Nach den zwei Tagen beim Rat für Nachhaltige Entwicklung zum Thema CSR (Corporate Social Responsibility - unternehmerische Verantwortung) werde ich am Mittwoch für die Friedrich Ebert Stiftung in Berlin einen kleinen Vortrag zu dem Thema halten, dessen Name irgendwie bedenklich stimmt. Es ist mir ein Rätsel, was Corporate Social Responsibilty mehr aussagen soll, als das Wort unternehmerische Verantwortung. Aber die Begrifflichkeit ist mir auch ziemlich wurscht, den Vortrag habe ich eher chronologisch aufgebaut, in der Veranstaltungsankündigung aber eine nette Gliederung für die CSR-Darstellung gefunden, die ich einfach mal aus dem Gedächtnis mit unseren Inhalten gefüllt habe.
- Verhalten gegenüber Kunden, Geschäftspartnern und Mitbewerbern (Marktverhalten)
- Soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern (mitarbeiterorientiertes Personalmanagement)
- Umgang mit Ressourcen und Umwelt (umweltbezogene Nachhaltigkeit)
- Auftreten in der örtlichen Gemeinde (regionales Engagement)
Vielleicht ergänzt sie Nina ja noch, sie hat ja aus den ganzen Preisbewerbungen eine eigenen Datenbank, an welcher Stelle welche Aktivität eingefügt werden sollte, dann sollte man das vielleicht auch auf die Nachhaltigkeitsseite der Homepage stellen. Alles zu finden nach dem Klick auf "Mehr Corp.."
CSR in den vier Aufgabenfeldern
Beispiele der Möbelmacher:
1. Verhalten gegenüber Kunden, Geschäftspartnern und Mitbewerbern (Marktverhalten)
(a) Kunden
Einzelanfertigung erfüllt persönliche Wünsche
Komplettlösungen für alle Räume bis zur Organisation der Einweihungsfeier
Wohngesunde Einrichtungsberatung vom Schlafen über das Wohnen bis zum Arbeiten
Rückenschule durch eigene Rückenschulleiterinnen
Kochkurse
Einladung zu kostenlosen Kinovorstellungen wie „We feed ther world“ oder „Farmer John“
Kulturelle Veranstaltungen – klassische Konzerte, Gitarrenkonzert, Lesungen (mit z.B. Zeitautor Christian Schüle), Podiumsdiskussionen, Tag der Regionen
Kostenloses Jahrbuch seit 12 Jahren
Weblog mit Dialogfunktion zu Nachhaltigkeitsthemen seit März 2005
Ständig aktualisierte Internetseite
Über alles informiert über den monatlichen Newsletter seit 1998
Montage auch im Urlaub
Kompletter Holzhausbau samt Einrichtung über den Initiativkreis Holz aus der Frankenalb möglich
großzügige Ausstellung und regionales Musterhaus (ausschließlich aus Produkten und Handwerkern der Region erstelltes Musterhaus, bewohnt von einem der Geschäftsführer)
(b) Geschäftspartnern
Alle Zahlungen mit Skonto
Besuch aller Geschäfts- und Handelspartner Partner zum Kennenlernen und Einschätzen der Umweltverträglichkeit deren Produktion
Bewerben der Partner im Jahrbuch, im Internet und durch die Ausstellung der Produkte
Faire und realistische Absprachen zum geplanten Umsatz
Freundschaftlicher Umgang mit Vertretern
Gegenseitige Hilfen in allen Lebenslagen (Vorabeinkauf um Liquidität des Partners zu erhöhen)
(c) Mitbewerbern
Pressesprecher und Vorstandsmitglied der Schreinerinnung
Organisation von gemeinsamen Anzeigenaktionen der Innungsschreiner
Organisation der jährlichen Ausstellung und des Designwettbewerbs „die gute Form“
Referate über Handwerksthemen bei Handwerkskammern
Einbeziehung von Kollegen im Initiativkreis Holz aus der Frankenalb und beim Bau des regionalen Musterhauses
2. Soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern (mitarbeiterorientiertes Personalmanagement)
Jährliche Mitarbeiterbesprechungen
Vier-Tage Woche
