von Alice Niklaus
Folgende Einladung des Bioland e.V., Verband für organisch-biologischen Landbau kommt per Mail bei mir an; ich gebe sie mit Elan und einigen Änderungen an interessierte Frühlingserwachte weiter:
Liebe Mitglieder und Interessierte,
Wir laden Sie herzlich zu folgender Veranstaltung ein:
Obstspaziergang, Dienstag, 24.03.2015, Beginn um 14:00 Uhr im Bioland-Betrieb Heldrich, Frechetsfeld 15, 92262 Birgland, Tel.: 09666/693.
Wir machen einen Spaziergang durch die Streuobstwiesen des Bioland-Betriebs Heldrich. Schwerpunkt ist dabei der Winterschnitt. In Theodrie und Praxis erfahren wir, warum geschnitten werden muss und wie sich der Schnitt auf die Entwicklung des Baumes auswirkt. Die Bandbreite auf den Streuobstwiesen umfasst schöne alte Sorten und zeigt eine grosse Vielfalt auf. Roland und Katrin Heldrich verarbeiten das eigene Obst, die Produktion der Streuobstinitiative Hersbruck und Obst von weiteren Betrieben im Lohn zu hochwertigen Säften. Sie berichten welche Erfahrungen sie in der Kultur und bei Verarbeitung und Vermarktung gesammelt haben. Im Anschluss erfolgt eine Verkostung der Produkte und Säfte.
Für eine gute Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 20.03.2015 bei Ansprechpartnerin Susanne Maurer, Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg. Tel. 821 34680-186 oder [email protected].
Wir freuen uns auf einen schönen gemeinsamen Obstspaziergang!
Katrin und Roland Heldrich Norbert Drescher
Bioland-Betrieb Bioland-Weinbauberater
Hier endet die Einladung. Ich wünsche einen wunderschönen Tag!
Ich bin wieder zurück aus dem Land der weissen und grünen Kittel und fange gleich mit dem idyllischen Baggersee bei Hersbruck meinen neuen Einstieg in den Nachhaltikeitsblog an. Der See, Inhalt und Umgebung ziehen mich immer wieder magisch an. Am schönsten ist es am blauen Wasser früh morgens. Am verangenen Samstag allerdings war der frühe Morgen noch sehr kalt, Hausarbeit und Einkaufen auf dem Bauernmarkt warteten. Die Fotos stammen also vom stillen Nachmittag. Allerdings schreckte mich beim Seerundgang ein lauter Schrei auf. Der kam von einem Schwan mit kohlrabenschwarzem Hals, wobei die Farbe des Halses nichts mit der Lautstärke zu tun hat, eher schon mit der Tatsache, dass sich im Wasser seinem hungrigen Weibchen ein schöner Enterich näherte. Die unerwünschte Aktion hat sich schnell geklärt, und Ruhe kehrt wieder ein. Aus dem wellenlosen Baggersee fliesst ein gurgelndes Bächlein in den Happurger Bach, und somit sprudeln beide vereint durch die Pegnitzaue in die mäandernde Pegnitz. Von hier aus und mit ein wenig Zoomen fällt auf, wie sehr Hohenstadt sich vergrössert hat. Der Hohenstädter Fels scheint auf meinen Besuch zu warten - demnächst, so hoffe ich. An dieser Stelle werden Erinnerungen wach an den eifrigen Biber, der durch seine Baumverschnitte Furrore machte, und als Abschluss meines ersten Blogeintrags in diesem Jahr stelle ich hier einen der Pilze vor, der am gleichen Platz wächst, wo der Biber aktiv war.
Es war wieder soweit: die Holzeinkäufer wurden zur Submission der Waldbauernvereinigung nach Coburg geladen. Eine Versteigerung, bei der man einzelne Stämme bebietet und wer am meisten auf seine Liste schreibt, bekommt den Stamm. Die ersten Fotos sind von diesem Januar, die weiter unten deutlich älter, denn unsere Art des regionalen Holz-Wirtschaftens, hat sich nicht geändert. Wer sich solche Dinge lieber als Video ansieht, findet sie hier in unserer Holz-Playlist.
Ressourcenmanagement oder Holzeinkauf?
Natürlich klingt Ressourcenmanagement deutlich cooler als Holzwirtschaft, BWL-Studenten hätten ihre Freude dran und selbst Banker kann man damit begeistern, obwohl immernochnicht alle durchschaut haben, warum wir unser Holz selbst im Wald kaufen, bei uns sägen, lagern und trocknen und damit jede Menge Kapital binden. Anstatt es, wie die meisten Kollegen, einfach beim Händler zu ordern, wenn wir einen Auftrag haben. Die Philosophie der regionalen Wirtschaftskreisläufe, der Qualitätssicherung an der ersten Stelle der Wertschöpfungskette (die wir für die genannten lieber "Supply Chain" nennen würden) und die Freude an einem durch und durch schlüssigen und regionalem Produkt ist Zahlenakrobaten nur schwer zu vermitteln. Trotzdem versuchen wir es immer wieder indem wir auf die "Soft Facts" des Harten Holzes aus Hersbruck verweisen.
Holzernte
Es war wieder soweit: die Bäume, die den jüngeren das Licht wegnehmen und selbst nicht mehr viel Holz-Zuwachs zu erwarten haben wurden, idealerweise nach dem ersten Frost, geerntet. Übrigens kein wesentlich anderer Vorgang, wie bei der Getreideernte, nur eben selektiv, d.h. nur die Bäume im richtigen Alter werden markiert und einzeln aus dem Wald transportiert (diese Argumentation hat FBG-Geschäftsführer Michael Müller im Fernsehen sooo toll rübergbracht, dass wir das gleich übernehmen mussten). Wenn das unsere vorbildliche Forstbetriebsgemeinschaft macht, werden die wertvollsten Laubhölzer häufig mit einem MM für Möbelmacher beschriftet, weil sie die Holztransporteure dann gleich auf unser Gelände fahren, weil deren Wert und Einschneidestärke man am besten vor Ort beim Schneiden auf der mobilen Säge beurteilen kann.
Es gibt aber auch die Versteigerungen (Submissionen), bei denen die Waldbauern ihre wertvollsten Hölzer in eine Reihe legen, wo sie katalogisiert und numeriert werden. Mein Kompagnon Gunther Münzenberg geht dann mit einer Liste rum und schreibt bei den meisten Bäumen die Summen dazu, die wir dafür freiwillig zahlen würden. Leider machen das auch viele andere und wer die größte Summe hinschreibt zahlt zwar auch am meisten, aber er bekommt dafür dann auch den Baum. So werden manche edle Bäume (vor allem von den Furnierhändlern, die ja eine große Wertschöpfung aus edlen Hölzern haben) furchtbar teuer verkauft, was dann in der Zeitung steht und viele denken, dass für alle Bäume so viel bezahlt wird. Andere Stämme will wiederum kein Sch(w)(r)ein(er) und die bleiben übrig, aber das interessiert die Zeitung nicht. Egal, ob das Prinzip wirklich genial ist, oder nicht, es ist toll, dass dieser enorme Arbeitsaufwand zur Organisation des Verkaufs geleistet wird.
Holzverbrauch
Im Durchschnitt haben wir einen Holzverbrauch von ca. 150 m³ im Jahr, verteilt auf alle Holzarten (ca. 70% Buche) und alle Stärken. Auf dem Foto markiert Gunther die Stämme, die wir ersteigert haben mit MM, dass unser Holzfahrer nur noch vorbeifahren und aufladen braucht. "MM" sind also die Stämme mit dem gewissen Extra (auch wenn wir sie zwar genießen, aber nicht trinken können, wie beim gleichnamigen Schaumwein).
Nach einigen Jahren werden aus den Brettern wunderschöne Möbel gefertigt. Sind regionale Wirtschaftskreisläufe in einem Möbel spürbar? Kann man die Beisterung der Mitarbeiter für so wertvolle Stämme auch im fertigen Tisch spüren? Bedeutet Qualität nicht nur Belastbarkeit, Gewicht, Materialstärke oder optische Gestaltung, sondern auch Herkunft, Sorgfalt und Engagement? Wie stark werden die Kriterien der Nachhaltigkeit einen Kauf beeinflussen? Darüber hat der, der den Baum vor 150 Jahren gepflanzt hat nicht nachgedacht und auch wir werden ihn solange liegen lassen, bis er als Küche, Wohnzimmer oder Kneipe verkauft ist. Ob bis dahin der Nachhaltigkeitsnachweis das wichtigste Kaufkriterium ist, oder Ikea und andere global Player den Begriff entweder allgemeinverständlich oder einfach überflüssig gemacht hat wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass wir auch weiterhin nur so arbeiten werden. Einfach, weil es Sinn und Freude macht.
