Wir haben schon von unserer kleinen Feier berichtet und jetzt haben uns so viel Menschen um das Rezept vom Lammgulasch "Mischmischiye" gebeten, dass wir es gleich allen Lesern zur Verfügung stellen wollen (irgendwie hat man auch ohne arabische Sprachkenntnisse das Gefühl, den Namen des Rezepts zu verstehen). Gleichzeitig beschreiben wir aber auch, warum das Anbraten für Schmorgerichte auf dem Tepan Yaki so praktisch ist.
Wir rechneten mit Gästen im dreistelligen Bereich und so waren 5 kg Lamm anzubraten (nochmal Dank an die Heimat auf´m Teller Metzgerei Hartmann, die mir eigentlich gegen meinen Willen das Lamm schon fertig geschnitten lieferte, ich habe mich danach lange genug mit 15 kg Huhn aufhalten können).
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Also erstmal die Zutaten für 4-6 Personen:
200 g Schalotten
1 El Butterschmalz
500 g Lammgulasch
200 g getrocknete Aprikosen, ca 15 Min eingeweicht
1 TL Granatapfelsirup
1 EL Zitronensaft
Salz, Pfeffer
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Anders als sonst übrig habe ich mit dem Anbraten des Fleisches bei 200 Grad am Tepan Yaki (thermostatgesteuerte Edelstahlplatte, die in fast allen unseren Küchen im Einsatz ist) begonnen. Denn die Fläche von 5 großen Pfannen ermöglicht das Anbraten von 5 kg auf 3 Mal, wobei wirklich jedes Stück mehrseitig angebraten ward. Danach in den noch kalten großen Topf und am Ende des Fleisches mussten die Röststoffe natürlich noch vom Tepan in den Topf befördert werden.
Das gelingt zum Beispiel bei 2 einzelnen Steaks genauso, wie bei 5 kg Lamm mit Zwiebeln und Rotwein, denn beim Löschen mit demselben, verbindet sich der Bratensatz mit den Zwiebeln, die dem Fleisch daraufhin vom Wein errötet wie der Koch in den Topf folgen. Auf dem Foto ist zu sehen, dass man sich beim Braten am Tepan Yaki um die Holzarbeitsplatten keine Sorgen zu machen braucht, im Gegenteil, die geölte Oberfläche wird dadurch gepflegt.
Das Induktionskochfeld bringt alles ratzfatz zum Kochen, was es dann die nächsten 30 Minuten auch ungestört tut, erst dann folgen die eingweichten Aprikosen (mir persönlichen waren es zu viele, ich würde eher die Zwiebelmenge erhöhen) mitsamt dem Einweichwasser hinterher, auch das Granatapfelsirup und der Zitronensaft. Und das kann dann nochmal 30 Minten kochen, wobei es nach deutlich längerer Kochzeit sogar noch besser schmeckt (bei mir waren es ingesamt locker 3 Stunden). Phantasievoll Abschmecken mit Salz und Pfeffer und stilecht mit Fadennudeln-Basmatireis (Rezept im Link zu Rebecka-lecka weiter unten) oder arabischen Fladenbrot servieren.
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Das Rezept aus dem Jemen habe ich als Kopie aus Barbara Steinbauer-Grötschs (Ein Topf Heimat) Kochbuchsammlung deren Autor Saliba (Salibas Welt heißt dsaa Kochbuch) die Tradition Fleisch mit Früchten zu kombinieren als alte armenische Tradition beschreibt. "Michmischiye", stammt aber aus einem Kochbuch aus dem 13 Jhd, als der Koch des Khalifenhofs von den Persern lernte, dass die Aprikose auch ungewollte Gerüche bei älteren Tieren abmilderd und das Austrocknen verhindert. Das Rezept (inkl. Reis, den wir samt Fadennudeln im Dampfgarer zubereiteten) wird übrigens auch im Kochblog Rebecca-lecka.blog.de beschrieben und hübsch bebildert, bei unser Gästezahl ersparten wir uns das Anrichten, es gab einfach nen Schöpfer auf den Teller.
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Küchenbeispiele in allen Holzarten aus dem Jahr 2010 zur Inspiration beim Nachkochen.
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