Alles zum Thema Nachhaltigkeit mit dem besonderen Interesse für das Einrichten mit Küchen und Möbeln aus dem Holz der Hersbrucker Alb und allem was zur Lebensqualität des Wohnens dazu gehört. Die Möbelmacher aus Unterkrumbach bei Hersbruck wollen mit dem Dialog in diesem Weblog von Kunden, Freunden und Fremden lernen und das Bewusstsein für regionale Wirtschaftskreisläufe und verantwortliches Handeln stärken.
Es ist wieder soweit: schon in der nächsten Woche kommt der Entrinder, also muss jetzt noch alles an Holz angefahren werden. Die vorletzte Fuhre brachte am Montag Karl Schuster aus Plech (A. u. M. Schuster e.K. Inhaber Karl Schuster Bernheck 3791287 Plech Bernheck09244/464). Und in der Woche drauf kommt wieder Claus Gerstacker mit der mobilen Säge. Wer also in 3 Jahren eine Küche möchte, könnte sich gleich seinen Lieblingsstamm aus diesem Stapel raussuchen, wer jetzt sofort eine möchte, sollte die Holzauswahl in unserer Werkstatt treffen, dort liegen die Bretter frisch aus der Trockenkammer, die wohl im Jahr 2012 hier ankamen.
Wir garantieren den Einsatz von mindesten 95 Prozent Holz aus der Region, meistens haben wir aber 100 Prozent. Die Einschränkung haben wir nur vorsichtshalber formuliert, weil ja auch mal was ausgehen kann und dann kaufen wir lieber so regional wie möglich zu, als den Bäumen beim Wachsen zusehen zu müssen. Und dass uns daraus dann niemand einen Strick der Unglaubwürdigkeit drehen kann, sind wir etwas vorsichtiger beim Angeben.
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Alle Videos rund ums Holz und zur regionalen Waldschöpfungskette sind in die in dieser Playlist zu sehen: http://nhblog.de/yt_pl_holz/
Ein paar Minuten mehr für die Anreise in den Skiurlaub muss man schon einplanen, als zum Beispiel nach Spitzing, aber dann ist man schon in Sichtweite des Mont Blanc und mitten in Savoyen. Dort hat sich vor rund 30 Jahren ein reizendes Skidorf namens Valmorel entwickelt, in das vor allem Dänen investiert haben, weshalb noch heute viele Häuser und Appartements dort Dänen gehören.
Ute Danzers Kommilitonin aus dem Sportstudium, Claudia Reusch, hat als Leiterin der Skischule Ski-total aus dem Allgäu dorthin eingeladen und wir haben die Woche in Südfrankreich sehr genossen. Ausnahmsweise berichten wir im Nachhaltigkeitsblog über dieses eher private Ereignis, weil wir Zeugen außergewöhnlicher Köche und Zusammenhänge wurden.
Der dänische Koch und sein Team kam nicht aus der Muppetshow ("Smörebröd, smörebröd rempempempem") sondern direkt von der Yacht der dänischen Königin, wo er im Sommer arbeitet und das Abendessen und der Service des ganzen Teams war an jedem Abend eine freudige Überraschung, denn das hatten wir jetzt wirklich nicht erwartet:
In einem frisch renovierten Appartementhaus fanden wir ein so kreatives Abendessen von engagierten jungen Leuten, dass wir nicht im entferntesten daran dachten, mal an einem Abend ins Dorf zu gehen. Alle Erlebnisse, die eher dänischer, als französischer Natur waren, haben wir in dem kleinen Video zusammengefasst. Wenn Sie Lust haben, im nächsten Jahr dabei zu sein, rufen Sie uns einfach an, oder gleich Claudia Reusch, die die Managerin für alles ist: http://ski-total.info
Bevor ich das Buch lobe, das ich gestern von Früh um 9 bis Abends um 22 Uhr auf einmal gelesen habe, sollte ich ehrlicherweise erst drauf hinweisen, dass die Möbelmacher und ganz viele unserer Freunde aus der Hersbrucker Alb, aber auch aus ganz Deutschland, Österreich und Italien darin vorkommen. Dabei geht es nicht nur um das Naturschutzzentrum Wengleinpark, Heimat auf´m Teller und die Cittaslow Hersbruck, sondern auch den Holzexperten Erwin Thoma, Claudia Langer von Utopia, Günther Bachmann vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, Daniel Überall vom Kartoffelkombinat, die GLS-Bank oder auch Klaus Töpfer, der unsere erste Nachhaltigkeitskonferenz in Nürnberg bereicherte.
