...ein kleiner Schreiner, der konnte wunderschöne Möbel bauen.
Das möchte ich meinen Kindern oder Enkeln (oder Urenkeln:) einmal erzählen.
Nun gut. Ich habe (noch) keine Kinder, bin (noch) kein Schreiner und kann leider auch (noch) keine wunderschönen Möbel bauen.
Doch die Sterne stehen gut.
Ich habe seit fast fünf Jahren eine fantastische Freundin und gehe jetzt jeden Morgen in eine Schreinerei zum arbeiten. Kindern und Schreinern steht also nichts im Wege. Da ich das ausserordentliche Glück habe mein Handwerk hier in Unterkrumbach zu erlernen, werde ich wohl zu 99,9 % (0.1 % Kometeneinschlag, Tornado, Tsunamie,etc.) meinen Kindern, Enkeln, usw. stolz vom kleinen Schreiner der wunderschöne Möbel baute erzählen können.
Was sind "wunderschöne Möbel" und wer ist "ich"?
Schon als Kind fragte ich mich warum das/der/die eine schön, das/die/der andere hässlich (bzw. nicht schön) ist. Bei dieser Überlegung kommt man irgendwann zwangsläufig zum Begriff der Form. Das eine ist schön, hat also eine gute Form. Das andere ist nicht schön, hat also keine gute Form.
Auf der Suche nach der guten Form stößt man auf einen bundesweiten Wettbewerb von Gesellenstücken und auf die Möbelmacher. Ah! Die machen also schöne Möbel mit guter Form. Natürlich haben sie auch gute Kunden, die ja schließlich die schönen Möbel nach ihren Wünschen zur Einzelanfertigung geben. Imponiert hat mir vor allem die Philosophie der Möbelmacher (soweit ich mir erlauben kann diese zu interpretieren), die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.
Ich bin 24 Jahre alt und 1982 in Porto Vecchio auf der Mittelmeerinsel Corsica im Frühling zusammen mit meinem Zwillingsbruder auf diese Welt gekommen. Als wir ein Jahr alt waren sind wir dann mit unserer Mutter zurück nach Deutschland und haben uns ein kleines Häuschen auf dem Land gemietet.
Zur Einschulung sind wir zu meinem Stiefvater nach Rothenburg ob der Tauber gezogen. Dort bin ich auch bis zu meinem Abitur und meinem Zivildienst in einem Betreuten Wohnen geblieben.
Doch stets war ich auch auf Reisen. Um mir diese leisten zu können erledigte ich viele verschiedene Jobs. Tellerwäscher, Kunsthandlung, Service, Promotion, Model, Weinhandlung, Weinbar, Barmann, Chauffeur. So kam ich durch ganz Süd-Westeuropa und konnte mit meiner halbthailändischen Freundin zwei Monate in Thailand verbringen.
Als Promoter auf der Consumenta sah ich dann auch das erste mal die Möbelmacher. Wie schon erwähnt bin ich an guter Form und Design interesiert und glaube, dass Raum durch Möbel gut gestaltet werden kann. Der ursprüngliche Entschluß Innenarchitektur zu studieren wurde also vor gut zwei Jahren auf Eis gelegt. Ich zog entgültig zu meiner Freundin nach Nürnberg und meldete mich zum Berufsgrundschuljahr Holztechnik an. Nach fünf Praktika wollte ich nur zu die Moebelmacher. Und jetzt komme ich in den Genuss mich hier vorzustellen!
In meiner raren Freizeit fahre ich noch BMX (komische Verrenkungen auf einem kleinen Fahrrad) und lese gerne Literatur aus unterschiedlichsten Genres.
Ich bin froh in diesem Team zu arbeiten und zu lernen. Ich hoffe, dass ich das Team bereichern werde und dass ich mich gut entwickeln werde. Und dass ich viel spaß haben werde natürlich auch.
Letzte Kommentare