Bei meiner Mutter hängt ein gestickter Spruch im Esszimmer:
"Fünf waren geladen,
10 sind gekommen,
nimm Wasser zum Gulasch,
heiß alle willkommen."
O.k. im überlieferten Original hieß es "Suppe," (Quelle leider unbekannt, deshalb ohne Fußnote) aber meine Mutter ist nur mal für gutes Gulasch und herzliche Gastfreundschaft bekannt.
An diesen Spruch musste ich denken, als statt der via doodle angemeldeten 14 Gäste, von denen 4 abgesagt haben, 25 Gäste da waren, was die Wartezeiten auf die Pizza zwar deutlich erhöhte (hatte dummerweise nur einen Kompaktbackofen an), aber auch die Freude über viele nette Menschen. Wir haben dann die Pizza-Tomatensugo noch mit versteckten Reserven gestreckt. Das eigentlich anberaumte Gesprächsthema Web 2.0. wurde nichtzuletzt dank der ausgiebigen Vorstellungsrunde auf einen späteren Innungsstammtisch verschoben, an dem dann auch Webguru+bluepingu Frank Braun teilnehmen und referieren kann.
Um in der Pizzawarteschleife wenigstens was zum Knabbern zu haben, haben wir mit der Hilfe von Tanja Hietsch ([email protected]) und Mai Nguyen ([email protected]) parallel zum Pizzastein im Mielebackofen den gleichen Teig auch auf dem Tepan Yaki zu Knabbersticks (könnte es auch Pizzabrot in Streifen nennen)verarbeitet.
Andererseits war das Warten in der Schlange auch meine persönliche Chance mit allen Gästen ins Gespräch zu kommen. So machten wir uns nach der Betriebsführung einen schönen Abend, bei dem man ganz viele ebenso nette wie engagierte Menschen kennen lernen konnte, von denen viele schon lange Zeit mit der Bioszene verbunden sind. Zum Beispiel die Foodfotografen Peter und Heidi Dörfel (http://doerfel-fotodesign.de), die wirklich nur essbares (nicht nur gegen Bares) fotografieren (und viele der hier gezeigten Fotos gemacht haben). Oder wie den Textildrucker Rainer Klemenz (www.rktextil.de), der nur mit umwelt- und hautverträglichen Farben arbeitet (und der mit Marmot einen gemeinsamen Kunden hat). Aber auch die üblichen Foodverdächtigen waren da, wie delikatessen-nuernberg.de , der Biomarkt Lauf , Trockenfrüchte Waltraud-weber.de , die Bäckerei Wehr , aquaevino.de . Ergänzt von dem Gast mit der weitesten Anreise, dem Demeter Gemüsebauer Edwin Nowack aus Neumarkt. Das Bio-Urgestein Lotos und das Biorestaurant Wittmanns waren da, die Druck und Internetspezialisten HGS5 und Stefan Hübel von der IHK, Lotosmitarbeiter und Gebäudeservice [email protected]. Außerdem haben wir uns sehr gefreut, dass baubiologische Kompetenz durch Ulrich Bauer von natürlich-baubiologisch vertreten war und dafür, dass wir uns das alles merken konnten, war die Gedächtnistrainerin Julia Hayn zuständig.
Es waren - wie schon beiläufig erwähnt - etwas mehr Leute als angemeldet, aber die Dichte der Menschen, die in Franken wirklich etwas in Richtung Bio und Nachhaltigkeit bewegen, ist wohl nur selten größer. Wir bedanken uns bei unseren Gästen für den intensiven Gedankenaustausch und wünschen der fränkischen Bioszene weiterhin so motivierende Veranstaltungen, wie sie Tanja Hietsch regelmäßig auf die Beine stellt. Denn es kann zwar jeder tolle Geschichten über Vernetzung erzählen, aber Tanja organisiert dieselben in echt!
Hubert Rottners Idee (der war natürlich auch da) der Verbindung aller BIOfuzzis trägt Früchte und das ständig wachsende Kapital sind persönliche Bekannt- und Freundschaften. Denn eine Vorstellungsrunde von knapp 90 Minuten ist normalerweise das Grauen, die Hölle aber mindestens ein Grund zur Flucht, aber hier war sie einfach nur spannend, weil jeder Gast seine persönliche Geschichte einbrachte - mehr oder weniger zügig.
