Am ersten Juli schickte uns Ralf Birke die Endlich-Weihnachten-Einladung zur „Live-Aufzeichnung des neuen Weihnachtsprogramms von Klaus Karl Kraus.“
Zu dieser Zeit dachten wir noch, dass wir Ende Juli alle Zeit der Welt hätten, weil wir alle Veranstaltungen,
wie zum Beispiel das 20-jähriges Jubiläum schon hinter uns haben. Wenn der Termin dann ansteht ist zwar alles ganz anders, aber die damalige Anmeldung verpflichtet zum beinahe unfreiwilligen Erscheinen.
Im Nachhinein ist man aber froh, Weihnachtsstimmung bei guten 35 Grad im Saal der Brauerei Reh in Litzendorf im Ellertal, bzw. Klaus Karl Kraus miterlebt zu haben, denn es war zwar sehr heiß, aber auch ebenso anspruchsvolle wie witzige Unterhaltung.
Die neue CD kommt im Herbst raus und ist sicher nicht nur wegen Utes Lacher interessant, sondern weil er zum Beispiel die Tragödie der modernen Weihnachtsbeleuchtungsjunkies, die Weihnachtsfamilie mit dreikommaacht Fernsehern, das Sterben auf der Bühne und das „In den Himmel kommen“ liebe-, kritik- und humorvoll in die Mangel nimmt.
Als theologisch versierter Männerversteher gibt er sich, wenn er die Gefühlslage des Zimmermanns Josefs beschreibt, der von Maria erfährt, dass sie von einem ihr unbekannten Typen mit Flügeln schwanger sei.
Bei vielen Themen sprach er uns aus der tiefen fränkischen Seele, die Witze über die Kanzlerin zählen anscheinend zur Kabarettistenpflicht, auch wenn Klaus sie schon lange nicht mehr nötig hätte (auch wenn die Idee, dass der Gletscher nicht schmelze, sondern nur über ihr grünes Kostüm weine, einer gewissen Komik nicht ganz entbehrt).
Die Bescherung der ca. 200 Zuhörer nach 1 Stunde und 45 Minuten Show bei 35 Grad im Saal der Brauerei Reh war ein köstliches Zwickel(bier),
Grillbratwürst und Kraut, leider auf Babberdeggeldella.mit Einweg-Besteck. Vielen Dank für diese gelungene Veranstaltung.
Die Cd wird unter Birkes Label „Edition Spielbein“ erscheinen und wurde von der auf Radiowerbung spezialisierten Firma Gerryland aus Würzburg aufgezeichnet (deren Referenzenlinks auf der homepage zumindest im Firefox nicht funktionieren, aber die gerade eine nagelneues und interessantes Blog aus der Taufe gehoben haben, dem noch eine vernünftige Blogroll fehlt).
Sicher ein Weihnachtsgeschenk, das spätestens beim zweiten Hören vom Schenkelklopfen zum Nachdenken anregen wird.
Lieber herwig,
begeistert lese ich, dass Du - kaum der schweißtreibenden Weihnachtsfeier entsprungen - bereits wieder in die Tasten gelangt hast. Ja, es war eine wirklich gelungene Bescherung, vor allem auch wegen des inspirierten Publikums. Babbadeggldellala? Was wäre Franken ohne diese profanen Brüche? Am End ist wichtig, was im Päckla drin ist, so ist er halt und so mag ichs - auch wenn der "Öko" in mir rebelliert.
Viele Grüße nach Unterkrumbach, Ralf
Kommentiert von: Ralf Birke | 28. Juli 08 um 09:32
Hallo Herwig,
möchte auch mein höchstes Lob für eine gelungene abwechselungsreiche und kurzweilige Kabarettvorstellung aussprechen. KKK, alle beteiligten Techniker und der Saal selbst mit seiner Wahnsinns-Akustik haben´s mir sehr leicht gemacht eine starke Vorstellung so ziemlich problemlos aufzunehmen. Jetzt bin ich mit dem Schnitt, den Mix und dem Sounddesign an der Reihe!
Grüsse aus Würzburg, Adam
Kommentiert von: Adam Adam | 29. Juli 08 um 14:18