"Vom Baum zu Tisch", alles über unsere Holzverarbeitung
Von Alice Niklaus
Anstatt Skifahren in der Schweiz haben wir uns im Frühjahr 2000 umständehalber gegenseitig den gleichen Möbelmacher-Küchentisch geschenkt. Heute morgen wurde unser sehr geliebter und täglich benutzter Tisch durch Drechslermeister Horst Hager aus Hersbruck einer liebevollen, reinigenden Behandlung unterzogen. In seinem 15. Jahr sieht der Tisch nun wieder aus wie am ersten Tag! Und weil er unbedingt 24 Stunden unbenutzt bleiben soll ist heute kein Kochtag!
Nachtrag: Horst Hager ist seit 22 Jahren vormittags für die Möbelmacher-Oberflächen zuständig und frönt erst nachmittags dem Drechseln.
Ich habe in herwigs Newsletter 108 vom 4. November erschienen hier im Nachhaltigkeitsblog im Zusammenhang mit der Streuobstinitiative meinen Namen angetroffen. Als Ergänzung folgende Zeilen: Die Entwicklung zur Blogerin war nicht geplant. Komputerwissen war mir nicht fremd, aber gleich mit Texten an die Öffentlichkeit gehen? Das habe ich mir als Ausländerin nicht zugetraut. "Yes, you can!" sagte herwig Danzer vor sieben Jahren, als ich ihn mit meinem Problem konfrontierte, und er hatte recht!
Hutanger war damals mein Thema, und damit begann mein Einstieg in die Blogerinnen-Karriere (lächeln!). Der Beitrag zum "Heuchlinger Anger" bekam die Nummer 1. Rainer Wölfel vom Naturschutzzentrum Wengleinpark versorgte mich mit Hinweisen zu Hutangerpositionen und den Namen der meist nicht mehr aktiven Anger. Es waren dann schlussendlich über 100 Plätze in Feld und Wald, deren Beschreibung im Nachhaltigkeitsblog erschienen sind. Anfangs 2010 war das Baumthema zu Ende, und ein neues Projekt erschien am Horizont. Es heisst "Streuobstwiese"!
Und somit bin ich beim eigentlichen Thema, dem Tag des Schreiners und der Schreinerin (die weibliche Form ist die berechtigte Änderung des Originaltextes und stammt doch hurra aus herwigs Computer) angelangt. In Ermangelung von Spezialwissen betreffend heimische Hölzer, deren Lagerung, Verarbeitung, Maschinen dazu undsoweiter hänge ich hier einige Fotos an:
Kommentar zur Küche: ich bin ganz und gar ungeeignet als Köchin, das kann auch die schönste Küche nicht ändern! Kommentar zum Ehepaar: sehr geeignet zum Erkunden der Hutanger!
von Alice Niklaus
Es war ein spannender Abend! Die Einladung dazu machte mich neugierig, kam doch noch ein weiterer Aspekt zum Thema "10 Jahre Obstsortengarten Hersbruck" zum Vorschein - ein kulinarischer Spaziergang ist mir noch nicht begegnet! Der Anlass fand im Fackelmannhaus statt und der Gastgeber war Ottmar Fischer (E-mail: [email protected]). Eine Verkostung von verschiedenen heimischen Apfelsorten wurde uns versprochen und als Zutaten Bilder, Geschichten, Anektoten und Informationen über den Anbauwert der Sorten in der heutigen Zeit. Alle Versprechungen wurden eingehalten, und als Zugabe bekamen wir A4-Papierblätter und Apfelschnitze, deren Fruchtfleisch, Struktur, Saft, Geschmack und Aroma wir den Schnitzen zuschreiben konnten. 15 Äpfel waren zu bewerten, ich kannte nur zwei davon, nämlich den Cox Orange und die Ananas-Renette, solch ein Baum stand bei meinen Eltern im Garten! Eine grosse Freude macht mir der Sternapi vom meinem Patenbaum! Ich hätte nie gedacht, dass er schon bei der ersten Präsenz so hübsch wird.
Lieber Ottmar: ich muss dir gestehen, dass ich beim Ausfüllen des Fragebogens - Fruchtfleisch, Struktur, Saft, Geschmack und Aroma - überfordert war! Äpfel färben in meinem Mund anscheinend wenig ab - ich meine damit auch das Aroma - und das Fruchtfleisch konnte ich inhaltlich ganz und gar nicht auseinanderhalten. Ich habe mich in der gewonnenen Zeit mit dem äusserlichen Aussehen der Äpfel beschäftigt und den Api étoilé gestreichelt.
von Alice Niklaus
Antwort: Sie beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Obstsortenvielfalt!
Kalt wars am vergangenen Freitag, die Sonne verschleiert, die BesucherInnen des Bauernmarkts eilten hin, kauften ein und eilten wieder heim. Auch ich kaufte ein, blieb dann allerdings aus Neugierde und Engagement zwischen Brunnen und Rathaus hängen, fand 13 junge Frauen an zwei verschiedenen Aktionstischen, fotografierte und recherchierte. Bei den "Aktivistinnen" handelt es sich um Schülerinnen der 12. Klasse des Paul Pfinzing Gymnasiums (PPG) Hersbruck. Der Anlass am vergangenen Freitag ist Teil ihres Praxisseminars "Obstsortenvielfalt". Ottmar Fischer und seine engagierten Helfer feiern "10 Jahre Obstsortengarten". Soviel zur Gemeinsamkeit! Um 9 Uhr morgens waren an diesem Freitag Halstuch und Handschuhe willkommen. Die Sonnenstrahlen waren noch nicht über den Dächern zu sehen. Aber Biologielehrerin Frau Wallis und die Gymnasiastinnen waren bereit.
Jede Schülerin stellte Äpfel ihrer Lieblingssorte vor, Fragen wurden gestellt und kompetent beantwortet. Die Sonne schickte ihre Strahlen über die Dächer. Wärme umgab nun die vielen Besucher des Marktes.
Wer Hunger hatte konnte diesen mit einem Versuchsapfel dämmen, so wie es Ursula, unserer Campania-Reiseleiterin, geschah. Eine Alternative war ein Stück Apfel-Omelette, die mir persönlich mundete!
Die attraktive sortenbestimmte Ausstellung der etwa 100 Äpfel zieht vor allem Männer an.
Eine Stunde nach zwölf Uhr: Die Präsentation "Obstsortenvielfalt" der Schülerinnen des PPG Hersbruck geht zu Ende. Noch ein Paar interessiert sich für das Projekt, dann ist es Zeit aufzuräumen.
Sie sind fröhlich und freuen sich über die gelungenen vier sonnigen Stunden zwischen dem Oberen und dem Unteren Markt in Hersbruck!
Anhängsel: in dieser Vielfalt habe ich den Apfel von meinem Patenbaum entdeckt (der 5. von rechts in der vorderen Reihe): Sternapis heisst er. Der Baum steht auf der Streuobstwiese in Hersbruck und ist weit und breit der einzige im Land.
von Alice Niklaus
Nachstehende Fotos sind den Leser und Leserinnen der Nachhaltigkeitblogs schon bekannt. Trotzdem bringe ich sie hier nochmals, so quasi als Symbol zum obigen Titel.
Anfangs Januar 2010 wurde ich Patin eines frisch gepflanzten Apfelbäumchens auf der Streuobstwiese mit dem interessanten Namen Api étoilé und im April entschied Gartenbaulehrer Josef Weimer, dass es einen sogenannten Erziehungschnitt bekommen werde. Aus dem Schnitt wurde dann nur ein Zurechtbiegen, die Ästchen durften weiterhin alle nach Süden schauen und so blieb es bis heute. Diesen Sommer trägt der Baum nun Früchte. Es lohnt sich, diese genau anzuschauen. Ausschnitt aus "Wikipedia": "Die Frucht ist von typischer, fünfeckig-sternförmiger Gestalt. Laut dem Pomologen Olivier de Serres soll sie aus der Römerzeit stammen".
Haben Sie Lust auf Birnen und Äpfel? Dann auf zum Aktionswochenende am 20. und 21. September auf dem Gelände der Baumschule Geiger, Amberger-Str. 68 in Hersbruck, anlässlich des Jubiläums "10 Jahre Obstsortengarten und 15 Jahre Streuobstinitiatifve Hersbrucker Alb e.V."
Entdecken Sie bei einer grossen Apfel- und Birnenausstellung die Sortenvielfalt im Nürnberger Land.
P r o g r a m m
am Samstag, 20. September
Ort: Baumschule Geiger Hersbruck
11.00 - 17.00 Uhr: Obstsortenausstellung und Infostände
am Sonntag, 21. September
Ort: Baumschule Geiger Hersbruck
ab 11.00 Uhr
Eröffnung des Aktionstags durch Landrat Armin Kroder. Ein Tag rund um das Streuobst mit Obstprodukten vom Kuchen bis zum Edeldestillat.
11.00 - 17.00 Uhr Obstsortenausstellung
11.00 - 17.00 Uhr Obstsortenbestimmung (Äpfel und Birnen) durch den Pomologen Wolfgang Subal. (4 - 5 Früchte pro Sorte mitbringen).
