Nun gut, die Überschrift über dem DDS (Der Deutsche Schreiner)Interview von Martin Wagner mit herwig Danzer "Ohne Internet gäbe es uns nicht mehr" könnte auch missverstanden werden, aber im Text wird dann schon klar, in welchem Zusammenhang es zu dem Zitat kam: Selbst die Neukunden, die auf persönliche Empfehlung oder über Kontakte auf Messen oder bei Kochshows zu uns finden, fahren nicht nach Unterkrumbach, ohne sich vorher im Internet ein genaues Bild über unsere Arbeit zu machen. Und könnten sie das nicht, würden sie eine Reise ins Ungewisse wohl nicht auf sich nehmen. Angenehmerweise führt das auch dazu, dass die ankommenden Kunden schon ganz viel wissen.
Leider wurde meiner Bitte nicht entsprochen, den Fotografen Thomas Geiger zu nennen, was mich enttäuscht, denn es gibt Menschen, die von der Fotografie leben und wenn sie schon größzügig sind, dann gehört es wenigstens zum guten Ton die Quelle zu nennen.
Hier das Interview:
Ohne das Internet würde es uns nicht mehr geben
Interview mit Herwig Danzer, Geschäftsführer, Die Möbelmacher GmbH
Die Möbelmacher GmbH ist ein Kompletteinrichter mit 15 Mitarbeitern. Zusätzlich zur Webseite www.die-moebelmacher.de betreibt das Unternehmen seit 2005 den Weblog www.nachhaltigkeitsblog.de. Ergänzt wurde das Blog mit einer Microsite, Accounts bei Facebook, Twitter und der Business-Community www.xing.de. Zusätzlich veröffentlicht der Handwerksbetrieb Bilder und Videos in mehreren Foto- und Videocommunities. Herwig Danzer ist einer der zwei Geschäftführer der Die Möbelmacher GmbH und ist verantwortlich für die Social-Media-Aktivitäten.
Frage: Herr Danzer warum sind Sie in Social Media aktiv?
Danzer: Unsere Erfahrung zeigt: Werbung, die nach Werbung riecht ist tot. Damit erreichen wir niemanden mehr. Über Social Media können wir unsere Leistung auf eine persönliche Art verdeutlichen. Zudem erreichen wir damit unsere Kunden. Wir haben an der Universität Nürnberg 500 Studenten befragt, wie sie im Internet kommunizieren. Kaum einer nutzt noch E-Mails. Die meisten kommunizieren über Facebook. Wir investieren jetzt darin, um in zehn Jahren, die Früchte tragen können. Dann stehen die Studenten im Arbeitsleben. Für uns ist Social Media das Marketing der Zukunft.
Frage: Wie wichtig ist die Online-Kommunikation und Social Media für Sie?
Danzer: Ohne das Internet würde es uns nicht mehr geben.
Frage: Wie viel Zeit wenden Sie in Ihrem Betrieb für Social Media auf?
Danzer: Das ist unterschiedlich und genau kann ich das gar nicht sagen. Das ist davon abhängig, wie viel wir zu tun haben. Aber wenn man nicht fern sieht und keine Anzeigen schaltet, hat man auch genug Zeit und Geld um Social Media zu machen.
Frage: Sie schalten keine Anzeigen?
Danzer: Nur mit Anlass zu einer bestimmten Aktion. Mit der Hallo-es-gibt-uns-Anzeige erreichen wir niemanden mehr.
Frage: Welches Social-Media-Portal ist für Sie das wichtigste?
Danzer: Das lässt sich so nicht sagen. Es kommt auf die Vernetzung und die Verknüpfung mit anderen Aktivitäten an. Viele Neukunden sehen uns zuerst auf einer Messe. Dann entdecken Sie uns im Internet. Danach kommen zu uns. Wir sind auch offline aktiv. So laden wir unsere Follower bei Twitter schon mal zum Twizzaessen ein. Die wichtigste Basis ist aber immer die Qualität der Arbeit.
Frage: Was ist ein Twizzaessen?
Danzer: In Nürnberg hat sich eine rege Twitter-Szene entwickelt. Wir treffen uns regelmäßig zu einem gemeinsamen Twittagessen, meist am abend und wir haben schon mal zum Tiwzzaessen nach Unterkrumbach geladen.
Frage: Was empfehlen Sie Handwerksbetrieben, die in Social Media aktiv werden möchten?
Danzer: An einem Blog kommt man schwer vorbei. Man benötigt Inhalt, etwas, dass erzählenswert ist und auf das verlinkt werden kann. Ein Blog ist dafür die ideale Ergänzung zur Website. Und dazu ein Twitter-Account, um den Blog mit Besuchern zu füllen. Zudem können mit einem Blog Backlinks auf die eigene Webseite erzeugt werden. So schaffen wir es beispielsweise, mit dem Suchwort Massivholzküche bei Google meistens auf Platz eins zu sein. Facebook wird aber auch immer wichtiger. Es bietet viele Funktionen. Das Weblog ist eher der klassische Weg der Social-Media-Kommunikation. Die moderne Variante ist, dass sich alles auf Facebook stürzt.
Vielen Dank für das Gespräch
Im allgemeinen Social Media Artikel "Stabile Beziehungen aufbauen" gibt Volker Simon gute Tipps für den Umgang mit Social Media im Schreinerhandwerk. (Mit Klick auf die Fotos kann der der Artikel auf Lesbarkeit vergrößert werden, die pdf-Datei steht leider nur Abonnenten zur Verfügung. Sollte die Bildschrimgröße nicht reichen hier das Interview: Foto ansehen
Hier Artikel Seite1: Foto ansehen
und Seite 2: Foto ansehen )
Meine persönliche Empfehlung zur umfassenden Weiterbildung auf diesem Gebiet sind diese beiden Bücher, denn “Social Media” bedeutet Qualität statt Quantität, Kommunikation statt Kapital, und Transparenz statt Werbetrommel:
Bernhard Jodeleit hat eine ebenso genaue wie konsequente Anleitung für ambitionierte Einsteiger ins WEB 2.0 mit dem Titel “Social Media Relations” geschrieben.
Zum gleichen Thema haben wir schon Tamar Weinbergs “Social Media Marketing” aus dem O´Reilly Verlag (29,90 €) als Pflichtlektüre ans Herz gelegt.
Nebenbei bemerkt: wenn Sie Ihre Bücher in der Buchhandlung in der Nachbarschaft kaufen (oder auch per Email bestellen), können sie dort auch in vielen Jahren noch “Stöbern”, haben Sie schon mal bei Amazonen in Büchern genüsslich geblättert und dabei auch noch nette Menschen getroffen?
Alle Artikel über die Möbelmacher im Social Media Newsroom (Über uns) und ein paar ganz Besonders alte auf der Homepage.
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