismus während der Kulturrevolution in China zwischen 1966 und 1976, über die der Autor Zheng Yi aus seinem Buch "Scarlet Memorial" zitiert wird. Der Blick auf das Ganze führt wieder zurück nach Deutschland zum Roman "Atemschaukel" über die unfassbaren Geschehnisse in Konzentrationslagern, für den Herta Müller mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Schlusssatz zu den Seiten über das Böse und den Hunger: "Wir in Deutschland erweisen dem Essen zu wenig Ehre."
Im "Moto" kochen Geeks für Nerds und "elBulli" ist ein Hundename
Es war uns schon klar, dass ein Literaturkritiker mit kompetenter und charmanter ärztlicher Begleitung auch in der Rolle des Gastrokritikers überzeugen wird, aber die Ausführungen über die so unterschiedlichen Restaurantbesuche im "Moto" von Chicago und dem "elBulli" von Ferran Adriá an der Costa Brava sind so anschaulich geschildert, dass man - sollte man sich wider Erwarten dort einmal einfinden müssen - das Gefühl hätte, schon mal da gewesen zu sein.
Was Scheck, Gritzmann und der Schriftsteller Jeffrey Eugenides im "Moto" für 1300 Dollar erleben, wäre fast ein eigenes Buch wert: Für die essbare Speisekarte wurden eigens Tintenstrahldrucker umgebaut und spezielle Geschmackstinten entwickelt, der Koch Homaro Cantu besitzt einen leistungsstarken Laser, den man sonst nur aus Operationssälen kennt. Das kulinarisch angezweifelte Ideenfeuerwerk der bis zu zwanzig Gänge wird metaphorisch mit dem Ausflug in die Computerwelt beschrieben: "Geeks kochen für nerds." Für IT-infizierte Menschen leichter verständlich ist wohl der Ausdruck "Infantilisierung der Küche."
"Vorbilder sind dabei weniger die Traditionsgerichte der grande cuisine als Klassiker ganz anderer Art, nämlich Würstchenschnappen, Topfschlagen oder Schokolade -mit-Handschuhen-essen. Ob man Cantus zeitgemäße Adaptionen dieser Evergreens als kulinarische Sketchparade oder Geisterbahnfahrt erleben wird, hängt von der individuellen Toleranz für den Geschmack einer amerikanischen Kindheit ab ..."
Ganz anders im "elBulli," dem anerkannt besten Restaurant der Welt, das mit dem vom Chef Ferran Adriá ungeliebten Ausdruck der "Molekularküche" bekannt wurde. Es liegt an der Costa Brava, das Restaurant wurde in den 1960er Jahren von dem deutschen Ehepaar Schiller aus Düsseldorf gegründet und nach ihrer Bulldogge "Bulli" benannt. Es ist im Moment geschlossen und soll als Stiftung, gastronomische Forschungs- und Ausbildungsstätte neu eröffnet werden.
Scheck schreibt: "Ferran Adriá steht unter Strom. Eine mexikanische Springbohne in Menschengestalt." Zum Hauptthema des Buches, der kulinarischen Genderforschung, äußert er sich leider nicht sehr hilfreich:
"Die Unterscheidung nach Männern und Frauen ist (dabei) vollkommen irrelevant. ... In der Küche spielt für mich die Frage nach dem Geschlecht einfach keine Rolle. Ich bin kein Macho. Ich sehe einfach den Menschen."
Den bildlichen Vergleich des "Moto" und des "elBulli" kann man ebenfalls nur als Zitat wiedergeben:
"Homaro Cantu und Ferran Adriá - das ist der Unterschied zwischen Micky Maus und Tischlein-deck-dich. Während in Chicago permanent Kindergeburtstag gefeiert wird und so routiniert, aber auch so seelenlos wie in Disneyland pünktlich um 17 Uhr ein Feuerwerk abgebrannt und eine Parade veranstaltet wird, erzählt man an der Costa Brava ironische Märchen für Erwachsene: kulinarische Feengeschichten mit oft überraschendem Ausgang, unvorhersehbar und unberechenbar."
Capsaicin, Slow Food und Cittaslow
Manchmal fühlt man sich auch ertappt. (Meist) männliche Neurosen rund um das Capsaicin der unterschiedlichsten Chilipflanzen (am Döner heißt es "Schaaf") werden anschaulich und wissenschaftlich erklärt und auch die männliche Geräteverliebtheit (die wir schon deshalb verteidigen, weil sie einen Teil unseres Umsatzes ausmacht) auf die Schippe genommen.