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Das eigentliche Verdienst des Buches ist weniger die Beschreibung der einzelnen Menschen oder Aktivitäten (wobei da schon sehr spannende Beispiele, wie Lesegespräche dabei sind), sondern das Einbetten aller Aktionen und Ideen in den großen Zusammenhang der erhofften gefahrlosen und friedlichen Mittelmeerumrundung seiner Kinder, dem eigentlichen Aufhänger - sicher aber auch die Motivation - des Buches.
Im Vorwort heißt es: "Meine 21 und 24 Jahre jungen Kinder glauben, dass die Zukunft besser wird als die Gegenwart. Sie haben vor ein paar Jahren mal beiläufig ihre Erwartung erwähnt, eines Tages mit dem Auto gefahrlos ums ganze Mittelmeer herumzufahren und dabei durch eine einzige zusammenhängende Zone des Wohlstands, des Friedens und der Freiheit zu kommen, in der Menschen unterschiedlichster Kulturen freundlich miteinander leben und arbeiten.
Jetzt kann man sich natürlich schwer vorstellen, dass unsere Regionalinitiativen die Mörder des Islamischen Staates zur Einsicht bringen werden, aber so wie Nürnberger im ersten Teil ausführlich und dank seines persönlichen Schicksals als Bundestagskandidat auch glaubwürdig begründet, warum er keine Hoffnung in die Politik (mehr) setzt, so versucht er im zweiten Teil die Arbeit von Internetpionieren, Landwirtschaftsfachleuten und allen anderen engagierten Unternehmern und Menschen so zu vernetzen, dass dadurch die kritische Masse erreicht werden kann, die für die anstehenden Veränderungen nötig sei. Am schönsten fand ich den Ausdruck der "Entschlechterung der Welt" denn der aktuell von ihm beschriebene Zustand Europas, ist nicht wirklich ein Grund für Optimismus.
Und trotzdem macht er auch ein wenig Hoffnung. Seine nahezu tagesaktuellen Analysen der Anschläge in Vorra oder Paris werden mit positiven Beiträgen kontrastiert, zum Beispiel mit dem Bürgermeister von Oldenburg, der Kriminologen durch seine beispiellos niedrige Gewaltquote bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund auffiel. Seine so erfolgreiche Aktion bestand einfach aus dem Zusammentrommeln aller Schulleiter und seiner Bitte die Eltern anzuhalten, bei Kindergeburtstagen auch die Migrantenkinder einzuladen. So weit, so einfach.
Die Umsetzung seiner vielen Forderungen - bis hin zum vernünftigen Vorschlag Eward Snowden in Deutschland Asyl zu gewähren - wird da schon deutlich schwieriger, aber das darf kein Grund sein, nicht daran zu arbeiten. Er schreibt:
"Die Vernetzung mit Kunden und Konsumenten zu einer richtigen Regionalwirtschaft steckt noch ganz in den Anfängen, und jeder weitere Entwicklungsschritt erfordert das Engagement weiterer Bürger."
Aus genau diesem Grund haben wir ihn zu unseren 17. Unterkrumbacher Werkstatt-Tagen für den Freitag, den 26. Juni zu uns eingeladen. Wir hoffen, dass aus der Lesung und vor allem durch die Diskussionen mit ganz vielen Mitstreitern neue Ideen entstehen, wie wir die Hersbrucker Alb, aber auch Europa ein wenig entschlechtern können.
PS:
Was mich absolut verwundert ist, dass das Buch bei Randomhouse (Bertelsmann) herausgegeben wird - auch wenn als Verlag "Ludwig" draufsteht. Kann mir kaum vorstellen, dass die Inhaberfamilie Mohn ein Fan dieses Buchs werden könnte, wo der Konzern doch nahezu alles auf sich vereint, was im Buch kritisiert wird.
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Christian Nürnberger Die verkaufte Demokratie (Niemals bei Amazon bestellen, sondern beim regionalen Buchhändler!) Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 368 Seiten, 13,5 x 21,5 cm ISBN: 978-3-453-28070-0 € 19,99 Verlag: Ludwig
Lenzrosen blühen allerdings keine in unserem Garten, aber sie entfalten jetzt ihre ganze Schönheit im Wald oberhalb von Hohenstadt, Landkreis Nürnberger Land. - Schaut mit!