Ein reichhaltiges Informationsprogramm für die ganze Familie lädt zum Verweilen ein:
Mobile Obstpresse - Mobile Obstdarre - Streuobstquiz -Honigverkauf - Kulinarisches aus Streuobst, Säfte, Schorlen, Apfelwein, Kaffee, Kuchen, Flammkuchen und Käse vom Biolandfhof Klischewski.
Obstsortengarten Hersbruck (der Garten befindet sich an der östlichen Verlängerung der Westpreussenstrasse)
14.00 Uhr Führung im Obstsortengarten.
14.00 und 15.00 Uhr: Kinderbetreuung mit der Biologin Anita Bitterlich (parallel zu den Führungen).
15.00 Uhr: Wildobst- und Kräuterführung im Obstsortengarten mit der bekannten Wildkräuterexpertin und Buchautorin Gabriele Bräutigam.
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Kontakte: Ottmar Fischer,Appelsberg 1, 91224 Pommelsbrunn, Tel. 09154-8699
www.streuobstinitiative-hersbruck.de
www.1000obstbaeume.de
von Alice Niklaus
Anfangs 2010 habe ich eine Baumpatenschaft übernommen, heute habe ich den ersten gesunden Apfel fotografiert. Der Baum heisst Api étoilé und der Apfel trägt den deutschen Namen Sternapfel. Das Sensationelle an dem Äpfelchen ist seine Form, die mit dem forschreitenden Wachstum wohl noch etwas ausgeprägter sein wird, aber heute schon entzückt. Aus Wikipedia kommt folgende Beschreibung: "Der Sternapi, Sternapfel oder Api Etoilé ist eine Apfelsorte. Die Frucht ist von typischer, fünfeckig-sternförmiger Gestalt, mittelgross bis eher klein und hat gelblichweisses, festes Fruchtfleisch. Laut dem Pomologen Olivier de Serres soll er aus der Römerzeit stammen."
Der Apfel auf dem Foto wird sich farblich noch verändern. Ich warte nun auf die vom Pomologen vorausgesagten Farben Rot/Grün, dann wird gefeiert!
Eine andere interessante Begegnung habe ich beim Anstieg. Da liegen fein säuberlich verpackt ungezählte Plastiksäcke voller Fallobst. Wie im Märchen kommt ein Mann daher, packt einige der Säcke, bringt sie zu seinem Auto, kommt zurück, packt die nächsten und beantwortet mit Humor meine Frage nach dem warum, wozu und wohin. "Nimm mich mich" hätten die Säcke gerufen, als er vorbei ging und den Wunsch setze er in die Tat um. Ich erfahre, dass mein Gesprächspartner Jäger im anschliessenden Wald ist und sich um die Entsorgung der Säcke kümmern werde. Aha! Da ich mir überhaupt kein Bild machen kann, was da geschieht, lasse ich mir von Ottmar Fischer, Initiant der Streuobstwiese, kurz gefasst folgendes erklären: Die Plastiksäcke sind mit Fallobst gefüllt. Das Fallobst ist vom Apfelwickler befallen, wenn die Sonne scheint und die Temperatur hoch ist, setzt die biologische Schädlingsbekämpfung ein und die Maden in den Säcken überleben die Hitze nicht. Makaber, aber im Interesse einer zukünftigen gesunden Entwicklung des Obstes.
Stauden in Herbstfarben, Wiese in sattem Grün, Sonntag in der Mittagsruhe.
Der Apis étoilé hat die Verschönerungsschnitte gut überstanden, sieht zwar nicht ganz so ausgeglichen aus wie die anderen gleichzeitig gepflanzten Bäume, aber ich finde ihn stark und eigenwillig und werde ihn jetzt aus meiner Obhut entlassen. Er wird sich zu wehren wissen.
Klick in die Fotos!
Der Journalist, Buchautor und Experte für Nachhaltigkeit Ulricht Grober (Jahrgang 1949) ist unseren Lesern aus den vielen Emfpehlungen seines Buches "DIE ENTDECKUNG DER NACHHALTIGKEIT. KULTURGESCHICHTE EINES BEGRIFFS." (300 Seiten. Kunstmann Verlag München; gebunden, mit Schutzumschlag; Preis: 19,90 €;) schon lange ein Begriff und wir sind mit ihm noch in regen Kontakt. Neulich schickte er uns als Antwort auf unseren Newsletter den Artikel aus der Zeit, den ich bei seinem Erscheinen schon spannend fand und den ich deshalb hier für unsere Leser nochmal veröffentliche. Seine Frage: "Ist es denkbar, dass aus dem Holz eines Baumes, der 2014 gefällt wird, ein Produkt entsteht, das noch im Jahr 3214 existiert?" Beantworten wir mit "Selbstverständlich, unsere Küchen und Möbel einfach kurz nachölen und wie neu!
Karls Tür
Botschaften aus 1500 Jahre altem Holz: Die Geschichte eines verblüffenden
Fundstücks aus dem kaiserlichen Domschatz in Aachen VON ULRICH GROBER
Es ist nur eine alte, ramponierte Tür. Aus
vier Bohlen gezimmert, 1,92 Meter hoch,
1,06 Meter breit, stockfleckig, wurmstichig,
am unteren Ende sind Ecken und
Kanten weggefault. So lehnt sie an der
Wand der Aachener Domschatzkammer:
Zu Beginn des Karlsjahres 2014 – zum
1200. Todestag des Kaisers – hat man sie erstmals ans Licht
der Öffentlichkeit geholt. Nur wenige Schritte entfernt
funkeln die Kleinodien der Sammlung, das Reliquiar mit
Elle und Speiche aus Karls rechtem Arm, die spätgotische
Karlsbüste mit der Schädelkalotte. In diesem Ambiente
wirkt die Tür wie ein Stück Arte povera.
Doch sie hat es in sich. Eine kürzlich an der Universität
Köln vorgenommene Untersuchung ergab, dass die Eiche,
die dem fränkischen Schreiner das Holz lieferte, um das Jahr
800, frühestens anno 766 gefällt wurde. In just jener Zeit
wurde die capella, die Pfalzkapelle, errichtet, jener monumentale
achteckige Kuppelbau im Zentrum des Aachener
Doms, der den spirituellen Mittelpunkt der Pfalzanlage
und damit des gesamten karolingischen Reiches bildete.
Welchem Zweck diente die Tür? Helmut Maintz, der
heutige Dombaumeister, greift nach seinem Schlüsselbund.
Durch einen Nebeneingang der Kirche weist er den Weg über
die Hintertreppe in den nördlichen Treppenturm. Er schließt
eine weitere Tür auf. Ein enger Raum, meterdickes karolingisches
Mauerwerk. Dann stehen wir vor einem steinernen
Türstock. Auf der linken Seite sieht man noch die Vertiefungen
für die Angeln. Hier war die hölzerne Tür in die Travertinsteine
eingehängt. Mehr als 1000 Jahre lang war sie in Betrieb. Erst 1902,
als man begann, den Innenraum des Doms mit Marmor zu verkleiden, wurde
sie in einen Abstellraum verbannt.
Wir wenden uns nach rechts, Helmut Maintz schließt eine weitere Tür auf. Ein
Gänsehaut-Erlebnis: Nur wenige Meter entfernt steht der Thron Karls des Großen
im Dämmerlicht. Wir befinden uns in der Kaiserloge auf der Empore der
Pfalzkapelle. Vor 1200 Jahren führte durch die hölzerne Tür der kürzeste Weg von hier zur Aula
Regia, der Königshalle der Pfalzanlage, an deren Stelle heute
das Rathaus steht. Wann immer der Kaiser also von seinem
»Büro«, wie Helmut Maintz sagt, in die Kirche ging oder zurück,
musste er diese Tür öffnen oder von einem Domestiken
öffnen lassen. Bücken musste er sich in jedem Fall. Denn dass
Karl der Große tatsächlich ein Hüne von fast zwei Metern
Körpergröße war, ist ziemlich glaubwürdig nachgewiesen.
Zurück in der Schatzkammer. Noch einmal nehmen wir
die vergammelte Tür in Augenschein. Das Eichenholz wurde
mit der Axt kunstvoll behauen. Die Bohlen verjüngen sich
leicht nach oben und unten. Die Oberfläche ist mit großer
Sorgfalt geglättet. Mit einer ausgefeilten Technik sind die vier
senkrechten Bretter zusammengefügt. Man erkennt so etwas
wie Nut und Feder. An der Rückseite sind zur Verstärkung
zwei Querbalken angebracht. Das halbmondförmige Eisen
an der Vorderfront, eins von ursprünglich vier, diente zur
Verankerung der Tür in der Mauer. Die beiden horizontalen
Eisenbänder sind dagegen bloßer Zierrat. Darunter hängen
Fetzen von vergilbtem Leder. Ursprünglich waren die Bretter
ganz mit – möglicherweise rotbraun glänzendem – Leder
bezogen. Die schlichte Tür war einmal etwas Exquisites. So
wie alles in der capella Karls des Großen.
