von Alice Niklaus
Ein Jahr nach meinem ersten Bericht über den Wengleinpark gabs letzthin ein Wiedersehen. Im damaligen Blogeintrag stand allerdings der Schlossanger Eschenbach und die Holzplastik "Ödlandschrecke" als Teil des Wengleinparks im Mittelpunkt. Heute geht es um das Naturschutzgebiet als Ganzes.
Bei der ersten Schautafel beim Heroldturm steige ich in den Naturpark ein. Der Hutanger ist nun eingezäunt und wird beweidet. Ich erinnere mich noch an den Aufruhr rund um die ersten Baumfällaktionen. Die Ödlandschrecke lasse ich oben am Hang stehen und wähle den Salamanderweg. Wäre doch schön, einem Feuersalamander zu begegnen! Ich finde den Weiher, drin schwimmen kleine, dunkle Salamander. Hoffnungsvoll. Aufstieg: ich wähle den Weg nach rechts, der stellte sich dann als der falsche heraus. Das bin ich inzwischen gewohnt, also quer durch den Wald immer schön in Richtung Himmel, vorbei an Felsen, Koppe Sattelboden steht auf einer uralten Tafel. Es findet sich ein Weg. Auf dem Acker daneben strahlen Roggen, Schafgarbe, Wegwarte, Mohn um die Wette. Und es riecht so gut nach warmem Getreide. Ich freue mich auf das nächste Roggenbrötchen am Sonntagmorgen. Im nahen Wald bezirzt mich ein hölzernes freundliches Monster. Nein, jetzt nicht! Mein Ziel ist heute der Wengleinpark, den ich unterwegs irgendwo verloren habe. Ich bin nämlich auf der Suchen nach einer lebendigen Ödlandschrecke. Auf der ungemähten Magerwiese nahe des Mausoleums - auch das gibts im Park! - bleibe ich längere Zeit stehen und warte. Ein Schachbrettfalter ist so nett und setzt sich vor mir auf eine Nektarquelle am Boden. So macht das Fotografieren keine Probleme. Und dann bewegt sich etwas im grünen Gras. Das ist doch ein Heugumper (gumpen = Schweizer Mundart = springen). Er ist so still und klein, dass ich ihn schon verloren glaubte. Er ist aber noch da! Aber leider für mich und gut für die kleine Heuschrecke ist sie grün, grüner geht nicht mehr, also wohl keine Ödlandschrecke, die grau oder braun ist. Dieser Heugumper ist seiner Umgebung ganz und gar angepasst und heisst wohl anders. Macht nichts, ich bin auch so zufrieden. Nun wandere ich zügig abwärts an solch illustren Plätzen wie Befreiungshalle, Malerwinkel und Mausoleum vorbei und rund um das rechts des Tals liegende Hutangergebiet. Beinahe beim Ausgangspunkt angelangt entdecke ich im sommerlichen Dunkel der Baumkronen einen Platz zum Sitzen und Verweilen, ganz auf Nachhaltigkeit eingestellt: Tisch, Bank und Hocker aus Vollholz. Ich würde gerne mal mit herwig hier ein kühles Bier trinken!
Wege und Gebäude im Park stehen unter Denkmalschutz.
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