Folgende Einladung des Bioland e.V., Verband für organisch-biologischen Landbau kommt per Mail bei mir an; ich gebe sie mit Elan und einigen Änderungen an interessierte Frühlingserwachte weiter:
Liebe Mitglieder und Interessierte,
Wir laden Sie herzlich zu folgender Veranstaltung ein:
Obstspaziergang, Dienstag, 24.03.2015, Beginn um 14:00 Uhr im Bioland-Betrieb Heldrich, Frechetsfeld 15, 92262 Birgland, Tel.: 09666/693. Wir machen einen Spaziergang durch die Streuobstwiesen des Bioland-Betriebs Heldrich. Schwerpunkt ist dabei der Winterschnitt. In Theodrie und Praxis erfahren wir, warum geschnitten werden muss und wie sich der Schnitt auf die Entwicklung des Baumes auswirkt. Die Bandbreite auf den Streuobstwiesen umfasst schöne alte Sorten und zeigt eine grosse Vielfalt auf. Roland und Katrin Heldrich verarbeiten das eigene Obst, die Produktion der Streuobstinitiative Hersbruck und Obst von weiteren Betrieben im Lohn zu hochwertigen Säften. Sie berichten welche Erfahrungen sie in der Kultur und bei Verarbeitung und Vermarktung gesammelt haben. Im Anschluss erfolgt eine Verkostung der Produkte und Säfte.
Für eine gute Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 20.03.2015 bei Ansprechpartnerin Susanne Maurer, Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg. Tel. 821 34680-186 oder [email protected].
Wir freuen uns auf einen schönen gemeinsamen Obstspaziergang!
Katrin und Roland Heldrich Norbert Drescher
Bioland-Betrieb Bioland-Weinbauberater
Hier endet die Einladung. Ich wünsche einen wunderschönen Tag!
Weil das Foto von Robert Kisch vom Spiegel (nicht vom Fotografen!) 200 Euro kosten sollte, haben wir es lieber abgemalt
Nein, es war eigentlich nicht die Angst vor Abmahnung (die pdf-Datei der Spiegel-Seite im Blog hätte sicher niemand gestört), sondern eher der Respekt vor dem guten Artikel und dem noch genialeren Foto, dass ich wegen einer Bildverwendung des Originals nachfragen wollte. Denn der abgebildete Autor Robert Kisch von "Möbelhaus - ein Tatsachenroman" (hier ist meine Besprechung dazu) muss weiterhin anonym bleiben, weshalb ihn der Fotograf von hinten, zwischen vielen Stühlen abbildete, was mich einfach begeisterte.
Natürlich wäre die Einbettung der pdf-Datei des Spiegels Werbung für den Spiegel und vor allem das Buch gewesen und mir geht es in meinem Artikel als Möbler über das Buch um ganz andere Zusammenhänge - nämlich möblerische - als den anderen Autoren, deren Artikel ich deshalb ja ergänzend verlinkt habe (neben Spiegel noch taz und Deutschlandfunk und andere). Insgesamt sind dann an zwei Tagen 21 Mails und 5 Tweets auf Twitter zusammengekommen, dann endlich hätte ich das Bild verwenden dürfen, allerdings stand dann auch die Forderung von 200 Euro im Raum, die für das Nachhaltigkeitsblog in keinem vernünftigen Verhältnis stehen (auch wenn es das Foto zweifelsfrei wert ist). Mit der 22. Mail habe ich mich dann nochmal bei allen beteiligten und durchaus wohlwollenden Menschen bedankt (Autor, Fotograf, Bildredaktion, Assistenz Bildredaktion).
Nicht missverstehen, alle waren freundlich und hilfsbereit und ich weiß durchaus, dass Bilder etwas wert sind. Vielleicht habe ich auch selbst das Missverständnis verursacht, weil ich so naiv war zu glauben, dass man ein Foto für Werbezwecke gratis haben könnte, aber insgesamt war es - abgesehen vond er für alle verlorenen Zeit - auch ein wenig lustig. Und das ist bei dem eher traurigen Thema im Buch ja auch hilfreich.
Der Ablauf einer Bilderanfrage
1. Erstmal den Spiegelautor gegoogelt und die Anfrage via Twitter geschickt.
2. Der antwortet sehr freundlich und innerhalb weniger Minuten, dass der Fotograf zuständig sei.
3. Der Fotograf ist nur per Email erreichbar, antwortet aber auch schnell, dass die Bildredaktion des Spiegels im Moment noch die Bildrechte dran hätte und schickt mir dankenswerter Weise auch die Kontaktadresse mit.