Als weitere Parallelen zu unserer Arbeit erweisen sich die Sätze über Slow Food und Cittaslow (im Buch wird Nördlingen erwähnt), denn wir haben das Slow Food Convivium Nürnberg 1997 mitbegründet und wir hatten das Glück, die erste Cittaslow Deutschlands, Hersbruck, mit-initiieren zu dürfen. Um dieses "Slow-Thema" drehten sich unsere Werkstatt-Tage 2012 und sie sind aus verantwortungsvollen Diskussionen über die Ernährung auch nicht wegzudenken. Denn es geht um die Frage, welche Tiere wir mit gutem Gewissen essen dürfen. Starkoch Vincent Klink dazu:
"Wir erleben eindeutig einen Triumph der Nahrungsmittelindustrie, die vergessen lassen will, dass Fleisch von einem lebendigen Tier stammt."
Und der Literaturchef des New Yorker sagt im Interview:
"Regional essen bedeutet zunächst schlicht: besser essen. ... Kochen ist nun mal der grundlegende Zugang zum Verständnis der Ernährung."
Tja und dann schweift der Gedanke wieder zu unseren Direktvermarktern der Herbsrucker Alb unter dem Dach von "Heimat auf´m Teller", zu unseren regionalen Anforderungen an Lebensmittel und Holz und zu den Kochshows, in denen wir seit dem Jahr 2000 genau diese Ideen den Zuhörern und Testessern schmackhaft machen wollen.
Leider habe ich im Buch nur einmal das Wort "Möbel" entdeckt, ausgerechnet in der Frage "Warum geben die Deutschen ihr Geld gern für Autos, Reisen und Möbel aus, nicht aber für Nahrungsmittel?"
Hachja, wenn man die erschreckenden Infos über die weltweite Produktion von Billigmöbeln, verbrecherische Waldausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen gesammelt und zugänglich gemacht hätte, wie der Film "We feed the World" über die Lebensmittelbranche (den Scheck empfiehlt und den wir schon kostenlos im Herbsrucker Kino zeigten), dann würde wohl auch der Wert von Möbeln aus dem Holz der Region leichter vermittelbar.
Es war ein besonderes Erlebnis der kulinarischen, sprachlichen und humorvollen Art Eva Gritzmann und Denis Scheck auf ihrem lustvoll-lehrreichen Streifzug durch die Esskultur begleiten zu dürfen. Also vertrauen sie uns, wir wissen was war tun: Lesen Sie "SIE & ER, der kleine Unterschied beim Essen und Trinken", erschienen 2011 bei Bloomsbury Berlin und kaufen Sie das Buch in Ihrer Buchhandlung, in der Sie auch in Zukunft noch das Einkaufserlebnis genießen wollen.
So, das Jubiläumsjahrbuch ist schon beim Drucker und wird bald in den Versand gehen. Jetzt wäre es wahnsinnig hilfreich, wenn wir die Adressen der Menschen bekämen, die gerne den Infokalender 2013 hätten, aber noch nicht in unserer Datei sind.
Denn dann geht er zusammen mit den 5322 anderen auf die Reise, was nicht nur sehr viel günstiger ist, sondern auch weniger Arbeit. Also bitte einfach die Postadresse an [email protected] mailen, oder einfach anrufen (09151 862 999) dann geht die Post ab.
Auch in diesem Jahr bedanken wir uns bei unseren Kunden (und denen, die es werden wollen) mit 137 Fotos auf 56 Seiten und vielen Artikeln von und über unsere Arbeit im letzten Jahr. Von der kleinen Gartenbank bis zum großen Büro des Chefs der Nürnbergmesse sind alle Facetten der Einrichtung mit Massivholzmöbeln dabei - natürlich auch einige tolle Massivholzküchen.
Wir bedanken uns bei unseren Kunden, die die aufwändigen Fototermine ertrugen und die häufig auch selbst zu sehen sind und den Models, die bei den Aufnahmen in unserer Ausstellung eine gute Figur machten bzw. haben. Die Anzeigen sind natürlich eine willkommene Hilfe bei der Finanzierung unseres jährlichen Werbeprojekts seit 1997, aber trotzdem ausschließlich ehrliche Empfehlungen an die Menschen, mit denen wir auch selbst gerne zusammenarbeiten. Wie zum Beispiel die Kanzlei Kuhnen und Wacker, die uns gerade im Moment aus einer betrügerischen Abmahnung unbürokratisch und cool heraushalf.
Beim Oekom Verlag bedanke ich mich ganz herzlich für das Rezessionsexemplar von "Der Baum - Eine Biografie" weil es ein unglaublich bereicherndes Buch ist. Und zwar nicht nur für uns, die wir hin und wieder mit Holz zu tun haben, sondern für jeden, der sich für Evolution, Natur und Forschung interessiert. Es geht eigentlich um einen Baum, aber es beginnt vor 13,8 Milliarden Jahren mit dem Urknall. Vor 4,5 Milliarden Jahren entstand wohl die Erde (ohne Gewähr) und ich schätze das Buch von David Suzuki und Wayne Grady in der Übersetzung von Eva Leipprand vor allem ob der Rahmenhandlung um die Protagonistin herum, eine 400 Jahre alten Douglasie auf dem Gelände des Autors, die ihr Leben zur gleichen Zeit begann, wie Shakespeare die Niederschrift von König Lear.