»Für den Bau hat man nur das Beste vom Besten genommen
«, sagt der Dombaumeister. Die tonnenschweren Bronzeportale
wurden vermutlich von Handwerkern aus dem
Mittelmeerraum gegossen, die sich noch mit den antiken
Techniken auskannten. Für das Mauerwerk hat
man exakt dieselbe Art von Mörtel verwendet wie
beim Bau der Hagia Sophia in Konstantinopel,
dem 250 Jahre zuvor fertiggestellten Vorbild des
Aachener Oktogons. Spezialisten aus ganz Europa
– möglicherweise sogar aus Armenien und
aus Bagdad – habe man nach Aachen
geholt. »Aber nicht«, betont Helmut Maintz, »um eine Pfalz für Karl den Großen
und seine Nachfolgegenerationen zu schaffen, sondern um
für die Ewigkeit zu bauen – und natürlich für die Gottesmutter
Maria.« Der Historiker Johannes Fried beschreibt die
Aachener Pfalzkapelle in seiner kürzlich erschienenen Karls-
Biografie als »steingewordenes Gebet«.
Karls Tür ist ein Artefakt aus einem nachwachsenden
Rohstoff, das 1200 Jahre – 40 Generationen – überdauert
hat. Als man den Baum fällte, wird er bereits 300 Jahrringe
gehabt haben. Die Biografie der kaiserlichen Tür reicht also
zurück bis in die geheimnisumwitterte Epoche, in der die
Angeln und Sachsen aus der Norddeutschen Tiefebene zur
Landnahme in Britannien aufbrachen, wo der sagenhafte
Zauberer Merlin durch die Wälder schweifte und König
Artus seine legendäre Tafelrunde einberief. 200 Kilometer
Luftlinie von Aachen entfernt, an dem sauerländischen Flüsschen
Diemel, errichteten damals die noch heidnischen
Sachsen ihr hölzernes Heiligtum, die Irminsul – zerstört von
Karl dem Großen im Jahr 772.
Mangel an Holz war zu jener Zeit in der Region
zwischen Aachen, Lüttich und Maastricht noch kein Problem. Die
Ausläufer von Eifel und Ardennen waren über weite Strecken
von Urwald bedeckt. In seinen Bannforsten ging der Kaiser
mit seinem Gefolge auf die »hohe Jagd« nach Hirschen und
Schwarzwild oder badete im warmen Wasser der noch heute
sprudelnden Quellen seiner Lieblingspfalz. Gleichwohl
hatten die Zeitgenossen ein ambivalentes Verhältnis zum
Wald: Das undurchdringliche Gehölz galt um 800 als Hindernis
bei der Besiedlung und Entwicklung des Frankenreichs. Im Capitulare
de villis, dem karolingischen Hofgütererlass,
heißt es: Zur »guten Obhut« (custodia)
gehöre es, Rodungen und kultiviertes
Land vor der Rückeroberung durch den Wald zu schützen. Man
dürfe aber auch »nicht zulassen«, dass die Wälder »da, wo sie sein sollen, kahl geschlagen
und zugrunde gerichtet« werden.
In diesem Dokument karolingischer Regierungskunst erscheint rudimentär
eine Strategie der Nachhaltigkeit. Ihr Schlüsselbegriff: praevidere
– vorausschauen und vorsorgen. Ist es denkbar, dass aus dem Holz eines Baumes, der 2014
gefällt wird, ein Produkt entsteht, das noch im Jahr 3214
existiert? Und werden die Menschen 40 Generationen nach
uns noch Wälder vorfinden, die sie mit Holz, frischer Luft
und sauberem Wasser versorgen? Eine Spurensuche im »Öcher Bösch«. So nennen die
Aachener heute liebevoll ihren Stadtwald. Man wandert eine
knappe halbe Stunde – und fühlt sich in ein stilles Eifeltal
versetzt. Gerd Krämer ist der zuständige Forstamtsleiter. Im
Gespräch erwähnt er einen Bürger, der ihm kürzlich stolz
erzählte, er habe sich einen Tisch aus Aachener
Holz machen lassen. Doch der Förster lässt keinen Zweifel, dass so etwas
selten vorkommt. Auf die Frage nach der Zukunft dieses
Waldes sagt er: »Wir haben hier in Aachen eine innige Mischung
von Baumarten. Das ist eine gute Ausgangsposition.
«
Die Stadt Aachen verfährt in ihrem Wald nach den strengen
Richtlinien des Forest Stewardship Council. Diese wenden
die Beschlüsse des Erdgipfels von Rio zur nachhaltigen
Entwicklung auf die Wälder des Planeten an. So kehrt die
karolingische custodia im 21. Jahrhundert zurück – in Gestalt
von Gütesiegeln für streng nachhaltig bewirtschaftete Wälder.
Karls Tür tat ihren Dienst über ganze Menschheitsepochen
hinweg. Bis Ende April ist sie noch in der Domschatzkammer
zu besichtigen. Ob sie im Sommer auch in der großen Aachener
Schau zum Karlsjahr Macht – Kunst – Schätze ausgestellt
wird, ist noch ungewiss. Es wäre schade, wenn nicht: Als Alltagsgegenstand
bringt sie uns die Zeit Karls des Großen womöglich
näher als so manches Objekt sakraler Kunst – und
bietet sich zugleich als Medium an, um über die Gegenwart
zu reflektieren. Die Traubeneiche übrigens, aus dessen Holz
sie gefertigt wurde, ist der Baum des Jahres 2014.
Ulrich Grober
von Alice Niklaus
Zurück aus dem Land der Tränen habe ich mir als Einstieg in das Land der Erinnerungen eine kurze Wanderung im Sittenbachtal gewünscht. Sittenbachtal am vergangenen Pfingstsonntagvormittag? Zu wenig Schatten spendende Bäume! Mein Wanderführer plant um, lässt das frühmorgens schon sehr warme Tal links liegen und startet ab Stöppach zu einem mir noch unbekannten Ziel. Wir verlassen den Stöpperbach, das heisst, eigentlich verlässt er uns, denn er verschwindet ganz einfach und ohne Vorwarnung. Wir biegen nach links ab, dabei entsteht das erste Foto. Ein rundum schöner Baum auf einem Hügel inmitten des Dorfs. Es ist neun Uhr, nun fängt das Wandern an. Das grüne Tor entlässt mich in eine üppige Landschaft. Es lohnt sich, aufmerksam auf schmalem Weg durch Wiesen und Felder zu gehen und sachte nach Blumen zu suchen, die uns mit ihrer Farbigkeit Freude machen Manchmal ist ein Kniefall nötig, um einem zarten Geflecht auf die Spur zu kommen, wie hier beim Wasserberg.
Und ich weiss immer noch nicht, wohin die Reise geht. mir ist aber klar, dass bis zum Ziel noch einige Höhenmeter zu überwinden sind.
Ein Fels, ein Fels mit Ausblick, das Dorf im Tal unten heisst Kirchensittenbach. Und der Fels ist.......
der Wachtfels und die Fahne ist die Frankenfahne!
Fotos: Waldemar und Alice
Das Werkstatt-Gespräch drehte sich im Jahr 2014 um das Schützen und/oder Nützen unserer Wälder.
Anlass war ein Flugblatt, das ich im Jahr 2012 zusammen mit dem Greenpeace-Magazin erhielt, auf dem dicke alte Buchen zu sehen waren. Im Text stand:
„Ausgebucht – jetzt handeln und die alten Buchenwälder retten!
Kraftvoll dingt die Motorsäge in das Holz der alten Buche. Ein erster senkrechter Schnitt trennt den Baum von einem seiner mächtigen Wurzelanläufe. Dann folgt der Fallkerb – ein großer Keil tief in den Meterdicken Stamm des riesigen Baumes. In nur wenigen Minuten fällt die fast 200 Jahre alte Buche den Interessen der Holzindustrie zum Opfer. Wieder ist ein kostbares Erbe verloren."
Ich hatte das Gefühl, dass Greenpeace zwecks Spendensammelns genau jene Buchen zu Robbenbabies stilisieren will, aus denen wir ebenso wertvolle, wie langlebige Möbel für unsere Kunden bauen. Viele unserer Kunden lesen das Greenpeace Magazin und ich stellte mir albtraumhaft vor, wie sie den Artikel lesen, auf ihre Küche schauen und sich fragen, ob es nicht doch besser gewesen wäre, eine Küche aus Spanplatte zu nehmen, dann hätten diese schönen Bäume nicht gefällt werden müssen. Oder doch?
Das Flugblatt schickte ich Michael Müller, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land und er zerpflückte den einseitigen Text fachmännisch von vorne bis hinten und schrieb einen Artikel für unser Nachhaltigkeitsblog, auf den ich bei Walddiskussionen immer gerne verweise (hier nachzulesen).
