Von Alice Niklaus
Den ersten Schneetag hat ER wohl verschlafen. Am zweiten war ER wieder beim Futterplatz, etwas langsamer als sonst. Die Amseln vertrieb ER, die Girlitze, Blau- und Kohlmeisen tolerierte ER, Spatzen auch. Das ist doch schon ein Fortschritt in Sachen Akzeptanz. Vorgestern, am späten Nachmittag, versuchte ich, anhand seiner Fussspuren im Schnee den Schlafplatz ausfindig zu machen. Konnte ich nicht. Die Spuren endeten vor einem Haufen undurchdringlichem Gebüsch.
Abends machte ich mich im Internet über den Hühnervogel kundig und lernte, dass Fasane auf respektive in Bäumen schlafen. Heute morgen sass ER Kopf voran in der verschneiten Hecke und wartete ganz offenkundig auf Futter. Zuerst aber kommen bei mir die Vögel dran. Der Schnee fiel wie ein Vorhang vom Himmel. Erbärmlich sieht der Haufen Federn aus, der da verloren in der Hecke sitzt. Nun war die Fütterung des blinzelnden Wuschels nicht mehr aufzuhalten.
Mittags war ich wieder auf der Pirsch auf Fasans Spuren, denn ER war verschwunden. Gefunden habe ich Katzenpfotenspuren und am Ende der Hecke duckte sich Nachbars Kater in den Schnee. O je! Auf dem Rückweg begegnete ER mir auf seinem Weg zur Strasse, wovon ich ihn abhielt und plötzlich flog ER rauschend zurück auf die hohe Nachbarhecke. Da sass er dann und liess sich einschneien.
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