Horst Hager ist der Fachmann für unsere Öloberflächen auf Massivholzmöbeln, -Küchen und Türen. Nach 15 Jahren fanden wir es an der Zeit, die im Griffbereich nicht mehr ganz sauberen Türen in Unterkrumbach wieder in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen.
Gleichzeitig lese ich auf der Holzwurmsseite einen Artikel von Michael Finger über die vermeintliche Pflege von Tischplatten aus Massivholz, dem ich an vielen Stellen nicht zustimmen kann. Zum einen kann man nicht oft genug richtigstellen, dass "Echtholz" einfach nur Spanplatte mit mindestens 0,7 Millimeter Furnier ist, zum anderen stört mich der vermittelte Eindruck, das Kunstharzlack eine Alternative für Holzoberflächen wäre, die noch dazu weniger Arbeit mache.
Lackiertes Massivholz ist wie ein Mannequin in Eishockeyklamotten - schade um die Schönheit
Auf diesem Foto sieht man, wie eine ungepflegte geölte Tür nach vielen Jahren verschmuddeln aussieht. Mit dem gleichen Öl, mit dem sie 1997 ursprünglich behandelt wurde, pflegt sie Horst mithilfe eines Schleifschwämmchens und ein wenig Schleifpapier für die hartnäckigen Stellen. Das dauert keine viertel Stunde, ist danach aber von einer neuen Tür nicht zu unterscheiden. Im Gegenteil, die nachgeölte Oberfläche ist noch stabiler, als sie vorher schon war. Sollten noch Macken drin sein, kann man dieselben mit Bügeleisen und nassem Lappen entfernen, weil die Hitze das Wasser in die zusammengequetschten Zellen drückt und sie wieder quellen lässt. Deswegen spricht man übrigens auch vom "Fehler ausbügeln", wirklich, das kommt von den Schreinern (die Kürschner - das sind die, die mit Pelzen arbeiten - behaupten übrigens auch das "Fehler ausbügeln" erfunden zu haben, aber die lügen natürlich). Diese Technik funktioniert genauso wie das Nachölen bei Fußböden und Küchenarbeitsplatten genauso. Wenn ein Lack die ersten Risse bekommt, das Wasser eindringt und grau wird, kann man warten bis es (man) schwarz wird, denn das eingedrungene Wasser kann nicht abdampfen und wird eben schwarz, was wir in einem anderen Beitrag am Beispiel einer Küchenschranktür schon mal anhand eindrucksvoller Fotos erklärt haben.
Es ist bei uns also weder Zufall noch ökologisches Wunschdenken, sondern die Erfahrung aus mehr als zwei Jahrzehnten, dass wir unsere Massivholzmöbel, -küchen und Fußböden in einem aufwändigen Verfahren mit Naturharzöl veredeln und nicht einfach lackieren. Langlebigkeit, samtweiches Tasterlebnis und gesundes Wohnklima durch das Aufnehmen und Abgeben von Lufteuchtigkeit vermitteln ein Wohnqualität, die eine Beschichtung mit Kunstharz nicht bieten kann.
Haben wir schon erwähnt, dass wir auch immer wieder gerne schöne Türen bauen?
Man lernt nie aus! Bin gerade auf der Suche nach alten Möbeln um sie wieder zu neuem Leben zu erwecken! Dieser Blogeintrag inspirierte mich dazu:
http://www.wortfetzen.org/alte-mobel-wieder-herstellen/
Denn ich war seit längerem am überlegen, was ich mit unserem Wohnzimmer mache. Jetzt schaue ich nach alten Möbeln und sehe zu das ich diesen Entweder einen neuen Anstrich verpasse oder die widerherstelle :) Ein auge auf den Grünen Dauemn habe ich nebenbei auch, daher finde ich eueren Blog sehr interessant um ein paar Bildungslücken rund um das Thema zu schließen ;)
Kommentiert von: Peter | 05. Juni 12 um 13:35
Na damit hätten wir ja schon mehr erreicht, als wir jemals zu hoffen wagten ...
Kommentiert von: herwig Danzer | 05. Juni 12 um 13:43