Ich telefoniere aber auch mit Dr. Ralf Straußberger, Waldreferent vom Bund Naturschutz, weil mich die Haltung des Bund Naturschutz zu diesem Thema interessiert. Denn mit ihm machten wir im Jahr 1997 ein Pressefoto mit einem dicken Buchenbrett, weil BN, das Forstamt Hersbruck, die Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land und die Möbelmacher zeigen wollten, wie wichtig es ist, auch die alte rotkernigen Buche zu wertvollen Möbeln zu verarbeiten (mit dabei auch Professor Hubert Weiger, Christiane Matern, Herrmann Hatzelmann und Rainer Wölfel). Ralf bringt im Gespräch wieder ganz neue Gedanken ins Spiel und so war mein Eindruck - wie schon nach der Diskussion mit Michi Müller, da hat er wohl auch Recht hat. Das anschließende Gespräch mit dem Forstbetriebsleiter Frank Pirner kann man sich jetzt wohl schon vorstellen: Mit absolut vernünftig klingenden Argumenten, erklärt er mir, warum und an welcher Stelle die Naturschützer irren.
Drei unterschiedliche Meinungen von sehr geschätzten Experten und Freunden über ein Thema, das ich unseren Kunden gerne nachbringen würde, was sich aber als furchtbar kompliziert herausstellt und so entstand die Idee, die Freunde untereinander diskutieren zu lassen, auf dass sich jeder Zuhörer selbst ein Bild machen könne.
Als Einstieg zum Werkstatt-Gespräch baten wir Sigi Huber, den Förster des Waldes hinter unserer Werkstatt um eine kleine Wanderung, die von den Teilnehmern als ausgesprochen interessant geschildert wurde. Im Anschluss konnten unsere Gäste noch den Büchertisch zum Thema Wald von der Buchhaldlung Lösch durchstöbern und sich gedanklich auf das zu erwartende Streitgespräch einstellen, dass nicht gerade harmonsich, aber auch nicht agressiv ablief.
Die Diskussion selbst beschreibt Dominik Heinz von der Hersbrucker Zeitung sehr anschaulich in seinem angehängten Artikel. Uns bleibt dazu nur zu sagen, dass alle Zuhörer erkannten, dass die Meinungen der Referenten ausnahmslos nachvollziehbar waren und dass selbst extreme Naturschützer kein Problem mit unseren verarbeiteten Buchen haben, es kommt einfach drauf an, welcher Baum wo und wann gefällt wird und diese Frage stellt sich als ausgesprochen komplex heraus. Auf die Frage, ob die Referenten sich vorstellen könnten auch den Job der anderen zu machen, war Michi Müller von der FBG in Richtung Staatsforsten und Bund Naturschutz offen, Straußberger konnte sich vorstellen für die FBG, aber nicht die Staatsforsten zu arbeiten und bei Pirner war es genauso, nur umgekehrt: gerne für die FBG, aber nicht für den BN. Übrigens gab es danach noch ganz lange persönliche Gespräche zwischen den Referenten, vielleicht hat der Nachmittag ja doch noch zu einer kleinen Harmonisierung geführt?
Wir bedanken uns bei den Referenten, Sigi Huber, der Hersbrucker Zeitung und bei Martin Lösch für den Büchertisch.
Hier ist das Flugblatt von Greenpeace samt Kritik daran veröffentlicht.
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Der Artikel von Dominik Heinz in der Hersbrucker Zeitung:
Was wird aus dem Wald?
UNTERKRUMBACH (doh) – Soll man den Wald schützen oder nutzen?
Im Bundesdurchschnitt hinkt Bayern – was Anzahl und Größe seiner geschützten Wälder angeht – deutlich hinterher. Der Holzverbrauch dagegen steigt. Naturschützer fordern, mehr Waldflächen aus der Nutzung zu nehmen. Forstbetriebe und private Waldbesitzer stehen dem eher skeptisch gegenüber. Auch die lokale Forstwirtschaft muss sich mehr und mehr mit dieser Frage auseinandersetzen. Deshalb luden die Möbelmacher zum Abschluss ihrer Werkstatttage zu einer Diskussionsrunde.
„In Deutschland ist der Waldschutz grottenschlecht. Viele unserer europäischen Nachbarn, darunter Österreich, Frankreich, aber auch Italien sind hier wesentlich besser.“ Mit dieser provokanten These spielt Dr. Ralf Straußberger, Waldreferent vom Bund Naturschutz, auf die geringe Fläche an geschützten Wäldern in Deutschland an: Laut einer Statistik des Bund Naturschutz sind nicht einmal zwei Prozent der Gesamtwaldfläche Nationalparks – in Mittelfranken sogar nur 0,4 Prozent. Im internationalen Vergleich ist das der letzte Platz. „Uns geht es nicht darum, großflächig Wälder aus der Wirtschaftsnutzung herauszunehmen und stillzulegen,“ führt er weiter aus. „Wir brauchen eine gesunde Mischung. Immerhin verkürzt die Holznutzung die Lebenszeit von Forsten um zwei Drittel. Seit 1950 sind 20 von 80 heimischen Urwaldarten deshalb ausgestorben. Darauf kann man wirklich nicht stolz sein!“
Frank Pirner sieht das etwas anders. Als Forstbetriebsleiter betreut er den Veldensteiner Forst. Für ihn ist die Haltung des Bund Naturschutz zu unflexibel und theoretisch: „Seit 30 Jahren hat sich sehr viel geändert. Wenn man sich den Veldensteiner Forst ansieht, der noch in den 1920er Jahren – unter anderem durch Eisenerzverhüttung – in einem jämmerlichen Zustand war, hat er sich wunderbar erholt. Die geforderten zehn Prozent des Gesamtwaldes und fünf Prozent von Privatwald als Schutzfläche sind doch politische Ziele, die in der Praxis sehr schwer umzusetzen sind.“ Pirner fordert weniger konkrete Vorschriften und dafür mehr intelligenten Waldschutz. So seien nämlich auch bestimmte Schutzgebiete, zum Beispiel durch Sturmschäden oder Borkenkäferbefall, flexibel. Darauf könne man nur dann am effektivsten reagieren, wenn die Gesetze dementsprechenden Freiraum ließen.
Ihm schließt sich der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land an. Michael Müller und sein Verein bieten Waldbesitzern Dienstleistungen zur Holzvermarktung. „Uns liegt sehr viel daran, die heimische Kulturlandschaft zu erhalten. Dazu gehören natürlich vor allem die Wälder. Das wollen wir aber nicht dadurch, dass wir Flächen komplett stillegen, sondern durch sinnvolle Nutzung. Ein Totalschutzgebiet hier und eine Nutzholzplantage da kann keine ernsthafte Alternative sein.“ Die negative Einschätzung des Bund Naturschutz kann er nicht nachvollziehen. „Mit über 50 Prozent Waldanteil ist das Nürnberger Land einer der waldreichsten Landkreise in Bayern,“ erklärt er. „Im gesamten Bundesland gibt es zwei Nationalparks und mehrere Naturschutzgebiete. Seit den 70er und 80er Jahren hat sich aus einer nadelholzdominierten Monokultur wieder eine gesunde Mischkultur gebildet.“ Straußberger bleibt dennoch skeptisch. Eine gesunde Durchmischung
ist seiner Meinung nach sehr schwer: „Niemand kriegt in seinen Nutzwäldern eine 1,50 Meter dicke Buche hin. Die werden alle vorher abgeholzt. In geschützten Naturwäldern dagegen gibt es sogar wieder ausgestorbene Arten! Im Wirtschaftswald ist das reine Utopie.“
Er ist für eine wirtschaftliche Nutzung des Waldes. Allerdings sollen fünf Prozent der Fläche zu Naturwäldern werden. Viele private Waldbesitzer haben Angst vor einer Quasi-Enteignung durch den Staat. Zahlreiche Auflagen und Vorschriften würden im Einzelfall die Stilllegung eines gesamten Waldgebietes bedeuten. „Das ist Unsinn. Niemand wird enteignet,“ beteuert Straußberger. „Das ist reine Panikmache. Es gibt keinen einzigen Fall, in dem es bisher so weit gekommen wäre.“ Dennoch sieht er vor allem langfristig weiteren Korrektur- und Handlungsbedarf in der Politik, um alle zufriedenzustellen.
Auch Michael Müller sieht das so: „Es muss sich einiges ändern. Allerdings muss es praktikabel bleibt. Ein flexibler Waldschutz ist wohl für alle am sinnvollsten. Ganz so weit sind wir wohl alle nicht auseinander.“
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von Alice Niklaus
Erinnert sich noch jemand an den alten Schlager "auf der grünen Wiese hab' ich sie gefragt, ob sie mich noch liebe, ja hat sie gesagt", die intimere Version ist auch nett!
