Wir haben hier schon mal über den glücklichen Paradigmenwandel bei unserem Polstermöbelhersteller Jori berichtet. Aber auch heute geschehen immer noch neue Zeichen und Wunder. Diese einst nahezu kafkaeske Behörde entwickelt sich zum serviceorientierten Dienstleister, dass einem die Augen, denen man nicht trauen wollte, glatt tränen.
Der klassische Jori Info Day war bisher eine ebenso edle, wie verklemmte Veranstaltung, egal, ob sie in einem belgischen Schloss oder in Stuttgart stattfand. 5 Sterne mussten es schon sein, kühle Atmosphäre und spärliche Informationen aus dem Betriebsinneren versuchten wir vor 15 Jahren zu einem Bild zusammenzufügen, das unseren Kunden bestmögliche Qualität, Garantie und Service garantierte. Die eigenen Bedürfnisse nach einer Firma, mit der man sich identifizieren konnte, deren Namen man nicht nur geschäftlich, sondern auch persönlich hochhielt, musste man mangels qualitativer Alternativen damals zurückstellen.
Heute sind wir froh, dass wir die mehrfache geistige Kündigung nie verwirklicht haben. Denn das Produktprogramm ist nach wie vor maßgeschneidert für unseren ergonomisch anspruchsvollen Kunden und seit Wim Vantomme, Vincent Goevaert und Wolfgang Schön neue Wege zulassen und vor allem auch gehen, ist die Atmosphäre eine ganz andere.
Der Infoday im Oktober 2008 begann in Odelzhausen mit einem Ausflug zum Oktoberfest, von dem ich aus vielen Gründen keine Fotos gemacht habe. Wolfgang Schön hat als Insider aber nicht nur das klassische Programm organisiert, sondern eine Menge liebevoller Ideen verwirklicht, die nur denen offen stehen, die die Szene kennen und die uns Touristen - obwohl wir als Münchner Studenten mitte der 80-iger Jahre in 8 Jahren insgesamt 1 Mal mit Gästen das Oktoberfest selbst besuchten - nicht zugänglich wären.
Aber ein Oktoberfest macht noch keinen Infoday und obwohl der Seminarraum ob der Landtagswahl am Vortag nicht so ganz edel war wie geplant, ergaben sich offene und informative Gespräche auf ganz anderen Ebenen als früher. Vielleicht hatte der gemeinsame Abend am Oktoberfest einen Einfluss darauf, aber entscheidend war die Präsentation von Vincent, der nicht nur referierte, sondern auch interessiert zuhörte. Wir haben das erste Mal offen das Shiva Werbedesaster besprochen und dabei erfahren, dass die für uns ärgerliche Provokation genau die erwartete Aufmerksamkeit brachte, die anders nur mit unverhältnismäßig höherem finanziellen Aufwand möglich gewesen wäre. Eine ausgiebige Diskussion hat sich seinerzeit hier im Nachhaltigkeitsblog entwickelt.
Aber das interessanteste war der Austausch mit Fachleuten von anderen Möbelhändlern, die wie wir nur hochwertige Leder verkaufen und mit denen wir gemeinsam protestierten, als Vincent das Ende der Nubukleder ankündigte.
Nach wie vor sind wir nicht mit allen Entscheidungen der Geschäftsleitung einverstanden (aber der neue Relax-Sessel ist toll), aber die Art der Kommunikation hat sich in einem Maße verbessert, die wir seinerzeit nicht für möglich hielten. Das (Größen)Verhältnis zwischen Hersteller und Händler hat sich geändert (siehe Foto Ute-Vincent, die ihm zeigt, wo´s langgeht) Manchmal wird man belohnt, eine nicht ganz reibungslose Beziehung weiter gepflegt zu haben. Wolfgang, Schön war´s, Danke.
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