4. Die Bildredakteuerin möchte sicherheitshalber nochmal den Buchautor (Robert Kisch) fragen, von dem sie die Kontaktdaten aber leider schon gelöscht hatte und fragt deshalb nochmal beim Autor des Spiegelartikels an. Im Telefonat bitte ich sie dabei doch auch gleich, dem Buchautor ausrichten zu lassen, dass ich an einer Lesung interessiert wäre.
5. Die Bildredakteuerin bekommt das o.k. und schickt mir die freudige Botschaft, dass alles genehmigt ist und ich das Foto haben, sie habe die Information weitergegeben.
6. Daraufhin erreicht eine Mail ihrer Assistentin mit der Frage, wofür ich das Foto verwenden will und in welcher Auflage das geschehen wird.
7. Ich antworte kurz - bereits leicht genervt, denn es ist bereits tags darauf am Nachmittag, dass das Foto im Nachhaltigkeitsblog verwendet werden würde.
8. In der Anwortmail der Assistentin heißt es: "...etwas genauer bitte, damit können wir recht wenig anfangen...
9. Meine Antwort darauf:
"Liebe Frau XXXX,
seit gestern Früh arbeite ich mehr oder weniger erfolglos aber weiterhin unermüdlich an der Freigabe für das Foto.
Wie soll ich genauer formulieren, dass ich das Foto im http://nachhaltigkeitsblog.de für einen eigenen Artikel über das Buch von Robert Kisch verwenden möchte? Weiter Infos zum Hergang in der Mail weiter unten.
Mit herzlichem Gruß aus Franken
herwig Danzer
10. Wieder ein wenig später endlich das nahe Ende in dem mir die Dame freudig verkündet, dass jetzt alles geklärt sei und ich es für 200 Euro haben könnte, ergänzt mit einem "Noch Fragen..?"
11. Darauf blieb mir leider nur mich für das Erlebte zu bedanken:
"Nein, ich wollte es nie kaufen, ich bat um die Freigabe für die Verwendung im Blog um für das Buch zu werben, aber es war ein lustige Erfahrung.
Vielen Dank und Gruß
herwig Danzer"
Und weil ich es total doof gefunden hätte, wenn man von dem Foto jetzt gar nichts zu sehen bekäme, habe ich es abgemalt. Ob das eine abmahnfähige Copyrightsverletzung sein könnte, werde ich ja vielleicht noch erfahren.
Unter dem Pseudonym Robert Kisch schreibt ein ehemals preisgekrönter Journalist - eine "Edelfeder" mit Theodor-Wolff-Preis! - einen Tatsachenroman über seine Erfahrungen und Gefühle bei der Arbeit in einem Möbelhaus. Die 314 Seiten habe ich in zwei Nächten verschlungen. Ich bin ein wenig schockiert, ganz schön enttäuscht und gleichzeitig fallen mir einige Erlebnisse aus der Möbelwelt der letzten Jahrzehnte wieder ein.
Es geht um ein großes anonymes Möbelhaus, eines - das wie so viele - ihre Verkäufer größtenteils nach Provision bezahlt. Das Grundgehalt von rund 1400 Euro reicht hinten und vorne nicht und via Provision, die bei einem Prozent anfängt, kann man selten vernünftig, meist zu wenig aufstocken. Kisch musste als arbeitsloser Journalist den Job annehmen, um Sohn und just jene Ehefrau mehr schlecht als recht zu ernähren, die ihn wenig später verließ. Er hatte sogar ein ganz klein wenig Verständnis dafür, denn die Arbeit im Möbelhaus hatte ihn und sein Leben verändert.
Persönliche Betroffenheit ob der seelischen Grausamkeit
Es gibt zu diesem Buch bereits Besprechungen und ein klasse Radio-Interview, zu denen wir weiter unten verlinken, alles das müssen wir hier nicht wiederholen. Wir wollen hier vielmehr unsere persönliche Betroffenheit zum Ausdruck bringen. Wir bedauern, dass ein Kollege - oder sind es sogar furchtbar viele unserer Kollegen - von Inhabern und Abteilungsleitern in Arbeitsverhältnissen und Betriebsklimata schuften, die Kisch bildhaft als "mein Gefängnis" beschreibt. Dazu zählt auch der Umgang der Verkäufer untereinander, der von einigen Ausnahmen abgesehen, von Neid und Missgunst geprägt sei.
