Unsere Auszubildende Sophia Bernutz war nicht nur in Finnland, sie hat ihre Erlebnisse auch hier im Blog geschildert (Alle Artikel in der Kategorie "Schreinern auf Finnisch."
Als Anerkennung dieser Leistung hat ihr der Hauptabteilungsleiter der Handwerkskammer, Dr. Rainer Wolf jetzt durchaus offiziell und mit großem Respekt den Europass Mobilität überreicht, ein europaweit anerkanntes Dokument, dass ihre Weltoffenheit dokumentiert.
Auf dem Foto ist ihr Ausbildungsmeister Stefan Winter mit Chefin Ute Danzer zu sehen und drei Möbelmacher auf einem Foto reichen dann auch, so konnte ich noch andere Fotos machen und ein Minivideo drehen, bei dem ich allerdings von der direkten Ansprache überrascht wurde.
Im Anschluss gab Sophia den Nürnberger Nachrichten und der Handwerkszeitung noch ein wirklich ausführliches Interview und wir aßen in der Zwischenzeit die Weggla vom Buffet. Die Veranstaltung war natürlich der PR geschuldet, aber gleichzeitig eine liebenswerte Geste, die den drei (von denen leider nur zwei da waren) Teilnehmern Respekt für deren Engagement bekundete.
Dem schließen wir uns gerne an, denn Sophia hatte am Tag nach ihrer Rückreise Zwischenprüfung und übte gleichzeitig für ihren Auftritt bei unserem Jubiläumskonzert an der Geige.
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Hier sind alle Fotos und Videos von den Jubiläumstagen.
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Und das schrieb Nicole Netter in der NN darüber:
Die Sprache des Handwerks versteht man überall
Drei Auszubildende packten für einen Monat in finnischen Betrieben an - vor 3 Stunden
Nürnberg - Neuer Chef, fremde Sprach, anderer Arbeitsrhytmus - was sich für viele insbesondere am Beginn ihres Arbeitslebens eher erschreckend anhört, war für drei Azubis eine unbezahlbare Erfahrung. Nicht nur, weil ihr vierwöchiges Praktikum in Finnland ihnen gezeigt hat, dass sie gut auf eigenen Beinen stehen können. Sondern auch, weil sie nun wissen, dass ihre handwerklichen Fertigkeiten international sind.
Was Bohrer, Kreissäge und Fräse auf Finnisch heißt? „Keine Ahnung, aber das war überhaupt kein Problem“, sagt Sophia Bernutz im Rückblick auf ihr Schreinerpraktikum in Finnland. Denn das Handwerk ist international, wer sein Fach beherrscht, dem reicht ein Fingerzeig, eine Bewegung über dem Holz, um zu verstehen, was der Meister von einem will.
Auch der angehende Anlagenmechaniker Max Allstatt hat seine
Vorgesetzten auf Zeit ohne große Worte verstanden. „Zur Not haben wir
uns mit Händen und Füßen verständigt“, sagt der 19-Jährige.
Gemeinsam mit Katja Leikamm, Friseurazubi beim Salon Struwwelpeter, hatten die jungen Leute für vier Wochen ihren Lehrbetrieb verlassen, um in Finnland andere Arbeitsabläufe kennenzulernen und ihre Eigenständigkeit auf die Probe zu stellen. Möglich war das durch die Hilfe der Handwerkskammer Nürnberg für Mittelfranken (HWK) und Fördergelder der Bayerischen Landesregierung. Für Anja Seulen, Mobilitätsbetreuerin der HWK, ist das Projekt eine große Chance für die Auszubildenden. „Es erweitert ihren Horizont und zeigt vielen, was in ihnen steckt.“
Ein Grund, warum auch die Arbeitgeber der Azubis
sich auf das Projekt eingelassen haben. Denn während die Organisatoren
des Auslandspraktikums Kosten für Flug, Unterbringung und Taschengeld
übernahmen, bezahlten sie ihre Schützlingen weiter — obwohl sie einen
Monat lang für andere hämmerten und schraubten.
Für Herwig Danzer, Geschäftsführer von „Die Möbelmacher“ aus
Kirchensittenbach, alles andere als ein Verlustgeschäft. „Sophia ist
ein Ausnahme-Lehrmädel. Es war auch für uns schön, ihr das auch auf
diese Weise zu zeigen.“ Ähnlich sieht das Roland Wolf, Abteilungsleiter
bei „Dreyer Haustechnik“. „Max macht seine Arbeit super, ihn dafür zu
belohnen, rechnet sich für alle.“ Nicht finanziell zwar, aber sehr wohl
in Form von Motivation.
„Ich weiß jetzt, was ich alles schaffen
kann“, sagt Max Allstatt, der seine skandinavischen Chefs mit seinem
Können zunächst überrascht hat. Denn während in Finnland Azubis
ausschließlich in der Schule und nicht am Bau eingesetzt werden, konnte
er schon kräftig mit anpacken.
Zwar bietet die HWK nicht regelmäßig derartige
Auslandsaufenthalte an, doch könne man sich bei den Kammern jederzeit
nach geeigneten Projekten erkundigen, sagt Seulen. Die Azubis können
diese Erfahrung nur weiterempfehlen.
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