Ich werde unsere Kunden von den neuen Erkenntnissen über die Biografie der Bäume wohl weitgehend verschonen müssen, weil es sogar für den geneigen Kunden von Massivholzmöbeln zu weit führen würde. Aber das Lebewesen Baum ist faszinierend und ich bin überzeugt: Jeder, der aus welchem Grund auch immer dieses Buch von vorne bis hinten liest, wird ganz anders durch einen Wald gehen, auch wenn wir in Deutschland etwas andere Wälder und Bäume kennen, als die Autoren beschreiben. Es geht nur im Haupterzählstrang um genau jene Douglasie. Suzuki - Träger des alternativen Nobelpreises - findet nahezu poetische Formulierungen über das Leben und Sterben eines Baumes und der Tiere in seinem Umfeld:
"Mit allem seinen Einfallsreichtum und technologischen Wissen könnte der Mensch niemals etwas Vergleichbares erfinden wie die in jedem Baum eingebaute Stärke und Wiederstandfähigkeit."
Das Buch ist nicht unbedingt leicht zu lesen und ich hätte mich über erhellende und erklärende Zeichnungen gefreut. Zwar gibt es wunderbare Illustrationen des Künstlers Robert Batemann, aber ich hätte mir bei all den Fachwörtern, die ich im Bio-Leistungskurs vor einigen Monaten schon mal gehört habe, ein wenig Hilfe gewünscht. Ich verstehe durchaus, dass die Autoren keine digitales Fotomaterial des Urknalls besitzen mögen, aber die 400 Jahre der Baumgeschichte wäre durch Zeichnungen, Fotos oder eine ergänzende Homepage leichter verständlich und - wie der Name schon sagt - anschaulicher.
Aber auch ohne diese von mir ersehnten intellektuellen Krücken, hat mir das Buch viel Freude gemacht, weil es aus wissenschaftlicher Sicht auch viele vernünftige Forderungen an die Politik stellt. Es wird erklärt, warum es völlig irrsinnig wäre zu hoffen, dass sich genetisch veränderte Pflanzern NICHT ausbreiten und mischen werden und es wird aus für uns Regionalfuzzis - also Freunde regionaler Wirtschaftskreisläufe - aus völlig neuer Betrachtungsrichtung erklärt, was HEIMAT bedeuten kann:
"Menschliche Kulturen auf der ganzen Welt - von den Inutit in der Arktis bis zu den Aayapo im Amazonasbecken, den Aboriginis in Australien und den !San in der Kalahari Wüste - haben allesamt über Hunderte von Generationen Wissen angesammelt, das sie in die Lage versetzt hat, innerhalb einer erstaunlich goßen Bandbreite unterschiedlicher Umweltbedingungen zu gedeihen. In jedem Fall ist die Grundlage dieses Wissens tief im Verständnis für den Ort verwurzelt, den wir Heimat nennen könnten."
Ich erfahre in der Biografie der Douglasie, dass der größte lebende Organismus ein Pilz der Gattung Dunkler Hallimasch in Nord-Ost Oregon 8500 Jahre alt ist und eine Fläche von 10 Quadratkilomertern bedeckt. Bäume, bzw.via Wurzel verbundene Espenkolonien bilden in Utah eine Kolonie, die eine Gesamtfläche von 43 Hektar bedeckt. Das sind nicht die Bäume, aus denen wir in Unterkrumbach Ihre Möbel und Küchen bauen, aber es sind Beispiele für die faszinierenden Kommunikationsmöglichkeiten von Lebewesen, die man durchaus als "klug" bezeichnen könnte, die nur dummerweise ihren Standort nicht verändern können.
Bäume kommunizieren untereinander sehr effektiv über Wurzeln und sogar selbstgemachte Gase und die Autoren verschweigen auch nicht, dass noch lange nicht alle Prozesse erklärt werden können, aber sie zeigen eindrucksvoll, dass hier raffinierte Kommunikationsmöglichkeiten existieren, die Facebook als Lachnummer dastehen lassen.
Vertrauen Sie uns, lesen Sie die Biographie "Der Baum (19,95€)," in der am Schluss der Tod des Baumes als Neuanfang verstanden wird. Vielleicht sollten wir uns etwas von den Bäumen abschauen, irgendwie wirken sie nicht nur in diesem Buch oft angenehmer als der Homo Sapiens.