Auch alle Unterkrumbacher Möbelmacher leben ausschließlich von den verkauften Möbeln, aber doch ist es anders. Es gibt keine Provision, kein "Wegschnappen" von Aufträgen und keinen Neid untereinander, denn alles, was die Möbelmacher für ihre Kunden verwirklichen, kommt der ganzen Mannschaft zugute. Diese verdient ein geregeltes Gehalt und das seit bis zu 25 Jahren ohne Unterbrechung.
Kunden aus der Hölle
Auch wir beschweren uns heimlich untereinander ab und zu über Kunden, die es nach stundenlangen Beratungsgesprächen nicht einmal schaffen, eine einfache Email zu beantworten. Wobei uns ein einfaches "haben uns anders entschieden" bereits freuen würde, denn nichts ist beleidigender als keine Antwort. (Vielleicht muss man dazu erklären, dass wir die Erfahrung gemacht haben, dass keine Antwort nicht bedeuten muss, dass die Idee begraben ist, denn neben technischen Pannen, Krankheiten oder Urlauben gibt es noch viele Situationen, die eine Einrichtungsidee aufschieben können, also müssen wir die Unterlagen mangels Nachricht noch viele Jahre - leider trotzdem häufig umsonst - aufheben.)
Aber über unsere "Worst-Case-Szenarios" kann Kisch wohl nur lächeln, denn er beschreibt in seinem Buch die echten Kunden aus der Hölle: Im Größenwahnsinn geben sie zu verstehen, dass der Verkäufer ein moderner Sklave in prekärer Lage ist. Und sie trampeln selbstgerecht und unbelehrbar auf ihm herum und manchmal suchen (und finden!) auch noch Verstärkung bei der Geschäftsleitung. Wir wissen durchaus, dass heutzutage jeder im Verkauf ein ziemlich hartes Fell braucht, aber in den geschilderten Fällen wären wohl eher eine Panzerung von nöten.
Es gibt auch dankbare Kunden für ehrliche Beratung
Nur weil man von der Provision lebt, wird man noch kein Betrüger, kein "Über-den-Tisch-Zieher," hin und wieder erlebt der Autor auch Freuden mit dankbaren Kunden, denn die sorgfältig ausgewählte Einrichtung hätte ja wirklich einen großen Einfluss auf die persönliche Lebensqualität, würde man sich ernsthaft und jenseits der Rabattschlachten damit beschäftigen.
In den letzten 26 Jahren haben wir viele Veranstaltungen und Treffen mit Möblern erlebt, bei denen nicht nur Inhaber, sondern auch viele Mitarbeiter von kleinen aber auch von sehr großen Möbelhäusern anwesend waren. Mit dem Hintergrundwissen aus diesem Buch haben wir einen anderen Einblick in deren mögliche Situationen und sehe einige Verhaltensweisen in ganz neuem Licht.
Als Kompletteinrichter, die die Holzmöbel selbst fertigen, aber das ergänzende Programm von Polstermöbeln, Vorhängen, Matratzen und Stühlen aus ähnlichen Quellen wie der Autor beziehen, können wir nach der Lektüre des Buches besser verstehen, warum manche Verkäufer sich nicht an Preislisten und Verträge halten und warum sie weniger an der guten Beratung, als am schnellen Verkauf interessiert sind. Allein, das ändert nichts daran, dass diese Verhaltensweisen eine ganze Branche in Verruf bringen. Komplett zerstört wird die Freude am Möbelkauf dann aber über die Werbung, die mittels Verdrängungswettbewerb mit Rabattschlachten suggeriert, dass nur der Rabatt Freude macht und nicht das Möbel. Dabei zeigt Kisch deutlich, dass jeder Käufer nur das als Nachlass erhält, was vorher draufgerechnet wurde. Er erwähnt dabei auch einige Marken, die das anders machen - wie unsere Marken auch - aber insgesamt steht der Preis in einem ungünstigen Verhältnis zur Qualität.
Wir möchten mit diesem ausgesprochen unfröhlichen Buch darauf hinweisen, dass es nicht egal ist, bei welchen Betrieben man einkauft, selbst dann, wenn das gelieferte Produkt am Ende das gleiche wäre. Der Autor beweist auch, dass der Preis auf Dauer nur eine unzureichende Bezugsgröße ist, denn persönliche Beziehung, ehrliche Beratung, langfristiger Service und einfach Zufriedenheit sorgen für viel mehr Freude an der Einrichtung.
