von Alice Niklaus
Heute vor zwei Wochen waren zwei Frauen bei Deckersberg unterwegs. Die eine wie gewohnt auf Hutanger-, die andere als Amphibien-Spezialistin auf Weiher-Suche. Die Kälte kroch unter den Anorak, die Handschuhe wären nötig gewesen, lagen aber daheim. Der Bauer fuhr Holz heim. Ich fühlte mich ziemlich allein, fotografierte, als mir ein Mensch aus einem Auto zuwinkte, ich solle doch stehen bleiben, was ich dann auch tat. Und so kamen wir ins Gespräch, die Baden-Württembergerin und die Schweizerin. Während einer halben Stunde hörte eine der anderen zu und nahm so einen Moment wahr aus dem Leben der Unbekannten - und den Amphibien-Weiher fanden wir auch. Es war ja schlussendlich nicht schwierig. Der Deckersberger Anger liegt zwischen dem Überlaufbecken des Pumpspeicherwerks Happurg und dem Dorf Deckersberg auf der rechten Strassenseite.
Der Weiher im Anger kann sich noch nicht hinter einem grünen Blättervorhang verstecken, also liegt er ungeschützt da. Frösche, Kröten, Molche oder andere Weiherbewohner bekamen wir nicht zu Gesicht. Ich liess mir aber gerne die Ansprüche erklären, die diese Tiere an ihre Umgebung stellen, Molche kann ich in unserem eigenen Gartenweiher beobachten, da gibt es schon einige, die zum Luftholen an die Oberfläche zappeln resp. schwimmen.
An beiden Strassenrändern sind Krötensperren aufgestellt, um die Tiere am Überqueren der Strasse zu hindern. Es ist die Zeit, wo sie dem Wasser zustreben. Die beiden Frauen sagten sich Adieu mit dem Wissen , dass sie sich kaum wiedersehen werden.
Ich ging noch hoch zum Oberbecken. Hier schien es, wie wenn die Kälte der Luft und die des Wassers sich zu einer einzigen Kältedecke zusammenschliessen und sich über mich legen würden. Den Naturlehrpfad werde ich dann gehen, wenn die Sonne die Seele wieder erwärmt haben wird.
Mehr zum Naturlehrpfad Oberbecken hier klicken
Klick in die Fotos = Vergrösserung
Letzte Kommentare