Übrigens sind alle Fotos in unserer Galerie bei Ipernity zu sehen.
Nachtrag zum Web 2.0: Wenigstens den Link zu unserem Twitteraccount und die Facebookseite wollen wir hier zur verfügung stellen.
Und weil die Bioinnung eine der ganz wenigen Gruppen ist, die über ein hervorragendes Protokollwesen verfügen, ist hier auch schon das liebevolle Protokoll von Tanja zu lesen:
+++++++++++++++++++++++
"1. Live bei Ute und herwig Danzer – den Möbelmachern
Auch auf diesem Wege noch mal herzlichen Dank an die Hausherrin und den dazugehörigen Herrn, dass die BioInnung gut aufgenommen und bewirtet wurde. Den Bildern unter folgendem Link ist die gute Stimmung anzusehen http://www.ipernity.com/doc/80305/album/227047 - auch dafür vielen Dank.
Bereits vor dem offiziellen Veranstaltungsbeginn waren die Gastgeber und mit der BioInnungs-Vorhut (Tanja und Mai) bei den Vorbereitungen von Pizza-Teig und Belägen.
Die schönen Küchen und die exklusiven Geräte vermittelten hier schon viel Gemütlichkeit und Ausstrahlung. Der erste Stock füllte sich dann rasch mit mehr Menschen als angekündigt und herwig führte uns durch seinen Betrieb und vermittelte den interessierten Zuhörern in schönen Worten die vielen Besonderheiten des Betriebes.
Dass er seit 1988 mit seinem Kompagnon Gunther Münzenberg, die Möbel für seine Kunden aus ganzen Bäumen herstellt und sich diesen Prozess auch nicht vom optimierungswütigsten Steuerberater oder Banker austreiben lässt, war zu hören. Wie dann aus einem angelieferten Baumstamm step by step ein Wunsch-Möbel wird, erfuhren wir dann im kurzweilig informativen Redestil herwig Danzers. Die Geräte in der Halle wurden uns so liebevoll beschrieben als gehörten sie zur Familie. Jeder Satz triefte nur so vor Fachkenntnis und die Nachhaltigkeit des gesamten Werkstattgebäudes im Basilika-Stil beeindruckte nachhaltig. Alles war an seinem Platz und wohldurchdacht. Vom Brettzuschnitt über das Verleimen der Bretter zu großen Flächen, zur Oberflächenbehandlung und Endbearbeitung mit Montage entstand ein Möbelmacher-Möbel vor unseren inneren Augen. Die Unterschiede zur konventionellen Möbelherstellung mussten von herwig immer wieder betont werden: diese liegen im gesamten, eng mit dem Kunden verbundenen Prozess, an dessen Ende das denkbar individuellste Möbel stehen kann.
2. Pizza individuell selber machen
Nach der fesselnden Besichtigungstour hatten wir dann doch Hunger. Hier zeigte sich, dass herwig seine Gäste auch hier zu individuellen Ergebnissen anstachelt. Mit gekonnten Pizzateig-Zuschnitten durfte sich jeder seine Pizza mit den bereitgestellten Zutaten selbst kreieren. Die Bewegung zwischen den Möbelmachermöbeln, den schönen Küchen und dem Ofen wirkte kommunikativ und allerorten wurde sich schon einmal bekannt gemacht und ausgetauscht.
3. Vorstellungsrunde
Um etwa 20.45 Uhr, eigentlich sollte hier die Veranstaltung sich bereits dem Ende zu neigen, sammelten sich die 25 Menschen, um sich nochmal in der großen Runden vorzustellen. Es folgte die vermutlich längste Vorstellungsrunde in der jungen Geschichte des BioInn. Vielen Dank für alle, die hier nicht nur sich sondern auch Ideen, Träume, aktuelle Entwicklungen und Projekte vorstellten. Und da gab es doch einiges zu berichten.
Stefan Hübel von der IHK, berichtete von dem Aktionskreis, den er mit seinem Chef, Dr. Robert Schmidt, organisiert. Die Hauptakteure der Bioszene hatte man in einem Workshop zusammengebracht, mit dem Ziel eine gemeinsame Stoßrichtung in Hinblick auf die führenden Bio-Metropolregion in Europa. Auch wenn der Stellenwert innerhalb der IHK noch errungen werden muss, bietet die IHK sich gerne an, wenn Räume oder etwas Veranstaltungskooperation benötigt werden.