Das Buch "Möbelhaus - ein Tatsachenroman" (Droemer Knaur, München, 320 S., 19.50 €) von Robert Kisch
Wir haben dem Autor über den Spiegelredakteur Alexander Kühne ausrichten lassen, dass wir an einer Lesung interessiert wären, sollte er sich doch dafür entscheiden. Wer dabei sein will, kann seine Adresse hinterlassen, dann laden wir persönlich ein.
Nachtrag: Beim Bayerischen Rundfunk gibt es jetzt auch ein weiterführendes Video (Capricio), in dem Kisch schon fast erkennbar ist.
Rote Beete und Saft, Cous Cous, Limette, Koriander, gemahlener Kümmel, Meerrettich, Schmand und süßer Senf
Diesmal haben wir uns unserer "Brown Sugar-Küche" in der Möbelmacher-Ausstellung gekocht (Thermobuche mit weißem Glas), bei der Koch-Einrichtung 1 war es die Küche von Ute Danzer im regionalen Musterhaus (Buche mit Edelstahl).
Für die Fastenzeit hat Diana Burkel vom Würzhaus in Nürnberg ein vegetarisches Gericht mit köstlicher roter Beete, Meerrettich, Koriander und grünem Apfel ausgewählt. Die Weinempfehlung haben wir während der Sendung leider vergessen, aber unauffällig drangeflickt, auf dass alle die köstliche Scheurebe von Manfred Rothe probieren mögen. Während Diana das feine Kochen zelebriert, zeigen wir ein wenig die unterschiedlichen Küchen und Geräte der Möbelmacher und mach so gemeinsam Lust auf Kochen und Küche. Für Fragen und Anregungen sind wir immer offen, gerne im Kommentar oder auch persönlich per Mail: [email protected].
Das Rezept von Diana Burkel:
ROTE BETE COUS COUS MIT MEERRETTICH, KORIANDER UND GRÜNEM APFEL
COUS COUS:
150 gramm cous cous
225 gramm rote bete saft
75 gr rote bete würfel (0,5x0.5cm)
1tl olivenöl
Salz&zucker zum abschmecken
Je ein halber tl : gemahlener kümmel & korianderkorn
Alles miteinander vermengen , abschmecken dann im dampfgarer bei 100 grad 3 minuten dämpfen.
Oder : den rote bete saft aufkochen alles andere vermengte mit der kochenden flüssigkeit übergiessen – abdecken und ca 5 min aufdämpfen lassen.
ROTE BETE SPALTEN GEBRATEN
2 rote bete – je in 6 spalten geschnitten
Salz
Olivenöl
-zutaten vermengen dann entweder auf dem tepan yaki bei mittlerer hitze auf beiden schnittseiten braten oder in einer pfanne.
ROTE BETE – APFEL_KORIANDERSALAT
1 rote bete in feine streifen geschnitten kurz abspülen (damit nicht der ganze salat pink wird)
1 halben apfel (säuerlich bevorzugt) in feine streifen geschnitten
Den saft einer halben limette
1tl süßen senf
2el grob geschnittenen koriander (stängel mit verwenden)
Salz
Olivenöl
Alles bis auf das korandergrün miteinander zum salat anmachen –grün zum schluss unterheben
Übrigens: Sollten Sie sich wundern, dass Diana Rote Bete schreibt und herwig Danzer Rote Beete machen Sie sich nichts draus, beide Schreibweisen sind korrekt, auch wenn der Duden Dianas Schreibweise empfiehlt, aber die kommt mir irgendwie nicht über die Tastatur.
Ich habe Safir als Kommilitonen meiner Tochter in Aix en Provence kennen und schätzen gelernt und jetzt möchte er Berlin erobern. Er liebt Sprachen, Mode und das Netz und sucht einem Job (vielleicht im Webmarketing), in dem er seine international gesammelten Fähigkeiten einsetzen und sein Deutsch verbessern kann - was wirklich nötig ist. Mehr zu ihm kann man hier erfahren: http://about.me/safir.boukhalfa
Wer einen Job hat, oder von einem weiß, kann mit ihm Kontakt aufnehmen, ist wirklich ein netter. Email: [email protected]
"It's all about being open-minded and travelling the world.
Hello everybody!
I'm a French young man, whose aim in life is learning the most.
As a student, I was passionate with languages and fashion.
As a grown-up, languages give me opportunities to discover new cultures and new people, while fashion offers me this unique way of approaching things.
After a year abroad in Spain, I came back to Paris to extend my abilities in both Marketing and Communications, working with companies as Le New Black and Etudes Studio. More than experiences, those jobs led me to do whatever was possible to follow my path, and start a career in this area.
