Wir haben uns nur mündlich auf den neuen Namen der Wurst geeinigt, aber ich weiß nicht, wie man das am besten schreibt:
- Herschbrugger Wanderwürstel,
- Hersbrucker Wanderwürschtler,
- -würschtel,
- -würschdla?
(Wir sind für Ratschläge dankbar)
Kurz, scharf, regional!
Auf jeden Fall haben Gerhard (Vater) und Christian (Sohn) Hartmann, Küchenmeister Heinrich Deser und Produktionsmeister Heinz Roth mit mir 'ne ganze zeitlang diskutiert, wie die Wurst für unser Linsengericht bei den Kochshows auf der Gewerbeschau aussehen könnte. Und wenn man schon mal was erfindet, dann soll sie natürlich auch als eine Art Currywurst verwendbar sein und sie soll auch von den Miniköchen auf der Eröffnungsfeier am Freitag als feierliche Premiere serviert werden, was Hans Peter Eberhard organisieren wird.
Das Würstel wird wohl 40 Gramm wiegen, ca. 10 cm lang sein, ca. 26 mm Durchmesser haben und vom Darm geschält sein. Es ist eine regionale Weiterentwicklung der "Bergsteigerwurst" aus dem Programm der Metzgerei Hartmann und sie wird chilischarf gewürzt werden, weil das bei der Wanderung vor Infektionen schützt!
Die Jungs vom Hartmann machen auch noch eine speziell daran angepasste, leicht rauchige Soße, die wir in unserer Kochshows auch mal live zubereiten werden. Dann kann der Zeitsparer die Soße bestellen und der Gourmet die Soße selbermachen und nach seinem Geschmack verfeinern. Die genialsten Weiterentwicklungen werden wir gerne hier veröffentlichen.
Im Anschluss an unsere wurstigen Entscheidungen hat das Hartmannteam die Miniköche durch die Metzgerei geführt und vom Schweineempfang (die Tiere kommen vom "Heimat auf'm Teller Erzeuger Stiegler aus Steinensittenbach), bis zum Braten der live hergestellten Bratwürste alle Arbeitsschritte gezeigt. Es ist ein Teil der Slow Food Philosophie und auch des gesunden Menschenverstandes, dass wir Kindern zeigen wie die Wurst aus Tieren gemacht wird; dass es entscheidend ist, wie die Tiere gehalten werden; und dass es auch Gründe geben kann, warum Menschen gar kein Fleisch mehr kaufen und essen, oder - was ich selbst für einen vernünftigen Umgang mit dem Thema halte - eben nur noch dort, wo man Vertrauen in die Herkunft und den Umgang mit den Tieren haben kann. An so vielen Stellen, hat uns Christian Hartmann die Unterschiede zwischen verantwortungsvoll wirtschaftenden, heimischen Metzgereien und Discountern erklärt: welche Stücke zum Beispiel zu Kochschinken verarbeitet werden und welche eben nicht, obwohl das bei der industriellen Verarbreitung die Regel ist und auch Preisunterschiede erklärt. Qualität lässt sich anhand der modernen Fertigungsmethoden der Lebensmittelindustrie leider nicht mal mehr beim Steak am fertigen Produkt beurteilen (was übrigens auch bei der Verkostung von Tim Mälzer vor zwei Wochen rauskam), sondern vor allem beim Vertrauen in seine Herkunft und Erzeuger.
- Bemerkung ganz am Rande - Das ist bei Massivholzmöbeln nicht wesentlich anders, denn auch da stellt sich die Frage, welche Herkunfts- und Verarbeitungsstrukturen man unterstützen möchte.
Im Idealfall tragen solche Führungen zu einem Qualitätsbewusstsein bei, dass den Menschen den Geschmack an billigen Industriefleisch verdirbt. Lieber weniger Fleisch in guter Qualität und aus vertrauenswürdiger Tierhaltung, als durch den Einkauf beim Discounter Mitschuld an tierisch unwürdigen Umständen. Ich glaube, dass sogar die Papas der Miniköche Peter Bauer und Peter Eberhard (und Mama Ruth Hannes) noch ein paar interesante Informationen mit nach Hause nehmen konnten.
Für die Cittaslow Hersbruck wäre es sicher eine gute Idee, das Thema Fleisch aus der Region vom Ferkel bis zum Schäufele so glaubwürdig zu thematisieren, dass wir es ebenso genuss- und respektvoll genießen.
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Übrigens haben wir zu unserem 20-jährigen Jubiläum 2008 auch schon die Wildkräuterweißwurst erfunden.
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Alle Infos zur Gewerbeschau:
Artikel über das Mitmachen auf der Gewerbeschau
Artikel über den geunden Schlaf und die Vorträge von Ute Danzer
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