Hubert Rottner, seit November 2009 Vorstand des Vereins, den es offiziell seit 4. Mai 2010 gibt, macht einen Überblick über die Arbeitskreise, die entstanden sind und die sich nicht zuletzt durch seine Umtriebigkeit miteinander verknüpfen. Er stellt auch kurz die verbesserte Wahrnehmung der Bioszene dar, die aber in Relation zu den 180.000 Arbeitsplätzen, die die Branche bietet, zu gering ist. Er sieht die BioInnung als einen regionalen Anfang.
Mai Nguyen erzählt von Ihren Catering- und Kursaktivitäten und dass sie jetzt ihre eigene Currypaste herstellt, weil sie es satt hat, die Zutatenliste zu studieren. Die garantiert zuverlässig biologisch zubereitete Currypaste kann man auch bei ihr bestellen.
Erika Vogel, die zusammen mit Waltraud Weber freiwillig im Kostüm erschienen war, berichtete von ihren Aktivitäten mit dem engagierten grünen Bürgermeister in Lauf. Dort werden jetzt die Versorger von Schulen und Kindertagesstätten zu Bio(teil)-zertifizierung informiert und beraten.
Gabriele Holters berichtet von den Plänen für Hotel und Frühstück bei Wittmanns BioRestaurant und dass man bei Vorbestellung sehr flexibel auf sämtliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten reagieren kann. Dort wird auch das nächste Mal am 12.04. der nächste Stammtisch stattfinden.
Jeder gab in seinem kurzen oder längeren Beitrag seine Geschäfts- und Lebensphilosophie bekannt, so dass sich jeder ein Bild machen konnte, wen er vor sich hat. Es waren durch weg alles Beiträge mit Herzblut und Einstellung, damit aus dem Kurzprotokoll kein Roman wird, hier noch etwas zu den Menschen, die zum ersten Mal bei BioInn waren:
Peter Dörfel ist natürlich orientierter Lebensmittel – Fotograf und trägt die Idee mit sich, dass mehrere Betriebe, die das Bedürfnis nach professionellen Bildern haben, sich zusammentun und sich seine Kosten untereinander aufteilen: Dörfel & Dörfel Fotodesign, T. 0911-52 51 00.
Mehdi Karami ist vielen sicher vom Sehen her bekannt, weil er bei Lotos auf allen Messen und im Laden im Einsatz ist. Er bietet seine handwerkliche Geschicklichkeit in seinem eigenen Gebäudeservice an: Gebäudeservice Karami, T. 0157 793 38 538.
Ulrich Bauer von natürlich-baubiologisch GmbH aus Wendelstein, lobte die Atmosphäre und hinterließ Kugeln mit Blumensamen als Visitenkarte. Sein Geschäftspartner und er leben mittlerweile von den Empfehlungen ihrer Arbeit.
Es folgte der Dank an die hervorragenden Gastgeber und die Einladung zum nächsten Termin. Bis sich alle Verlaufen hatten, wurde es diesmal 23 Uhr. Nun, es war wohl nicht die längste Veranstaltung an einem Faschingsdienstag, doch eine der interessanteren. Dank an alle, die dabei sein konnten.
4. Nächster Termin:
12.04.2011
Wittmanns BioRestaurant
Beckschlagergasse 8, 90403 Nürnberg, Telefon: 0911-331088
Internet: http://www.wittmannsbio.de, E-Mail: [email protected]Kurz-Vortrag von Roland Streicher / Renatour – ein ökologischer Reiseveranstalter.
5. In eigener Sache:
Die Orte für das BioInn bis Dezember stehen nun: es könnte das Programm noch mit dem ein oder anderen Kurzvortrag ergänzt werden. Für eure Vorschläge zu Personen mit interessanten Themen wie BioZertifizierung, Ernährungsberatung, oder was euch noch interessant erscheint, bin ich euch sehr dankbar."
BioInnung e. V. - Unternehmernetzwerk zur Erhöhung der Wertschöpfung am Ökomarkt
Ort: Die Möbelmacher, Unterkrumbach 39, 91217 Kirchensittenbach 08.03.2011
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Letzte Kommentare