After having mastered both English and Spanish, I'm now willing to learn German so I can discover this culturally rich and historical country by learning from Germans themselves.
Feel free to visit my networks or contact me, so you can have a better idea of who I am and tend to be."
Ich bin wieder zurück aus dem Land der weissen und grünen Kittel und fange gleich mit dem idyllischen Baggersee bei Hersbruck meinen neuen Einstieg in den Nachhaltikeitsblog an. Der See, Inhalt und Umgebung ziehen mich immer wieder magisch an. Am schönsten ist es am blauen Wasser früh morgens. Am verangenen Samstag allerdings war der frühe Morgen noch sehr kalt, Hausarbeit und Einkaufen auf dem Bauernmarkt warteten. Die Fotos stammen also vom stillen Nachmittag. Allerdings schreckte mich beim Seerundgang ein lauter Schrei auf. Der kam von einem Schwan mit kohlrabenschwarzem Hals, wobei die Farbe des Halses nichts mit der Lautstärke zu tun hat, eher schon mit der Tatsache, dass sich im Wasser seinem hungrigen Weibchen ein schöner Enterich näherte. Die unerwünschte Aktion hat sich schnell geklärt, und Ruhe kehrt wieder ein. Aus dem wellenlosen Baggersee fliesst ein gurgelndes Bächlein in den Happurger Bach, und somit sprudeln beide vereint durch die Pegnitzaue in die mäandernde Pegnitz. Von hier aus und mit ein wenig Zoomen fällt auf, wie sehr Hohenstadt sich vergrössert hat. Der Hohenstädter Fels scheint auf meinen Besuch zu warten - demnächst, so hoffe ich. An dieser Stelle werden Erinnerungen wach an den eifrigen Biber, der durch seine Baumverschnitte Furrore machte, und als Abschluss meines ersten Blogeintrags in diesem Jahr stelle ich hier einen der Pilze vor, der am gleichen Platz wächst, wo der Biber aktiv war.
Die Podiumsdiskussion mit den "Postwachstumspionieren"
War es wirklich ein "Outing," wie Hannes Koch in der Taz in seinem Artikel "Outing der Kleinen - Nicht alle Unternehmen wollen expandieren. Manche setzen auf Qualität und Regionalität – auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen" über diese Berliner Wissenschaftskonferenz schreibt:
Alternativen denken. Wirtschaften für Wohlstand und Lebensqualität. Ohne Wachstum – oder mit? (veranstaltet von der IÖW bei der Heinrich Böll Stiftung)
Für mich - und ich vermute auch für einen Großteil handwerklicher Betriebe - ist es ganz normal, dass es eine optimale Betriebsgröße geben könnte. Unter derselben reicht das Geld nicht zum Abzahlen der Kredite und drüber wird es sehr schwer genügend Aufträge zu generieren. "Geoutet" haben sich bisher meist Homosexuelle, aber seit der Integration schwuler Politiker, interessiert das Outing eigentlich nur noch in der nicht gerade fortschrittlichen Fußballwelt. In der Wirtschaft könnte man das "Outing als Wachstumsverweigerer" auch abschaffen, wenn es nicht so tief verwurzelt im Unternehmertum wäre. Daran will das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) rütteln:
Die Heinrich Böll Stiftung in Berlin ist ein ziemlich cooler Schuppen: alles angeblich öko, aber kein Stückchen Holz ...;
Unternehmen brauchen Wachstum. Oder?
Mit der Konferenz „Alternativen denken“ wollen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) dem „Oder“ nachgehen. Am Beispiel kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die nicht nur zahlenmäßig den Großteil der Wirtschaft ausmachen, sondern oft genug eher wachstumsneutral aufgestellt sind, leuchten wir alte und neue Wege aus: für ein Wirtschaften, das wesentliche Beiträge für Wohlstand und Lebensqualität leistet und hierfür in die kritische Auseinandersetzung mit „der Wachstumsfrage“ geht.
Aus dieser Perspektive wollen wir mit der Tagung dazu beitragen, unternehmerische wie auch politische und gesellschaftliche Transformationsprozesse zu verstehen und zu gestalten. Im Zentrum der Veranstaltung stehen zum einen spannende Unternehmensbeispiele aus dem Projekt „Postwachstumspioniere“, zum anderen aber auch die Teilnehmenden selbst. Eine Mischung aus plenaren Diskussionen, Workshops und kreativer Gruppenarbeit gibt viel Raum für Austausch und Interaktion, für gemeinsames Lernen, Entwickeln und Vernetzen.