Nun, die grüne Wiese, von der ich hier berichte, liegt oberhalb des Spazier- und Radwegs entlang den Bahngeleisen Richtung Hohenstadt und unterhalb des Kutscherbergs. Wer die 160 Höhenmeter über den Kutscherberg überwindet, kommt zwischen den beiden Dörfern Kleinviehberg und Grossviehberg an. So hoch musste ich nicht steigen, als ich der Einladung zur Geburtstagsfeier des 10jährigen Obstsortengartens Hersbrucker Alb folgte. Der Mann, der auf der Wiese die Gäste erwartete, lud zum Frühschoppen und zur nachmittäglichen Kräuterführung ein. Sein Projekt "Obstsortengarten in Hersbruck" besteht seit zehn Jahren, entwickelt sich prächtig, macht Freude und viel Arbeit, Freude vor allem dann, wenn Kinder und Jugendliche bei den Pflanzungen dabei waren. Ottmar Fischer, der Initiator des Projekts, führte die Gäste sprachlich durch die Anfangsjahre und real entlang der gemähten Wege zu den verschiedenen naturnahen Schwerpunkten. Wenn von der "Wiese" die Rede ist, so ist es inzwischen selbstverständlich für alle, die Ottmar kennen, dass die Obstwiese gemeint ist. Von der früheren Nutzung bis zur heutigen Verwandlung vergingen also zehn arbeitsreiche Jahre. Inzwischen wurden sukzessive 250 Obstbäume gepflanzt, nun kommen die Jahre der Erhaltung, Förderung und der ersehnten Ernte. Und so sieht es aus auf der Wiese (ja ich weiss, die Fotos sollten alle gleich gross sein! Das nächste Mal dann):
Kontakte:
www.streuobstinitiative-hersbruck.de
von Alice Niklaus
Frühling ist's, sonnig ist's, die Lust zum Wandern stellt sich ein, der Ossinger ist das Ziel, eine Stunde hin und eine Stunde her und zwischendrin Kuchen und Kaffee. Vorerst aber sind wir neugierig und folgen den Menschen, die zielbewusst durch Markt Königstein spazieren. Die Frankenpfalzmesse verursacht diesen Sog, dem auch wir folgen, um die nächsten zwei Stunden zwischen fröhlichen Menschen aller Altersstufen zu verbringen. Nun zum Ossinger! Die erste Wanderung nach einer langen Pause beginnt beim Freibad. Sanft ansteigend ist der Weg, der den Sutzerberg beinahe umrundet, als "leicht beschwerlich" wird die Fortsetzung benotet, was etwa der Wirklichkeit entspricht. Der Wanderweg ist ab und zu ziemlich steinig, juppi, ich habe die richtigen Schuhe gewählt, vor allem sind sie rutschfest, sehr nötig auch bei trockenem, steinigem Boden. Der Ossingeturm - in Wirklichkeit noch weit weg, hier gezoomt - bekam im August 2013 einen neuen Mobilfunktmast. Wenn die Bäume munter weiterwachsen, werden sie bald oben angelangt sein. Ich selber freue mich aufs Turmsteigen und vor allem auf den Ausblick über den Oberpfälzer Jura. Vorher aber gilt die Aufmerksamkeit dem lichten Wald. Bäume beim Schattentanzen zuschauen, das ist doch mal etwas ganz Besonderes! Nach dem letzten für mich unerwartet steilen Aufstieg zur Ossingerhütte auf 638 m kommt Kaffee und Kuchen auf den Tisch, beides erstklassig! Dann folgen die vielen Stufen auf den Turm, einige stille Minuten beim Schauen und Staunen, und der Abstieg, langsam und knieschonend abgestützt. Die tanzenden Bäume tauschen wir gegen viel Fels, nackte hohe Baumstämme, dünne Tannen, wilde Föhren und Blicke in tiefe Abgründe. Nun folgt die sanfte Seite und einige besondere Glücksmomente im Gebiet des Sutzerbergs. Waldemar ist mir schon weit voraus mit Ziel Ruhebank als ich einen mir unbekannten Schmetterling entdecke, den ich unbedingt fotografieren will. Er ist aber kaum mehr als einen Augenblick sitzend und ich gebe meinen Wunsch der Annäherung auf, fasse nach den Wanderstöcken, als - oh Wunder - das zarte Wesen sich auf den warmen Binsen am Boden niederlässt und seine Flügel öffnet. Die Stöcke fallen, der Fotoapparat ist bereit, ich auch, langsam nähere ich mich der orang-braunen, zarten Schönheit und es entsteht doch tatsächlich ein ganz passables Abbild. Glücklich bin ich, drehe mich um und - Überraschung - ein freundlich lächelnder und geduldig wartender Mountainbiker steht ein paar Meter hinter mir. Ich habe ihn nicht kommen hören. Beim nächsten Abstieg in einem steilen Waldstück entdecke ich drei grosse, schöne Rehe. Sie bleiben naürlich nicht an Ort, es folgt ein rasanter Galopp durch den Wald, über den Wanderweg und fort sind sie!
Beim Schmetterling handelt es sich um einen C-Falter.
Das waren meine kleinen Freuden an jenem Sonntag
von Alice Niklaus
Ich habe schon lange nichts mehr über mein Patenbäumchen berichtet. Dies soll sich nun ändern. Hier ist ein Bild von gestern. "Bäumchen" kann schon bald zum "Baum" werden. Demnächst bekommt es wieder einen Schnitt, den sogenannten Frühlingsschnitt. Letztes Jahr entdeckte ich ein einziges Apfelblüstchen, aus dem aber kein Äpfelchen wurde. Mal sehen, was in diesem Jahr geschieht. Ich habe gelesen, dass der Sternapi fünf Kanten hat, auf einer Foto finde ich aber eher fünf "Beulen", die sehr attraktiv sind. Von einer botanischen Urform ist die Rede. Interessiert?
Hier ist die Kontaktadresse: www.streuobstinitiative-hersbruck.de
Klick in das Bild!
Seit einiger Zeit sieht man immer mehr Esstische, die statt sauber geschliffenen Kanten noch die echte Baumkante zur Schau stellen. Diese Idee ist natürlich nicht neu, wie bei der Kleidung, gibt es auch beim Einrichten manche immer wieder auftauchende Modetrends.
Die Baumkante steht vor allem für das individuelle, das gemütliche und natürliche von Massivholz, was die Möbelmacher das erste Mal schon 1997 zeigten. Dank der Einzelanfertigung ist der auf Massivholz spezialisierte Einrichter eher Maßschneider als Modehändler und so entstehen Tische für die Kunden passend wie ein Abendkleid. Während der eine ein Astlöchlein als Katastrophe empfindet, sieht der andere in einem durchgehenden Riss die ästhetische Offenbarung.
Seide oder Jersey entspricht der Frage nach Buche oder Ahorn, die scharfe Kante ist der Nadelstreifenanzug, die Baumkante eher die Designerjeans mit Löchern.
Was so richtig natürlich aussieht ist in Wahrheit ein großer handwerklicher und Gestaltungsaufwand, weil man beim Verleimen der gemeinsam mit den Kunden ausgewählten Bretter nicht nur auf eine wunderbare Maserung, sondern auch noch auf die natürliche Baumform achten muss.
Die Baumkanten müssen dabei sorgfältig gebürstet, behutsam gepresst und aufwändig geölt werden. Dafür ist das Ergebnis dann so individuell, dass sich die Frage nach Mode oder Trend in Wohlgefallen auflöst: denn egal ob Edelstahl, Holz oder Glasgestell: ein Massivholztisch ist ein Unikat aus der Natur, dass Besitzern und Gästen ein Leben lang Freude machen wird.
Mehr Fotos unter http://nhblog.de/nb_kante14/
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Aktuelle Essplätze auf der Möbelmacher-Homepage
Bis 30 Juli ist jeder 6. Stuhl von Jori geschenkt.
Wie die Massivholzmöbel der Möbelmacher entstehen
von Alice Niklaus
Die Winterpause ist vorbei, ich bin wieder auf dem Weg zu den Bäumen! Der vergangene Freitag war ein verzauberter Tag, am Morgen eine graue Nebeldecke, sie wurde ab einer gewissen Höhe abgelöst durch strahlenden Sonnenschein. Ich war am Vormittag links der Pegnitz Richtung Engelthal unterwegs. Links der Reschenberg, rechts der Klosterberg, grosszügig gemessen! Beim Anstieg nahm mich das Spiel der Sonnenstrahlen mit dem Restnebel gefangen, die Luft war wie vergoldet. Obwohl ich diese Methamorphose schon oft erlebte, fühle ich mich noch immer wie in einer anderen Welt.
Das nächste kleine Wunder entdecke ich am Hang rechts der Strasse. Wer hat wohl das Stämmchen geköpft und stoppt so den weissen Baumpilz am Weiterwachsen?
Nun zur Saueggeten, wie im Titel versprochen!