Klar, wer sich um regionale Wirtschaftskreisläufe kümmert, sollte sich auch regionaler Literatur nicht verschließen.
Obwohl ich keine Krimis lese wurde ich via Twitter zum Abstimmen über die beste Krimi Kurzgeschichte gebracht und einige Wochen später lag das neue Buch im Posteingang des Nachhaltigkeitsbloggers mit einer lieben Karte des Ars Vivendi Verlags - leider ohne Namen (dann stell man sich immer ein hübsches Mädchen vor), die mir dann glatt in die Badewanne gefallen ist.
Es hat schon was, alle Schauplätze eines Buches - viele davon sogar richtig gut - zu kennen und es vermittelt das Gefühl viel tiefer drin zu sein, was man nicht bei allen Geschichten wirklich will, da sind auch ziemlich gruselige dabei.
Von ziemlich witzig über einen kopierenden Politiker, bis sehr ernst über die zweifelhafte Entscheidung eines Privatdekektivs, der seinen Auftrag zwar erfüllt, aber der Mandantin das Ergebnis nicht verrät oder auch einen Mord, der aus moralischen Gründen gottseidank nicht aufgeklärt wurde, oder einem Doppelselbstmord von zwei echten gealterten Hippies. Natürlich gefällt auch ein Krimi, der von einer bei Ikea wohnenden Dame aufgeklärt wird, werde auf jedenfall in Zukunft nachts ab und zu mal in unsere Ausstellung schauen ... .
Bei den 20 Geschichten sind alle Facetten dabei, das Schöne an denselben ist, dass sie so kurz sind, dass man das Buch wirklich nebenbei lesen kann und natürlich alles total regional.
Obwohl ich kein Krimifan bin, kann ich das Buch wirklich als spannend, unterhaltsam und überraschend empfehlen, vermutlich wird es auch mal eine Nummer 4 geben, die würde ich mir dann sogar selbst kaufen.
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Kaufen Sie Ihre Bücher bei Ihrer Buchhandlung oder - wenns unbedingt das Internet sein soll, dann über Libri, denn dann hat ihr Buchhändler wenigstens auch noch was davon (in Hersbruck die Buchhandlung Lösch). Aber nicht jetzt bei Amazon bestellen und später jammern, dass es immer weniger Buchhandlungen gibt.
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Und immer so viele Bücher kaufen, dass Sie bald wieder neue Regale brauchen, die bauen dann wir und dann kaufen Sie wieder neue Bücher und dann bauen wir wieder neue Regale .,.
Es dauert zwar länger ein Buch zu lesen, als einen Film anzuschauen, aber irgendwie ist mir das grade bei den schwierigen Themen lieber. Die Bücher (auch hier sollte man auf deren Kauf im Buchhandel achten, um mit dem Kauf bei Amazon nicht versehentlich liebgewordene Strukturen zu zerstören!) haben zwar nicht so beeindruckende und nicht so bedrückende Bilder, dafür liefern sie mehr Inhalt und hoffentlich Erkenntnisse und außerdem kann man drin rumschmieren.
So war es schon vor einigen Jahren bei "We feed the world" oder "Farmer John" die wir zusammen mit der Buchhandlung Lösch im Hersbrucker CityKino kostenlos und mit anschließender Diskussion zeigten und so ist es mit dem Film "Taste the Waste", der als Buch den Titel trägt: "Die Essensvernichter - Warum die Hälfte der Lebensmittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist."
"Das Buch "Die Essensvernichter" ist eine Anleitung zum Aktiv werden."
Die Autoren wollen damit eine gesellschaftliche Veränderung anstoßen. Es kann daher auch als Materialsammlung verstanden werden, für die Bildungsarbeit oder weitere Aktivitäten.
Slowfoodgründer Carlo Petrini schreibt dazu im Vorwort:
"Zu den grundlegenden Problemen unserer Zeit gehört die Unfähigkeit zwischen Preis und Wert unterscheiden zu können." (Das ist in der Möbelbranche übrigens nicht anders.)
"...wenn man den Dingen die rechte Wertschätzung entgegenbringt, auch der Genuss eine ganz andere Bedeutung erlangt, allerdings nicht wie heute immer mehr verstanden, als Statussymbol und Luxus, sondern als tief empfundene Freude am Leben, am wirklichen Wohlbefinden. Das Leben wird schöner werden und an Bedeutung gewinnen, wenn wir begreifen, was hinter den Dingen steckt, die wir essen. Zugleich tun wir damit der Erde und ihren Bewohnern einen Gefallen."