Projektleiterin Jana Gebauer ist zu schnell fürs Fotografieren!
Und wieder mal eine große Berliner Veranstaltung im Sinne der Nachhaltigkeit, die ob des dreitägigen Zeitbedarfs nicht ganz unaufwändig ist. Und trotzdem hat es sich gelohnt, denn abgesehen vom Wiedersehen alter Weggefährten der Nachhaltigkeit (Prof. Angelika Zahndt hat uns 2002 einen Artikel in ihrem Buch "Zukunftsfähige Unternehmen: Wege zur nachhaltigen Wirtschaftsweise von Unternehmen" gewidmet; mit Prof. Werner Wild von der Ohm Nürnberg haben wir schon viele gemeinsame Projekte gestemmt; Verena Exner von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt übergab uns 2005 den Mimona Preis; uvm.) hat man viele neue Kontakte knüpfen können und seinen Teil zum Projekt mit der Teilnahme an der Podiumsdiskussion und einem Workshop beitragen können.
Kompostierbare Schuhbändchen waren ein Thema der von Jana locker moderierten Podiumsdiskussion
Denn was nützt eine Untersuchung zum Thema Postwachstum, wenn die Unternehmer nicht ansprechbar sind? Tragisch war, dass ausgerechnet die wenigen "Großen", wie die Stromgesellschaft EWS und die Lammsbräu verhindert war, denn so waren wirklich nur wir kleinen Betriebe auf der Bühne, obwohl das Thema Postwachstum eigentlich vor allem auf die Großen wirken soll. Fünf Kleinbetriebe haben die Postwachstumsfahne hoch gehalten oder - wie es die Taz meldete - "sich geoutet!"
Dieser Gedanke des Outen, weil man nicht wachsen will, ist mir fremd, denn ich kenne in unserer ganzen Schreinerinnung oder im ganzen befreundeten Handwerk niemand, der auf unvernünftiges Wachstum setzen wollte oder könnte, denn Gebäude, Mitarbeiter, eigene Kapazität geben die beste Betriebsgröße - nach einer gewissen Wachstumsphase auf dieselbe zu - fast immer vor.
So gesehen war ich auf dem Podium wohl eher ein seltsamer Gast, der die Postwachstumsdiskussion (im Handwerk!) für nicht sehr prickelnd hält, weil fast alle Handwerker wissen, was sie erreichen können und auch was nicht. Was ja nicht ausschließt, dass die Postwachstumsdiskussion an sich einen wertvollen Beitrag für die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland leisten kann, wenn das Wachstumsmantra endlich vom Sockel gestoßen würde.
Heike Mewes (vorne rechts) leitete den Workshop "Transmission"
Im Workshop am Nachmittag ging es beim schwer greifbaren Thema "Transmission" um das Einbringen von Unternehmen in die Entwicklung der Gesellschaft. Mein Vortrag endete mit dem Satz:
1988 haben wir versucht zu erklären, was Massivholzmöbel sind, 1997 warum die aus dem Holz der Region sein müssen, 2001 war es die Entschleunigung via Slow Food und Cittaslow, danach der Wandel von der Ökologischen Betrachtung zur Nachhaltigkeit aber am schwersten wird die Kommunikation wohl, wenn wir erklären müssen, was ein "Postwachstumspionier" sein soll.
Und weil das alles nicht leicht ist, hat das IÖW zum Thema Postwachstumspioniere eine liebevoll getextete, gestaltete und gedruckte Broschüre herausgegeben, deren Hintergründe man hier erfahren und sie selbst herunterladen kann.
Spannende Menschen abends am Podium
Bei der abendlichen Podiumsdiskussion mit Politikern und Journalisten kamen noch viele sapnnede Themen zur Sprache und ich habe mich gefreut, Dr. Ute Scheub (nimmermüde Mitgründerin der Taz) mal live zu hören.
Bald wird es auch eine Dokumentation der kompletten Veranstaltung geben, die wir dann hier verlinken werden.
herwig Danzer ist einer der beiden Geschäfstführer der Kompletteinrichter die-moebelmacher.de aus Unterkrumbach im Nürnberger Land. In ihrem Nachhaltigkeitsweblog die-moebelmacher.de/weblog berichten Mitarbeiter und Gastautoren über Engagement für regionale Wirtschaftskreisläufe und eine nachhaltige Arbeitsweise in der Hersbrucker Alb.die-moebelmacher.deUnterkrumbach 39 91241 KirchensittenbachTel.: 09151 862 999
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