Bei der Namensnennung der Kreuzung des Engelthaler- und des Henfenfelder Wegs hat sich der Hersteller der Namenstafel geirrt. Ein Besuch im Grünen Zentrum Henfenfeld bei Rainer Wölfel vom Naturschutzzentrum Wengleinpark war aufschlussreich. Mein Bericht von der Wanderung und dem entspannten Rundumschauen im Wald, der Ruhe und einer Tafel an einem Baum, die mir noch nie aufgefallen ist und meine Frage, was wohl mit dem Namen "Saueggeten" gemeint sei ergab, dass Egerten Sinn mache und Eggeten falsch sei. Ich erfahre, dass mit "Egertenwirtschaft" die süddeutsche Form der Feldgras- oder Weidebrandwirtschaft gemeint ist. - Zurück zum Weg nach Engelthal! Wie gerufen kommt eine schnelle Wanderin daher, hält an und erklärt, dass wir uns auf dem früheren Weg zum Sauanger befinden. - Die Föhre, an der die Tafel hängt, sieht so aus:
Ich will noch die bekannte alte Eiche sehen, bevor ich mich umdrehe und den Weg zurück zum Ausgangspunkt gehe. Rechts der Strasse stehen weisse Röhren, was drin ist bleibt ein Rätsel, ich mag nicht absteigen. Es sind halt Röhren mit etwas drin...
Die Eiche, der alte Baum! Trotz der verlorenen Äste steht er noch und ist einfach wunderschön!
Viele Jahre sind vergangen seitdem ich mit einem Biber Blicke austauschte. Ich spazierte in der Dämmerung bei Hersbruck an der Pegnitz entlang, er oder sie schwamm temporeich bachabwärts, drehte den Kopf zu mir und wir schauten uns kurz in die Augen. Auch wenn es wie ein Märchen erscheint, für mich war es Realität und löst immer noch ein Glücksgefühl aus, wenn ich drandenke. Nun, meine Geschichte glaubte mir niemand, also schwieg ich und las einige Wochen danach in der Zeitung, dass sich ein Biber in Lauf gemeldet habe!
Am vergangenen Wochenende schaute ich mir die Herrlichkeiten an, die ein Biber am Ostufer des Baggersees bei Happurg nächtlicherweise angestellt hat: er hat Bäume angeknabbert, etliche zum Umfallen gebracht und, was wohl für ihn eine kleinere Katastrophe ist, er hat die Biberburg verloren. Diese ist zusammengefallen und hat gleich noch einige Bäume mitgerissen. Ob er wohl der Verursacher ist?
Klick in die Fotos!
von Alice Niklaus
Elektronische Post in Briefform erreicht mich von Ottmar Fischer, Initiator der Aktion "1000 Obstbäume für die Frankenalb" (www.1000obstbaeume.de) und lässt mich aufhorchen!
Im Verlauf meiner Hutangersuche fand ich im Februar 2008 den SchupferAnger. Darauf standen unerwartet einige schwarze Rinder oder Kühe, so genau konnte ich dies nicht ausmachen, im Gelände, nahe genug, um mich zu erschrecken. Sie seien ausgebüxt, sagte mir im Nachhinein ein Bauer, den ich unterwegs antraf. Aha!
Der nachstehende Brief hat einen unmittelbaren Bezug zu meiner Hutangersuchaktion: Es geht um eine sehr erfreuliche Sache, deren Beschreibung ich nachstehend etwas gekürzt wiedergebe:
Herzliche Einladung
zur Mitarbeit an der Reaktivierung des Schupfer Angers am
30. November 2013, Beginn um 9.00 Uhr.
Schon seit Jahren gibt es den Gedanken, den fast vergessenen Schupfer Anger wieder intensiv zu pflegen. Die zum Ort Schupf gehörende Angerfläche ist ein besonders wertvoller Bereich. Erste Schritte wurden im Rahmen des Projekte "1000 Obstbäume für die Frankenalb" mit einer Sortenbestimmung und Kartierung durchgeführt. Reiser aus heimischen Beständen wurden gewonnen und Jungbäume veredelt.
Mit der kommenden Aktion sollen Pflege an bestehenden Bäumen durchgeführt, verbuschte Bäume freigestellt und besondere Sorgfalt auf den Erhalt von ökologisch wertvollen Altbäumen gelegt werden. Als Höhepunkt werden neue Obstgehölze - historische Sorten - gepflanzt. Als Gäste sind die beiden Fachleute Ottmar Fischer (Streuobstinitiative Hersbrucker Alb) und Peter Renner (Kreisfachberater des Landkreises) anwesend.
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich viele Schupfer Bürger zur Mitarbeit bei den Reaktivierungsarbeiten "ihres Schupfer Angers" beteiligen würden. Das kann mit aktiver Mitarbeit auf dem Anger sein, kann aber auch eine Kanne Kaffee oder eine Spende für einen Baum/Material usw. bedeuten.
Anmeldung bitte bei Gemeinderat Ernst Schmidt, Schupf 67, Tel. 09157-823.
Koordination und Vorbereitung: Andreas Friedrich, Tel. 09151-8383-18, [email protected]
von Alice Niklaus
Gestern wurden die letzten 3 Bäume gepflanzt, nämlich ein Apfelbaum, dessen Äpfel den Namen "Roter Stettiner" tragen, und 2 Mispeln. Zusammen mit den Altbäumen sind es jetzt 260 Obstbäume. Sie setzen sich zusammen aus Apfel, Birne, Kirsche, Zwetschge, Quitte, Walnuss usw., die ca. 280 verschiedene Sorten tragen. Der zahlenmässige Unterschied zwischen Bäumen und Sorten ist bedingt durch die Mehrfruchtbäume.
Zwei Tage vorher, an jenem traumhaft schönen Herbsttag, besuchten wir die Wiese in der Meinung, dass die letzten Bäumchen schon ihren neuen Standort gefunden haben. Dem war nicht so, aber das Studium der vorbereiteten Pflanzlöcher war dann auch sehr interessant: ein akkurat rundes Pflanzloch, ein schwarzes, kleines Häufchen komposthaltige Erde oder ähnliches, auf jedenfall soll es wohl den Wurzeln gut tun, dann ein Haufen krümelige Erde, dazwischen grosse Brocken Wiesenerde und als Krönung die abgetragene Grasschicht. Ich hoffe, dass die Reihenfolge richtig ist. Wasser und ein Pfahl wird dann noch dazukommen. Alles in allem braucht man für eine Pflanzung Kraft, Zeit und das richtige Material, damit dann nach ein paar Jahren die Bäume aussehen wie auf diesem Foto. In der Mitte steht mein Patenbäumchen, das noch nicht alle Schnitte ertragen musste. Mir gefällt es eben deshalb so gut!
Wie schon weiter oben geschrieben ist die Streuobstwiese nun voll. Helfer sind gesucht, die wie der Senser auf dem Foto bereit sind mitzuarbeiten. Wer dazu in der Lage ist, melde sich bitte bei Ottmar Fischer, dem Initiator des Projekts.
Kontaktadresse:
Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V.
www.streuobstinitiative-hersbruck.de
Klick in die Fotos!
von Alice Niklaus
In meinem Computer warten noch einige Fotos und in meinem Kopf Kurzkommentare auf Veröffentlichung, allerdings sind beide Sparten nicht mehr taufrisch - Computer und Kopf meine ich - aber immerhin trendig beharrlich.Ankunft in Neunkirchen am Sand kurz vor 11 Uhr, Wetter leicht trüb, Bahnhofstrasse suchen, Rainer Wölfel ist noch beim Stand des Naturschutzzentrums Wengleinpark und stellt uns seine Kühe auf dem Plakat vor. Ich schau mir die Steine an und behaupte, dass ich weiss, wo diese liegen, nämlich im Molsbergtal. Stimmt. Mehr wissen? Hier klicken.
Nächster Stand: Frau Baur vom Baur'n Hof in Henfenfeld. "Fleisch, Geflügel, Wurst, Honig, Felle" steht auf ihrer Homepage. Die Felle werden bewundert, gestreichelt, sie sind jahrelang schön und warm.
Dann kommen wir beim Stand der Streuobstinitiative Hersbruckeralb e.V. an, gleich daneben gibts aus der "Streuobstkiste" (Kennenlernen? Hier klicken) farbige Säfte zu sehen und kosten. Sabine Ullherr mit Partner aus Happurg bieten an: Apfelsaft, Mischsäfte, Apfelwein, Cidre, Quittenweine, Dessertweine. - Quitten werden noch gesucht!
Ottmar Fischer von der Streuobstinitiative Hersbruckeralb e.V. ist ein wandelndes Lexikon was Apfelsorten und anderes mehr anbelangt. Das neueste Projekt heisst "Ausbildung in 6 Modulen zum Landschafts-Obstbaumpfleger" mit Zertifikat und findet im nächsten Jahr (2014) statt.
Heldrichs vom Biolandhof in Frechetsfeld bewirtschaften ihren Hof und sind bekannt für ihre Obstpresse. Hier bekommt man nach dem Pressen garantiert den Saft von eigenen Äpfeln, Birnen, Quitten, Holunder oder sogar Karotten (sauber!) zurück. Interessiert? Hier klicken
Nun verschwinden langsam die Wolken, es wird wärmer und die Ballone werden erfolgreich aufgepumpt. Die blauen zuerst, dann die roten, die gelben. Später, wenn sie losgelassen werden, steigen sie geradewegs in den Himmel auf. Wohin wohl?