Die Materialsammlung informiert nicht nur ausführlich, sie beseitigt auch Vorurteile, wie zum Beispiel die Geschichte der krummen Gurke, die man ja immer der EU-Verwaltung anhängt. Tatsächlich gibt es diese Bestimmung schon lange nicht mehr, aber die Händler halten aus Verpackungsgründen trotzdem dran fest. An vielen Stellen im Buch, an denen bewiesen wird, dass mehr als die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet, stellt sich die wichtigste Frage:
Wer ist schuld daran?
Zu Beantwortung derselben haben die Autoren auch viele Wissenschaftler mit eingeschaltet. Zum Beispiel Dr. Gunther Hirschfelder, Professor für vergleichende Kulturwirtschaften an der Uni Regensburg. Für ihn ist der Supermarktkunde kein willenloser Zombie, sondern verantwortlich für sein Einkaufsverhalten. Auch wenn er die Schuld an unvernünftigen Entwicklungen auch bei der Werbung und vor allem bei der Politik sieht ist seine Erkenntnis:
"Der Kunde ist schuld, wir brauchen mehr verantwortungsvolle Verbraucher."
Ein Kapitel weiter, über die globalen Folgen unseres Konsumverhaltens, in dem auch Klaus Töpfer (das wär doch mal ein Bundespräsident!) zu Wort kommt, gibt es noch einen weiteren Schluss zur Schuldfrage:
"Will man die Schuldzuweisung treffen, dann sind diese Agrarkonzerne die Täter, die Lebensmittelindustrie ihre willfährigen Gehilfen und die Verbraucher die nützlichen Idioten."
Um diese Zusammenhänge verständlich machen zu können, muss im Buch auch die Geschichte der Ernährung erzählt werden. Der erste Supermarkt entstand 1949 in Osnabrück, aber erst Mitte der 50er Jahre führte zum Beispiel der Edeka-Verbund die Selbstbedienung ein, der erste wichtige Schritt zum Wegwerfwunderland. (mehr einkaufen, als man vorhatte, neue Bedürfnisse wecken, die Fresswelle überrollte Deutschland). Ende der 70er Jahre überstieg die Produktion den Bedarf, es entstand Butterberg und Milchsee. Schnell verderbliches Obst war rar und teuer, Exotische Früchte brachten die Vielfalt. "Nun wurde das traditionelle Prinzip der Saisonalität und Regionalität erstmalig auf breiter Front durchbrochen. Das war der zweite wichtige Schritt hin zur Wegwerfgesellschaft." Dann führten noch Fast Food und die Discounter immer weiter weg vom vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln.
Das Buch wird konkret, beschreibt die Vorgehensweisen der Mülltaucher und gibt konkrete Verbesserungsvorschläge für Politik, Handel und jeden einzelnen von uns, denn auch die ganz private Lebensmittelverschwendung wird aufwändig belegt: Man will auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und kauft mehr ein, als in dem Haushalt gegessen werden kann.
Fazit:
Das Buch ist wie versprochen eine spannende Materialsammlung, die durch die weitergehenden Aktivitäten auf der Homepage noch erweitert wird und selbst für Fachleute auf diesem noch weitgehend unerforschtem Gebiet einige Ansätze liefert. Und es ist angenehm lesbar geschrieben.
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Was hat der Druckdampfgarer im Titel dazu verloren?
Bei der privaten Lebensmittelverschwendung geht es auch um Kochtechniken, das haltbar machen von Lebensmitteln und gesundes Aufwärmen. Wer zum Beispiel den Fisch im ganzen kauft, oder auch beim Fleisch den kompletten Einkauf samt Knochen nutzen will, kann damit aus den "Parüren" und "Karkassen" (also eigentlich den Abfällen) hervorragende Fonds als Saucenbasis oder für Suppen herstellen und dafür auch alle angefallenen Gemüsereste und sogar Schälabfälle verwenden. Das im Dampf aufgewärmte verliert nicht an Geschmack und Vitaminen und zum Beispiel Beeren lassen sich mit ganz wenig Aufwand entsaften. Nachdem uns grade Mielechef Dr. Reinhard Zinkann persönlich bestätigt hat, dass das Gerät im Programm bleiben wird, erwägen wir dazu noch mehr Artikel zu veröffentlichen.
Im Übrigen gibt es beim Umgang mit Lebensmitteln auch viele Parallelen zum Holzeinkauf, den wir ebenfalls aus Qualitätsgründen saisonal und regional organisieren.
Alexander Brock von den Nürnberger Nachrichten weißt auf das Dilemma hin, in einem Genussführer auch über Nürnbergs NS-Vergangenheit und deren Umgang damit zu berichten, aber ich kann versichern, dass schon bei den ersten Gesprächen klar war, dass das zur Sprache kommen muss, genauso wie die Menschenrechte. Auf die große Harmonie dieser Themen zwischen Lebkuchen und Bratwürsten kann man glaube ich zugunsten der Glaubwürdigkeit und Ganzheitlichkeit des Nürnbergbildes getrost verzichten.
