Die Eröffnung
Die ersten paar Stunden auf der BIOerleben 2012 in Nürnberg waren etwas hektisch, weil unsere Profimoderatorin vom Bayerischen Rundfunk, Corinna Mielke, erst später kommen konnte und ich zwischen beiden Bühnen hin und hersprang. Denn zusätzlich zum Kochen mussten auf der anderen Bühne die Eröffnung mit Dr. Werner Ebert und die ersten Veranstaltungen und Gespräche moderiert werden.
Dass das überhaupt machbar war, ermöglichten Ute Danzer und Vroni Schiele, die in den Zwischenzeiten die ungewöhnlich unsauber verlassene grüne Küche auch bei Regen zum strahlenden Stern der Massivholzküchen machten, mit den potentiellen Gästen an der Testessertafel diskutierten und den Köchen beim Aufbau halfen und auch noch fotografierten.Und bei allen technischen Dingen war Fritz Hraback von der N-Ergie immer hilfreich zur Stelle, der nicht nur den genialen Truck der N-Ergie, sondern uns alle betreute, insbesondere, wenn ich wieder das Nussbaumschneidbrett nicht fand.
Marga Linhard vom Forsthaus Schweigelberg
Aber Corinna kam und danach genossen wir, dass wir zwischen den Kochshows ausreichend Zeit zum Kücheputzen hatten. Die erste Kochshow drehte sich um Slowfood und den Rehrücken und dafür hatte Marga Linhard vom Forsthaus Schweigelberg im Wiesenttal sogar ihren Jäger Hans Werner Bodem dabei. Er erklärte und zeigte sehr sympathisch, wie man mit dem Reh umgeht, da konnte man wirklich was dazulernen. Marga hatte einen Teig vorbereitet, der so locker war, dass er nicht wie normale Semmelknödel im Wasser garbar gewesen wäre, sondern entweder in Muffinformen im Backofen, oder in Folie im Dampfgarer zubereitet werden sollte, was wir beides demonstrierten und zusammen mit dem Rehrücken einen köstlichen Einstand für die Gäste an der Testessertafel boten.
Vroni Schiele von der Schlossschänke Eysölden machte den Service wieder so perfekt, dass an unseren Biergartenstühlen sogar im Regen Hotelgefühle aufkamen.
Zweisterne vom Essigbrätlein
Dann brachte Andreé Köthe vom Essigbrätlein mit den zwei Sternen Wirsing und Emmer, wie vom Veranstalter als Unterstützung zur Emmerkampagne gewünscht. Wer beobachtet hat, wie viel Arbeit in so ein winziges vegetarisches Gericht fließt und wie viele Gedanken man sich über diese zwei Zutaten machen kann, der versteht erstens, warum das Essig zwei Sterne hat und zweitens, warum auch ein Gericht fast ohne Materialwert nur über den Arbeitsaufwand viel Geld kosten kann. Der Teller sah genial aus und es schmeckte ebenso, wir alle sind gespannt auf sein angekündigtes Kochbuch über 50 Gemüsesorten, das im November erscheinen soll.
Hans Heberlein, altes Schloss Kleedorf ohne Miniköche
Die schlechte Meldung zuerst: es waren keine Miniköche dabei, weil zum gleichen Termin dummerweise ein Schulfest war. Die gute Meldung hinterher: es wird wieder eine neue Gruppe Miniköche geben, was wir schon nicht mehr zu hoffen wagten. Mit Hansi Heberlein kochten wir den zweiten feinen Rehrücken des Tages, diesmal mit Blaubeeren und Baggers mit Bohnen und erzählten die lange Geschichte der Cittaslow und der Miniköche Hersbruck.
Oliver van Essenberg mit dem Rezept von Marga Linhard
Mit Buchautor Oliver machten wir Baggers als Sandwich, die mittlere Schicht bestand aus ziemlich dickem Bergkäse, der das Unterfangen nicht gerade erleichterte. Aber es hat dann mit von der Röslereibe verusachten Pflastern dann doch noch alles geklappt, es gab sogar einen Salat dazu. Leider dachte Oliver, dass wir Bücher dabei hätten und wir dachten, dass er Bücher dabei hätte, also konnten wir das Buch Lebensart Genießen nur wärmstens empfehlen und damit hoffentlich den guten Buchhandlungen eine Freude machen.
Weinprobe mit Matthias Popp mit Brausewein
Nach einigen Weinproben auf der BIOerleben kann man den Winzer Matthias auch schon zu den Marketingprofis zählen. Mit viel Fachwissen, hat er unsere Gäste in die Feinheiten seiner Bioweine eingeführt, von denen der Frankensecco namens "Brausewein" (ein Kunstwort seines Weingutes Bausewein) ebenso schmackhaft wie originell ist. Aber auch sein Silvaner bekam ne Goldmedallie und er hat sich auch nach dem Vortrag noch geduldig mit allen Fragen der Gäste beschäftigt.
Immerhin brachten wir es am Freitag abend noch in die Nachrichten des Bayerischen Rundfunks und des ZDFs, was wohl auch auf die hohen Besucherzahlen am Samstag und Sonntag einen Einfluss hatte.
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Alle Beteiligten auf der BIOerleben können auch mit Regen umgehen ohne gleich schlechte Laune zu bekommen, das haben sie am Freitag mal wieder bewießen, zumal trotz des Wetters die Besucherzahl gar nicht sooo schlecht war.
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