Mehr als nur Möbel
Zum Wohnen gehören auch Gesundheit und Heimat
UNTERKRUMBACH (Andrea Pitsch) – Für
was braucht man eigentlich Möbel?
Klar, damit man essen, schlafen, kochen
und wohnen kann – und die
Wohnung nicht so nackt aussieht.
Doch Bett, Tisch und Co. sind mehr
als nur Möbelstücke, zumindest bei
den Möbelmachern in Unterkrumbach,
wie sie in ihrer 25-jährigen
Geschichte beweisen.
Angefangen hat es eigentlich weit
weg von Einrichtungsgegenständen,
nämlich am Entenberg beim Drachenfliegen.
Da trafen sich Gunther
Münzenberg und Herwig Danzer
zum ersten Mal. Ihr gemeinsamer
Freund war der Abenteurer Holger
Heuber, den Danzer übers Kajakfahren,
Münzenberg übers Klettern
kannte. Als Extremsportler verfolgt
Heuber, wie auch fast 30 Jahre später
im Film „Jäger des Augenblicks“
zu sehen ist, einen ganzheitlichen
Ansatz, das Abenteuer wird samt
Anreise zu den Kletterfelsen so umfassend
und umweltfreundlich wie
möglich erlebt. Und um Ganzheitlichkeit,
nämlich in Sachen Einrichten,
geht es den beiden Möbelmachern
auch: Vom Schreibtisch bis
zur Küche haben sie alles im hölzernen
Sortiment. „Und nachdem es
schön ist, alte Kumpels bei einem
Jubiläum einzubinden und er Spannendes
zu erzählen hat“, wie Münzenberg
betont, hält Heuber am
Samstag, 15. Juni, um 19 Uhr beim
Feierabend den Festvortrag.
Bereits am Freitag, 14. Juni,
kommt Buchkritiker Denis Scheck,
bekannt aus der ARD-Sendung
„Druckfrisch“, um 19 Uhr in die
Fertigungshalle zur mittlerweile
neunten Lesung, die die Möbelmacher
zusammen mit der von ihnen
eingerichteten Buchhandlung Lösch
seit 1994 veranstalten.
Und was hat
Lesen nun mit Möbeln zu tun?
Scheck gilt als der „Streiter für das
Wahre, Schöne, Gute“ bei der Literatur,
die Möbelmacher könnten das
Pendant bei der Einrichtung sein.
Denn auf Qualität, Geschmack –
der ganz dem des Kunden entspricht,
da die Möbel gemeinsam mit
dem Interessenten entwickelt werden
–, Umweltbewusstsein und Regionalität
kommt es ihnen an.
Gerade letzterer Aspekt nimmt bei
den Kaufgründen einen immer höheren
Stellenwert ein, wie aus dem
Jahrbuch herauszulesen ist. Denn in
Form eines regionalen Möbelstückes
lässt sich Heimat mitnehmen, ein eigenes
Zuhause schaffen und zugleich
etwas durch das nachhaltige
Wirtschaften für die Heimat tun.
Diese „regionale Waldschöpfungskette“
zeigt Gunther Münzenberg
übrigens am Samstag von zehn bis
17 Uhr und am Sonntag von zehn bis
15 Uhr beim Live-Schreinern.
Die Heimat mitnehmen betrifft
natürlich Menschen, die von hier
weggehen. „Wir haben viele Kinder
von Kunden, die zu uns kommen und
Tisch und Bett für die erste eigene
Bude am Studienort brauchen“, sagt
Danzer. Daher haben die Möbelmacher
preiswerte Jubiläums-Möbel
für diese Zielgruppe entwickelt.
Stuhl und Schrank sind nicht nur da
mehr als Einrichtungsgegenstände.
Um „mehr als“ geht es auch bei
Bett und Stühlen, wenn Rückenschulleiterin
Ute Danzer die Ergonomie
im Blick hat, und bei der Grünen
Küche.
Ihre Besonderheiten sind
nicht nur das Holz aus der Region
und das grüne Leder. Für den geprüften
Ernährungsexperten Danzer
bedeutet „Grün“ auch das Kochen
mit gesunden, heimischen Lebensmitteln,
das er bei diversen Shows
mit Spitzenköchen den Gästen
schmackhaft macht. Da verwundert
es wenig, dass der erste Tag der Regionen
1998 in Unterkrumbach
stattfand, woraus sich die Werkstatt-
Tage entwickelten, die dieses
Jahr eben im Jubiläumsstil daherkommen.
Und zu diesem wollte das Collegium
Musicum Hersbruck unbedingt
ein Ständchen bringen. „Es war das
erste Orchester, das unsere Räume
als Konzertsaal genutzt hat“, erinnert
sich Danzer. Das tut es nun am
Sonntag, 16. Juni, um 17 Uhr unter
der Leitung von Suanne Pflaumer.
Besonderer Gag dabei: Danzers ehemaliger
Deutschlehrer Richard Siebenbürger
wird den Auftritt humorvoll
moderieren.
Alle Infos und Platzreservierung:
www.die-moebelmacher.de/25
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Unsere Videoeinladung zum Jubiläum
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