Die Abendzeitung schreibt treffend in ihrer Einladung zur Buchvorstellung in der Buchhadlung Thalia:
Im Gegensatz zu vielen Stadtführern, die hauptsächlich auf Touristen abzielen und nur an der Oberfläche kratzen, richtet sich das neue Buch an die Einheimischen – und geht in die Tiefe. Da entdecken selbst alte Hasen, wie der AZSpezi Klaus Schamberger noch „schöne Tipps“. „Ein Buch zum Lesen und Verwenden“, meint der Spezi.
Und der Plärrer freut sich, das Nürnberg "endlich kosmopolitisch wird."
Richtig angenehme fanden wir übrigens der Abend in der Buchhandlung Thalia, nochmal vielen Dank für die Gastfreundschaft.
Fotos von der Buchvorstellung im Nürnberger Rathaus sind jetzt auf unserer Facebookseite online (gerne auf "gefällt mir" klicken).
Fotos von der gestrigen Buchvorstellung im Nürnberger Rathaus sind jetzt auf unserer Facebookseite online (gerne auf "gefällt mir" klicken).
Schön ist es geworden, das Buch mit dem roten Bändchen, für das wir ein wenig geschrieben, aber vor allem Kontakte beigesteuert haben, von denen manche ins Buch geführt haben, andere nicht. Die Auswahl ist also durchaus subjektiv und die im Buch dargestellten Betriebe beteiligten sich auch an den Druckkosten. So ist es quasi ein Gemeinschaftswerk, dessen Verwirklichung wir dem Herausgeber Dr. Oliver van Essenberg verdanken und für dessen Gelingen auch Dr. Ulrich Maly, Gero von Randow, Fitzgerald Kusz und Klaus Schamberger arbeiteten. Ich persönlich finde die Zusammenstellung gelungen, die Bilder ausgesprochen gut und das Layout ansprechend, weil zurückhaltend. Viele Texte sind liebevoll, einige engagiert, alle wohlüberlegt und kompetent geschrieben und die Rezepte spannend. Es lässt sich wunderbar abschnittweise lesen und es ist ein geniales Geschenk, weil es erst seit heute im Handel ist (und es noch niemand haben kann). Die wenigen Menschen, die es für uns schon vorher durchgearbeitet haben, waren sehr begeistert.
Also vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue: Kaufen Sie "Lebensart Genießen - in und um Nürnberg" für 19,80 € bei uns, wir verschicken es auch versandkostenfrei. (Frei zitiert nach Denis Scheck)
Hier ist noch die offizielle Pressemeldung:
Bamberg, September 2011
Genießen mit allen Sinnen
Buchneuerscheinung 2011: „Lebensart genießen – in und um Nürnberg“ – Das Themenspektrum reicht von Essen, Trinken, Ausgehen über Wohnen, Mode und Schmuck bis zu Kunst, Kultur und Natur – Großes Aufgebot an Autoren
Die Lebensart in und um Nürnberg ist fest mit leiblichen Genüssen verbunden. Diese bilden jedoch nur einen Teil der schönen Dinge, die diese Region so lebens‐ und liebenswert machen. Auch Ausstattung, Mode und Schmuck sowie Kunst und Kultur tragen dazu bei. Das Buch „Lebensart genießen‐ in und um Nürnberg“ spiegelt daher all diese Facetten wider.
Ob kulinarische Spezialitäten wie Bratwurst, Lebkuchen oder Spiegelkarpfen, gastronomische Highlights oder schöne Läden, ob Bio‐Produktion oder Nachhaltigkeit, ob Architektur, Möbel, Design oder Spielzeugstadt, der Mythos Nürnberg, Dürer, Großveranstaltungen oder Rückzugsorte im Grünen – „Lebensart genießen“ umfasst ein außerordentlich breites Themenspektrum. Auf rund 280 Seiten nimmt der Herausgeber Oliver van Essenberg die Leser mit auf einem Rundgang zu Besonderheiten der Stadt. In rund 100 Einzelporträts werden ausgewählte Adressen vorgestellt. Profilierte Autoren liefern Rahmenbeiträge zu Lebensart und Genuss. So skizziert die Journalistin Evelyn Scherfenberg die Lebensart in der verkannten Weltstadt. Klaus Schamberger ist dem Nürnberger Dialekt auf der Spur, während Fitzgerald Kusz Mundartgedichte und der Autor Dirk Kruse einen Kurz‐Krimi beitragen. Auf diese Weise ist, mit finanzieller und intellektueller Unterstützung der vorgestellten Betriebe, ein ebenso anregendes wie informatives Genussbuch entstanden.
