von Alice Niklaus
Vernetzung ist ein wichtiger Begriff im Umfeld von Gleichgesinnten! In diesem Sinne nahmen vergangenen Samstag fünzig Menschen an einer Fahrt zur "Rhöner Apfelinitiative" in Hausen teil. Organisator war Ottmar Fischer von der "Streuobst Initiative Herbrucker Alb e.V."
Auf der Anfahrt besichtigen wir die Kirchenburg in der unterfränkischen Stadt Ostheim vor der Rhön. Seit meinem ersten Besuch vor einigen Jahren hat sich vieles verändert. Die damalige Halbruine verwandelte sich in eine beeindruckende Anlage. Wie es dazu kam vermittelte uns ein engagierter Führer.
Hausen, Modellgemeinde im Biosphärenreservat Rhön, das nächste und wichtigste Ziel des Tages, erwartete uns gleich mit einer Idylle, viel Sonne und Wolkentürmen. Das Dorf ist für seinen gut erhaltenen Streuobstgürtel und einer langen Obstbautradition bekannt. Der Mitinitiator der "Rhöner Apfelinitiative", Adam Zehntgraf, führte uns durch den Hausener Streuobstlehrpfad und den Sortengarten. 1,8 km lang ist der Pfad, unzählige Apfelbäume werden hier vorgestellt. Apfelträume: beim Apfelwirt einkehren, Apfel-Ferien planen, Apfelmärkte besuchen, spazieren vorbei an Bauerngärten, Schafen, Hecken vorbei, ab und an in einen Apfel beissen, die schönen Wiesen geniessen, dem achtjährigen Jonas beim Mähen des Grasgürtels zwischen Zaun und Strasse zuschauen, mit ihm plaudern, welch ein Tag! Und ausserdem begegnete ich hier sogar dem "Berner Rosenapfel" aus meiner Heimat. Bevor wir zur Verkostung im Rathaus übergingen, interessierten wir uns noch für die Vermarktung. Denn Bio-Äpfel rufen nach einer umweltverträglichen Verarbeitung. Und diese ist im Biosphärenreservat gewährleistet.
Nach dem Mittagessen auf der Rother Kuppe wartete das Schwarze Moor geduldig auf uns. Seit seiner Entstehung sind 12'000 Jahre vergangen. Somit ist unsere durch "besondere Umstände" eingetretene Verspätung kaum ein Wimpernschlag für das stille Gelände. Michael, unser Führer, trifft auf eine aufmerksame Gruppe, seine Begeisterung am Moor ist ansteckend, sein Wissen gross. Vorerst wanderten wir durch die Randzone aus Fichtenwald und Niedermoor. Dann trafen wir auf das Hochmoor, das "Hoch" hat nichts zu tun mit Höhe ü.M., sondern mit einer kuppelförmigen Wölbung. Das Hochmoor hat keinen Kontakt zum mineralischen Untergrund, ist deshalb nährstoffarm und bezieht seine Nährstoffe hauptsächlich aus dem Regenwasser. Durch den Stickstoffmangel hat dieser Sonnentau die Fähigkeit erworben, kleine Insekten zu fangen und deren Nährstoffe aufzunehmen. Auch die Moosbeere haben wir gefunden. Lupe mitnehmen! Fasziniert hat mich dieses Moorauge. Michael bestätigte die Besonderheit eines Kolks im Hochmoor, hier insbesondere an dessen Rand.
Als Tagesabschluss folgte ein Besuch in der Schaukelterei Krenzer und Apfelweinprobe mit Brotzeit in Ehrenberg-Seiferts. Ruhige Rückfahrt!
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