Die Massen Autos mag ich nicht kommentieren, erstens weil unseres auch dabei war und zweitens, weil ich keine Ahnung habe, wie dies geändert werden kann.
von Alice Niklaus
Mein Sternapfel-Patenbaum (Bäumchen gehört in die Vergangenheit) trägt sein erstes Äpfelchen, da ist der Diminutiv noch angebracht. Blüten waren im Mai erfreulich viele vorhanden, da aber der Bienenflug nur mässig bis kaum im Gang war, wurde wohl nur eine Blüte befruchtet. Oder es gibt andere Ursachen. Mehr wissen, hier klicken!
Wenn ich an die Pflanzung des Baumes zurückdenke, so liegt dieser Aktion nicht nur die bescheidene Unterstützung der Streuobstinititive zugrunde, sie hat für mich auch den Sinn, etwas beizutragen an den Erhalt einer ganz besonderen Apfelsorte: api étoilé rouge.
Das Äpfelchen hängt am ersten Ast von rechts.......
von Alice Niklaus
Es ist Samstag, der Regen hat etwas nachgelassen. Ich mache mich auf den Weg ins Sittenbachtal. An diesem etwas verregneten Morgen gehts ums sensenlernen. Ein kurzer steiler Anstieg bringt mich zur Versuchswiese. Im Vordergrund ein Mispelbaum. Nun trifft auch schon Ottmar Fischer mit den nötigen Geräten ein. Das fröhliche Lernen kann beginnen!
Rechts- und Linkshänder-Sensen, Sense mit Steinspitze, Sensenblätter, Sensenringe, Sensenschlüssel, Persisches Sensenblatt, Sensenblätter von Hand geschmiedet, 60er-Blatt für Menschen von 1,80m Grösse und so weiter....
schleifen
Die beste Senserin am Platz lächelt und freut sich!
Organisation: www.streuobstinitiative-hersbruck.de
Ottmar Fischer, Tel. 09154/8699 - [email protected]
von Alice Niklaus
Nachdem ich im Oktober 2009 über die Wied, den vermeintlich letzten Hutanger, geschrieben hatte (hier klicken!), tauchten im vergangenen Juni unerwartet noch drei Hutanger bei Alfalter auf. Rainer Wölfel zeigte mir auf der Karte, wo sich die drei Anger befinden. Der "Alfalter Sportplatz-Hutanger" liegt direkt an der Strasse vor dem Dorf Alfalter im Pegnitztal (hier klicken).
Zu den Hutanger mit den Namen "Grabenleite" und "Grosser Anger" führt eine steile, geteerte Strasse vom Dorf aus Richtung Nordwesten. Beim Anstieg begegnet mir eine Spaziergängerin und es ergibt sich ein Gespräch, auch die Anger sind ein Thema. Es ist sehr warm an diesem Sonntagmorgen, mich zieht es in den Wald weiter oben. Beim Blick auf die Felsen an der linken Strassenseite muss ich aber unbedingt noch stehen bleiben. Hinter diesen spannenden Figuren liegt resp. lag wohl der zweite Alfalter Hutanger, die Grabenleite. Nach der Steigung suche ich nach Reste der Grabenleite, aber in das ungepflegte Gelände zu steigen traue ich mich nicht. Ich nehme aber an, dass sich hier einmal ein Anger befand.
Wiese, Hecke, Wald, alles ist da, was ich mir als natürliche Umgebung wünsche! Beim Gang durch die Wiese zurück zur Strasse wird mein Blick magisch angezogen von einem 4-blättrigen Kleeblatt. Seitdem ich in Hersbruck wohne ist dies mein erstes Glückskleeblatt! Nun bin ich gespannt wie der "Grosse Hutanger" ausschaut. Bald ist Mittagszeit, die Sonne heizt, der Aufstieg auf der immer noch geteerten Strasse unter den dichten Bäumen macht Freude. Bei der jeweils ersten Angerpirsch gehts unter anderem auch darum, weder vorbeizugehen noch zu früh zu jubeln. Beim Alfalter "Grossen Anger" gibts keine Wenn und Aber, das hier ist er! Momentan ist keine Weidezeit, der eingetrocknete Dung bestätigt aber, dass der "Grosse Hutanger" seine Vergangenheit in unsere Zeit retten konnte. Ich spaziere noch auf der Teerstrasse ein Stück im Wald "Dünenholz" (hier beginnt die Naturstrasse) esse mein frugales Picknick, das wie üblich aus Wasser und Banane besteht, lasse noch eine gute Weile die Seele baumeln und gehe dann zurück nach Alfalter, fotografiere den Gänsgirgl mit seiner Panflöte, den Gänsen und dem Brunnen und vermute, dass nun wirklich alle Hutanger rund um Hersbruck Eingang in das Blog gefunden haben.
Klick in die Fotos!
Hier gehts zum Naturschutzzentrum Wengleinpark/Hutanger-Projekt
von Alice Niklaus
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Sommerkurs 03.08. –04.08.2013
Sommerschnitt und Baumgesundheit
mit Josef Weimer
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Ort: Info–Scheune, Obstsortengarten Hersbruck
Zeit: 9 -17 Uhr
Kursgebühr: 60 Euro (Mitglieder 50 Euro)
Inkl. Kaffeepausen
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Pflege und Schnittmaßnahmen im Sommer
Theoretische Grundlagen des Sommerschnittes an Obstbäumen mit praktischer Durchführung
- Wachstumsregeln
- Baumentwicklung, Knospen, Triebe, Früchte
- Wirkung des Sommerschnittes
- Methodik, Sommerriss und Sommerschnitt
Thema: Baumgesundheit
- Erkennen von Krankheiten und Schädlingen
- Maßnahmen und Möglichkeiten der Erkennung
- Entwicklung der Schädlingsbekämpfung
- durch welche Maßnahmen entsteht Baumgesundheit ?
- ökologische Grundlagen
- Übersicht über die häufigsten Schaderreger im Obstbau
- Biologie und Bekämpfung
- Nützlingsgruppen
- Vorbeugender Pflanzenschutz
- Übersicht über nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel
- Literatur.
Anmeldung und Info: 09154/8699 oder E-mail: [email protected]
von Alice Niklaus
Die Kugeldistel stammt von Pflanzensamen aus dem Engadin, die Geberpflanze stand beim Segantinigrab in Maloja. Seit etwa zehn Jahren entwickeln sich in unserem Garten jedes Jahr zwischen Hausmauer und Gehweg wunderschöne Kugeldisteln. Dieses Jahr sind ihre Blüten ein Eldorado für Erdhummeln.
Die Blütenstaub sammelnden Hummeln wechseln so schnell die Distelblüten, dass für eine Fotoaufnahme kaum Zeit bleibt.
Klick in das Foto!
von Alice Niklaus
Sie steht nicht zufällig da, denn sie wurde als Jungpflanze letztes Jahr im Kräutergarten von Kräuterpädagogin Anita Eberhard in die Erde gebracht. Erwartet wurde ein Wachstum um die eineinhalb Meter, heute hat die Engelwurz etwa zwei Meter Höhe erreicht. Sie fühlt sich anscheinend wohl an ihrem Standort. Zur Zeit des Fotoshooting stand sie in voller Blüte etwas abseits von den üblichen Kräutern, verborgen in einer geschützten Ecke und wurde von Schmetterlingen besucht. Frau Eberhard berührt die Blütendolden nicht, denn die Angelica (welch ein schöner Name!) kann Allergien auslösen. Ein rübenförmiges dickes Rhizom ist die Basis für das üppige Wachstum der Engelwurz. Aus dem ätherischen Öl der Wurzel wird die Droge Angelica gewonnen und in der Naturheilkunde angewendet. Frau Eberhard hat aber etwas ganz anderes vor: Sie möchte einen neuen Likör kreieren, wie die Köstlichkeit dann heissen wird, ist ihr Geheimnis. Der Name "Chartreuse" ist schon vergeben! Wer nicht bis nächstes Jahr warten will kann schon mal die bis jetzt entstandenen Liköre kennen lernen und zwar im Landhotel "Grüner Baum" in Kühnhofen. Bei einem Spaziergang zum "Kühnhofener Hutanger" kann man anschliessend die Seele baumeln lassen.
Hier gehts zum Landhotel Grüner Baum, Kühnhofen
Hier gehts zum Hutanger-Projekt
herwig Danzer ist einer der beiden Geschäfstführer der Kompletteinrichter die-moebelmacher.de aus Unterkrumbach im Nürnberger Land. In ihrem Nachhaltigkeitsweblog die-moebelmacher.de/weblog berichten Mitarbeiter und Gastautoren über Engagement für regionale Wirtschaftskreisläufe und eine nachhaltige Arbeitsweise in der Hersbrucker Alb.die-moebelmacher.deUnterkrumbach 39 91241 KirchensittenbachTel.: 09151 862 999
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