Das reich bebilderte Werk, das auch Rezepte beinhaltet, ist ab 4. Oktober 2011 im Handel erhältlich.
Herausgeber: Oliver van Essenberg. Mit Beiträgen von: Frank Braun, herwig Danzer, Oliver van Essenberg, Hartmut Frommer, Helmut Haberkamm, Dirk Kruse, Fitzgerald Kusz, Ulrich Maly, Bernd Noack, Wolfgang Protzner, Andreas Radlmaier, Gero von Randow, Hubert Rottner, Klaus Schamberger, Evelyn Scherfenberg u.v.a. Preis: 19,80 Euro. 288 Seiten, ca. 470 Abbildungen. Softcover mit Fadenheftung und Lesezeichenband. Verlag: selekt, Bamberg. ISBN: 978‐3981379914 Pressekontakt: selekt Verlag Dr. Oliver van Essenberg Untere Seelgasse 38 96049 Bamberg Tel.: 0911 / 2975923 [email protected] Bitte senden Sie bei einer Veröffentlichung ein Belegexemplar an die o.g. Adresse ! Vielen Dank!
Fotos von der gestrigen Buchvorstellung im Nürnberger Rathaus sind jetzt auf unserer Facebookseite online (gerne auf "gefällt mir" klicken).
Am 10. November 2010 haben wir von dem Buch-Projekt mit Oliver van Essenberg das erste Mal berichtet, und jetzt gibt es sogar schon das Cover und den Erscheinungstermin am 4. Oktober. Wir freuen uns, dass auch Dr. Ulrich Maly, Gero von Randow, Fitzgerald Kusz, Andreas Radlmaier, Claus Fesel, Hubert Rottner, Frank Braun und Klaus Schamberger Artikel beigesteuert haben. Wer jetzt schon bestellt, spart zwar nix, macht uns aber ne Freude. Hier die offizielle Pressemeldung:
Lebensart genießen – in und um Nürnberg
Ein Buch über regionale Lebensart und Genuss
Lebensart und Genuss bestimmen, wie sehr sich die Menschen in einer Region wohlfühlen. Essen, Trinken, Ausstattung, Mode, Kultur und Natur tragen zu den schönen Dingen bei, von denen es in und um Nürnberg eine Menge gibt. „Lebensart genießen – in und um Nürnberg“ beleuchtet ausgewählte Restaurants und Einkaufsadressen, Kulturbetriebe und Direktvermarkter, Geheimtipps und Institutionen. In rund 100 Porträts stellt der Herausgeber Oliver van Essenberg besondere Orte und die dahinter stehenden Menschen vor:
herausragende Kompetenzen, Häuser mit einem markanten Angebot und einer einnehmenden Atmosphäre. Darüber hinaus beleuchten profilierte Autoren Hintergründe der genussreichen Lebensart.
Ob Bratwurst, Lebkuchen oder Spiegelkarpfen, Gewürzhandel oder Bio-Einkauf, ob alte oder neue Architektur, Spielzeugstadt oder Design, ob der Mythos Nürnberg, Dürer, Großveranstaltungen der Stadt oder Rückzugsorte im Grünen – „Lebensart genießen“ schlägt einen weiten Bogen und zeigt wie kein anderes Buch zu diesem Thema neue Zusammenhänge auf.
Feuilletonistische und literarische Texte runden die Zusammenstellung ab. Die Journalistin Evelyn Scherfenberg skizziert die Lebensart in der heimlichen Hauptstadt. Klaus Schamberger ist dem Nürnberger Dialekt auf der Spur, während Fitzgerald Kusz Mundartgedichte und der Autor Dirk Kruse einen Kurz-Krimi beitragen. In Verbindung mit attraktiven Bildern und den eingestreuten Rezepten wird das Lesen selbst zu einem Genuss.
Herausgeber: Oliver van Essenberg. Mit Beiträgen von: Frank Braun, herwig Danzer, Oliver van Essenberg, Hartmut Frommer, Helmut Haberkamm, Dirk Kruse, Fitzgerald Kusz, Ulrich Maly, Bernd Noack, Wolfgang Protzner, Andreas Radlmaier, Gero von Randow, Klaus Schamberger, Evelyn Scherfenberg u.a.
Erscheinungstermin: 4. Oktober 2011. Preis: 19,80 Euro. 288 Seiten, ca. 450 meist farbige Abbildungen. Softcover mit Fadenheftung und Lesezeichenband. Verlag: selekt, Bamberg.
Man hat bei Freunden im Facebookprofil schon Gruppen gesehen, deren Titel man einfach spontan zustimmen musste:
"Ein Mann ohne Bart ist nicht richtig angezogen." "Wenn man mir früh genug Bescheid sagt, bin ich auch spontan." "Manche sagen, ich sei bekloppt, ich find mich verhaltensoriginell."
