von Alice Niklaus
Samstag wars als ich zum zweiten Seminar in den Obstsortengarten Hersbruck pilgerte. Der Blogeintrag zum ersten Kurs ist über "TrackBack" am Ende dieses Artikels erreichbar. Die Themen sind "Sommerschnitt und Baumgesundheit", das Seminar leitet Josef Weimer aus Schaafheim im Odenwald, Initiator ist Ottmar Fischer von der Streuobst Initiative Hersbruck. Wer Obstbäume pflanzt muss sich um die Voraussetzungen zum guten Gedeihen kümmern. Das Klima, die Lage und die Bodenbeschaffenheit entscheidet über die Wahl. Da schau ich mir doch mal die Umgebung an. Es hat in der Nacht geregnet, das Spinnennetz ist ein Kunstwerk! Gras und Boden sind sehr nass, das Wasser bleibt stehen. Das heisst dann wohl für die Obstbaumwahl: Apfel oder Kirsche? Welche Sorte? Darüber muss ich mir keine Gedanken machen, mein Patenapfelbäumchen gedeiht. Es wird bestens betreut. Der moderate Läusebefall hält sich in Grenzen. - Von hier sieht das Hersbrucker Land aus wie auf einer Breitleinwand. Ich komme an einer Brombeerhecke vorbei, wie ich sie kaum wo sah. Und Beeren hängen dran, sagenhaft! Die Bienen aus den nahen Bienenstöcken haben die Blüten eifrig besucht. Wie ich zurückkomme ist die Gruppe dabei, nach eingehender Beratung den Ast zu benennen, der abgesägt werden muss, die Gründe zu warum und wozu werden nochmals aufgezählt und gutgeheissen. Zu den herabgefallenen Birnen gibts den weisen Rat, sie gründlich am Boden zu zertreten und liegenzulassen. So werden sie von Wespen und anderen Tierchen besucht und geben wenig Fäulnis ab. Ich habe Lust, diesen Rat zu befolgen, mal sehen..... Bei diesem Eingriff hier braucht es zwei Männer, um mit dem Stock die gewünschte Spreizung von zwei Ästen zu erreichen. Nicht ganz einfach!
Der Samstag ist vorbei, der Sonntag ist dem Wort gewidmet. Die Erfahrung der Anwesenden ist ein Thema, guter Rat gefragt. Die ruhige Art des Referenten erklärt und löst Enttäuschungen auf. Klima - Lage - Boden - Baum: die Zusammenhänge und Voraussetzungen werden nochmals vertieft.
Das ist die Gelegenheit für mich, nochmals den Obstsortengarten zu erkunden. Mir wurde von einem uralten Kirschpflaumenbaum berichtet. Ich finde ihn in einer Wildnis beim Wald. "Die Kirschen in Nachbars Garten, die waren so süss und so rot". Rot sind sie schon, diese Kirschpflaumen, aber süss? Da labe ich mich doch lieber an Kaffee und Kuchen, zubereitet und gebacken von Elisabeth. Die Äpfel im Apfelkuchen sind allerdings aus Nachbars Garten, geschenkt sagt Elisabeth! Ausserdem ist in Nachbars Garten ein Wunder geschehen. Ein am Boden liegendes Stück Weidenstamm hat gewurzelt und treibt aus zur Freude der Besitzer.
Es gibt Menschen, die können zaubern, Josef Weimer gehört dazu!
Hier gehts zur Streuobstwiesen Initiative Hersbruck
Klick in die Fotos = Vergrösserung
Klick auf TrackBacks führt zu früher erschienenen Blogeinträgen zum Thema.
Letzte Kommentare