von Alice Niklaus
Das Land auf der Hochfläche, auf welchem der Seeanger liegt, gehört zur Gemeinde Reichenschwand und ist momentan nur zu Fuss zu erreichen. Es bedurfte zweier Wanderungen, um alle seine Schätze aufzuspüren. Ich zähle auf: eine wunderbare Aussicht, einen Hüllweiher, eine Allee, einen Eichenhain und Kunst an naturbelassenem Holz. Ausserdem einen Hasen und zwei Rehe. Nachdem ich dies alles in meinen Gedanken zu einem Blogeintrag zusammengestellt hatte, kam leicht hinterhältig folgende Mail von Rainer bei mir an. "Hast Du die hohle Eiche gefunden?" - Päng! Von einem solch seltenen Stück wusste ich nichts und habe es auch nicht zufällig gefunden.
Also stapften wir am Sonntag, dem 15. Februar, nochmals von Oberkrumbach aus zum Seeanger, bei null Grad und im tiefen, tiefen Schnee. Ein netter Traktorbesitzer hatte schon mal den Weg markiert, der geradewegs zum Hüllweiher führt. Und in dieser Ecke des Angers werden wir also die hohle Eiche finden.
Nachdem wir einige Bäume als nicht hohl eingestuft hatten, wurden wir fündig.
Auf der sonnenbeschienenen Seite sieht die Eiche aus wie viele andere auch. Der Baum lebt, in der Krone hängen noch verdorrte Blätter.
Auf der Rück- und zugleich Schattenseite finden wir dann die Höhle, in die sich die Hutangerfrau zurückgezogen hat. Mit einigen Kunstgriffen der Fotobearbeitung konnte ich sie erkennbar machen.
Auf Augenhöhe gibts einen Schlitz mit Durchblick zur Aussenwelt und oben in der Höhle ein Fenster zum Himmel, das Seelenfenster. Das ist also die Geschichte der Hohlen Eiche im Hutangerwunderland.
Kehren wir zurück zum 9. Februar, dem ersten Seeangerbesuch. Die schöne Aussicht zur Burg Hohenstein hatten wir schon auf dem ersten Foto.
Immer wenn ich einen Weiher antreffe, freue ich mich ganz besonders, denn das bedeutet Wasser für die Tiere, Lebensraum für seltene Pflanzen und Erholung für die Menschen. Ein Hüllweiher ist eine Sumpffläche oder ein Tümpel. Er kann auf natürliche Veränderung von Kalkstein zu Dolinen entstehen oder künstlich angelegt worden sein. Glücklich die Alb, die noch Hüllweiher kennt!
Dann folgt gen Süden die versprochene Allee, die ganz einfach wunderschön im Gleichgewicht da steht........
........ und gleich darauf im nächsten Abschnitt des Seeangers war etwas Besonderes zu sehen, denn mein Begleiter stand still und stumm in die Betrachtung eines Stück Holzes versunken. An gleicher Stelle angelangt entschied ich, eine virtuelle Galerie für Kunst im Hutanger ins Leben zu rufen. Das erste Stück stelle ich am Ende des Blogeintrags vor.
Nach ein paar Minuten waren wir am Ende des Seeangers angelangt. Mit einem Rückblick auf den typischen kleinen Park verabschiedeten wir uns von einem Stück einzigartiger Landschaft auf der Hersbrucker Alb.
Kunst im Hutanger
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