Trotzdem hat man noch nicht ganz verstanden, wes Geistes Kinder die Gruppen im Web 2.0 denn sind. Einen tiefen Einblick in die Szene - zumindest der spaßorientierten (es gäbe wohl auch ernsthafte) - bietet das Buch von Nilz Bokelberg und Silke Bolms "Ich schmeiß alles hin, und werde Prinzessin", das mir eine liebe Freundin schenkte.
Man könnte auch ohne diesem Druckwerk zufrieden sterben, aber zwischen den Mahlzeiten der Feiertage und deren Zubereitung diente es nicht nur der Erheiterung sondern auch der Einsicht in das Denken von Gruppenmitgliedern.
"Einen Ouzo für meine Freunde! Ja den billigen"
Man muss lachen, aber man kommt auch ins Grübeln: Wie viel Zeit wird an diesen Stellen versemmelt, wie viel Zeit versemmelt man selbst, wer sind die Kunden von Morgen und erreiche ich sie auf diesem Weg? Man gewinnt aber auch die Gewissheit: Das Agieren im Social Web (also Facebook, Twitter und Co) erscheint schon viel kreativer, als das Konsumieren von Fernsehsendungen ala RAABiata, Großen Brüdern oder Seifenopern.
Schön formuliert ist zum Beispiel der Buchtext zur Gruppe:
"Ja verdammt: Meine Eltern wohnen noch bei mir!"
"Das muss man sich mal vorstellen: Sie dürfen Essen machen, man erlaubt ihnen die Wäsche zu waschen, und gnädigerweise dürfen sie sich autoritär aufspielen, und was ist der Dank: Sie wollen einfach nicht verschwinden aus den Räumen, die sie einem zur Verfügung gestellt haben, seitdem man auf der Welt ist."
Ich fand das Buch wirklich ganz lustig, meine Tochter kannte allerdings (fast) alle Gruppen schon, aber ich will mich in die intellektuelle Diskussion über dieses Buch überhaupt nicht einmischen, denn:
"Ich bin kein KLUGSCHEISSER, ich weiß es wirklich besser."
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(Die kursiv gedruckten Zitate sind jeweils Titel der Gruppen auf Facebook, Lokalisten oder StudiVZ.)
Der Link zum Buch führt zu Libri, weil Sie dort über Ihren Buchhändler vor Ort bestellen können, der auch eine Buchhandlung für Sie betreibt. Kaufen sie dort, wenn Sie den Service eines Ladengeschäfts auch in Zukunft noch nutzen wollen.
"Lebensart genießen in und um Bamberg" gibt es schon. Ein schönes Buch mit 216 Seiten, das sich im weitesten Sinne mit dem Genuss beschäftigt. Was mich daran am meisten freut ist, dass Genuss sich im Konzept von Dr. Oliver van Essenberg nicht nur auf Essen beschränkt, sondern auch Wohnen, Kunst und Kultur mit einbezieht. Von der Levi´s Jeans über die Bamberger Gärten und Symphoniker bin zum Bamberger Hörnchen und dem Schlenkerla. Aber eben auch viele Betriebe vom Einrichter über das Schuhgeschäft bis zum Optiker. Redaktionelle Beiträge von interessanten Menschen bilden die literarische Klammer.
Nach dem gleichen Konzept plant Oliver jetzt ein Buch für Nürnberg, bei dem wir heute eine Zusammenarbeit beschlossen haben. Vom Nürnberger Land aus planen wir einen Beitrag, der die Entstehung der Regionalbewegung in der Hersbrucker Alb schildert und damit ganz viele Beziehungen nach Nürnberg aufbaut, auf dass idealerweise alle Beiträge zusammen mit den anderen Autoren in einen Gesamtzusammenhang gestellt werden können. Die im Buch vorgestellten Unternehmen beteiligen sich sowohl intellektuell als auch finanziell an dem Gemeinschaftsprojekt, das im Oktober 2011 erscheinen soll. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und einen ganz neuen Genussführer für Nürnberg. Wer Ideen und Vorschläge hat, kann diese gerne im Kommentar posten.
herwig Danzer ist einer der beiden Geschäfstführer der Kompletteinrichter die-moebelmacher.de aus Unterkrumbach im Nürnberger Land. In ihrem Nachhaltigkeitsweblog die-moebelmacher.de/weblog berichten Mitarbeiter und Gastautoren über Engagement für regionale Wirtschaftskreisläufe und eine nachhaltige Arbeitsweise in der Hersbrucker Alb.die-moebelmacher.deUnterkrumbach 39 91241 KirchensittenbachTel.: 09151 862 999
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