Flexible Arbeitszeiten je nach persönlichen Bedürfnissen, Teilzeit, Sonderregelungen
Organisation der täglichen gemeinsamen Mahlzeiten und Pausen
Gemeinsames Skifahren oder Sommerveranstaltung jährlich
Rückenschule
Übertarifliche Bezahlung
Förderung von eigenverantwortlichem
Arbeiten
Fortbildungen (Ernährungsexperte, Bodenlegen, CNC-Programmierung)
Unterstützung von künstlerischen, ehrenamtlichen und gemeinnützigen Engagement
3. Umgang mit Ressourcen und Umwelt (umweltbezogene Nachhaltigkeit)
Ausschließliche Verarbeitung ökologischer Materialien wie Massivholz, Edelstahl, Glas, Linoleum, Leder und Naturfarben
Holz ausschließlich aus der Region
Ablehnung von unökologischen Baustoffen wie Spanplatten, den meisten Kunststoffen, chemischen Lacken
Ökologischer Gewerbebau
Heizung von Gebäude, Musterhaus und den Trockenkammern ausschließlich mit eigenen Abfallholz
Standards
Mülltrennung
Ökostrom
Regenwassernutzung
Pflasterung des Geländes führt nicht zur Versiegelung, sondern ist wasserdurchlässig
Streuobstwiese
4. Auftreten in der örtlichen Gemeinde (regionales Engagement)
Ausräumen der Werkstatt und veranstalten des ersten Tags der Regionen in Deutschland 1998
Gründung des Initiativkreises Holz aus der Frankenalb, Durchsetzung von vielen kommunalen Hackschnitzelheizungen und Bau des regionalen Musterhauses
Planung und Durchsetzung von Hersbruck als erster Slow City außerhalb Italiens
Engagement im regionalen Dehnberger Hof Theater im Vorstand
Engagement in allen (Förder-)vereinen: Naturschutzzentrum Wengleinpark, Förderverein Gitarrenkonzert, Förderverein Kunstmuseum Hersbruck, Altstadtfreunde Hersbruck, Heimat auf´m Teller, Gymnasium Hersbruck, Kreiskrankenhaus Hersbruck, Eine Welt Verein Cocoyoc, Slow Food, Dokumentationszentrum KZ Hersbruck, Collegium Musicum Hersbruck, Tierisch in Action Hersbruck, Feuerwehrverein Unterkrumbach, Segelflieger Hersbruck, Ökumenischer Verein für Flüchtlinge und Asylsuchende e.V. u.v.a..
Mitarbeit bei der Gewerbeschau Hersbruck seit 1997 mit Kochshows und informativen Begleitprogramm zum Thmea Kochen
Einbringen der Pressekontakte (Zeit, Taz, brandeins, Bayerisches Fernsehen, Bayerischer Rundfunk, Arte)
Mitarbeit in der Sustainable Excellence Group, die das EFQM-Modell 2004 in Brüssel um die Thematik der Nachhaltigkeit erweitert hat
Teilnahme an der EU-Konferenz auf Zypern zum Thema „Stop Diskrimination,“ als einer von drei deutschen Unternehmern 2006
Veranstaltung der Unterkrumbacher Werkstatt-Tage mit Konzerten, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Lesungen u.v.m.
Einladung zu wichtigen Kinofilmen zur Förderung des Hersbrucker City-Kinos
Betriebsführungen für Kindergarten, Schüler, Studenten, Berufsgruppen und Handwerkssenioren.
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Die Sendung auf Bayern2Radio zum Thema über Faber Castell, Hess Natur und die Möbelmacher
Eine Seite über CSR der Möbelmacher, die ich selbst grad erst (wieder-)entdeckt hab.
Hallo zusammen,
nun habe auch ich den Weg zu diesem Blog gefunden.
Eigentlich schlimm genug, dass man zum Thema Unternehmerische Verantwortung überhaupt Vorträge halten muss, sollte diese doch eigentlich selbstverständlich sein.
Aber das Thema Verantwortung ist in unserer Gesellschaft scheinbar allgemein ein Fremdwort. Bei uns sind eh immer nur die anderen Verantwortlich, im Zweifelsfalle halt der Staat.
Gerhard Zirkel
*Verantwortlich für diesen Kommentar*
Kommentiert von: Gerhard Zirkel | 22. Oktober 07 um 20:42