Nachhaltigkeitsblog-Autorin Nicola Polterauer ist ein echter Fan der Taz (nein, ich schreibe nicht Fanin!). Mit ihrem kritischen Beitrag über den unsäglichen Brief den sie als Probe-Abo-in Vollabo-Umwandlungs-Verweigerin erhielt, hat sie das Kunststück geschafft, öffentlichkeitswirksam auf einen Missstand hinzuweisen, ohne dabei die Taz als Zeitung oder "Fast-Institution" anzugreifen.
Ihr Artikel wurde durch Hintergrundinformationen der Taz-Autorin, die uns in Unterkrumbach besuchte, ergänzt und anschließend vom Saftblog aufgenommen, dort hat ihn einer der wichtigsten Blogger Deutschlands Robert Basic entdeckt und damit das Hauptstadtblog, Fraggle, 24Stunden und blogpaganda zu eigenen Beiträgen motiviert. Nach vorbildlicher Bloggermanier mailte Genossenschaftler Fraggle auch gleich eine Anfrage an die Taz (Kann es wahr sein dass ...?), die sehr schnell und geschickt oder ehrlich oder beides beantwortet wurde:
“… vielen Dank für Ihre Email. Wir brauchen diese Rückmeldung, weil die interne Kritik an Mailings, die die taz verlassen, ja oft nicht gehört wird. Ja, es gab diesen fürchterlichen Brief und er ist bewußt so verschickt worden, obwohl wir gerade hier aus den Kundenabteilungen (Abo und Genossenschaft) gegen diese Art des Anschreibens waren. Leider haben wir uns mit unserer Kritik nicht durchsetzen können.Ich hoffe, es findet ein Umdenken statt.
Mit Grüßen aus der taz Berlin …”
Auf meiner Dienstreise habe ich nach der Tischlieferung beim Saftblog und dem Workshop "Initiative zeigen - Nachhaltig handeln" Taz-Autorin Edith Kresta im Taz-Cafe´ besucht, nicht zuletzt um mich für ihren gelungenen Artikel über die Slow City Hersbruck zu bedanken. Erstaunlicherweise waren Nicola ganz viel Taz-Leute richtig dankbar für den Artikel, weil jetzt endlich dieser unsägliche Brief nicht mehr verschickt wird, der der Taz sicher mehr schadet, als der darüber äußerst diplomatisch berichtende Artikel.
Das ist doch mal eine schöne Bloggeschichte, ohne Verlierer, ohne Sieger, einfach nur ein Schubs in Richtung gesunder Menschenverstand, den wir alle immer wieder mal brauchen.
Es war kein großer Blogsturm, eher ein sanfter Gegenwind. Und trotzdem war die Kritik der Blogger wirkungsvoll: Die taz reagiert mit einer Art Entschuldigung und gelobt Besserung. Die einzig vernünftige Reaktion. - Bekommen wir jetzt alle ein Probe-Abo zur Belohnung? ;-)
Kommentiert von: Stefan Kirsch | 05. März 07 um 14:38
Nachdem das "Drücker-Thema" ein gutes Ende gefunden hat, bin ich geneigt, mal wieder eine TAZ auf Probe zu abonnieren. So macht man sich neue Freunde aus dem anderen Lager! :-)
Kommentiert von: Jörg Holzmüller | 07. März 07 um 20:15