20 von aktuell 28 Umweltbotschaftern trafen sich im Bayerischen Umweltministerium zum Erfahrungsaustausch (angeblich gibt es einen neuen Internetauftritt, aber wenn ich bei Google "umweltministerium bayern umweltbotschafter"eingebe, kommt das Nachhaltigkeitsweblog auf Platz eins???). Gute Berater, wie man Suchmaschinen optimiert, gibt es in Münschen zuhauf. Seltsam, dass keine weiblichen Botschafter dabei sind, könnte auch es auch an der Auswahl gelegen haben? Vorzeigebotschafter Rummenigge war mal wieder wie immer nicht dabei, so ist das halt mit Vorzeigeleuten. Der Umweltpakt Bayern hat für den Zeitraum 2005 bis 2010 alle bisherigen Mitgliedschaften gelöscht und einen Neuanfang gestartet, der in der Zwischenzeit auch schon wieder 3800 Betriebe beherbergt, mit mehr oder weniger Grund.
Haben ja erst im letzten Bericht über das Treffen in Kulmbach erklärt, dass wir auf abgefragten Kundenwunsch Umweltbotschafter geblieben sind, obwohl der stolz verkündete Beitritt von Ikea (so kompetent und nett die Umweltverantwortlichen von dort auch sind, siehe hier) und Mac Donalds uns nicht gerade Freude gemacht hat. Der Mac Donalds Vertreter ist mittlerweile selbstständiger Berater im Umweltbereich (ach was?!) und diesmal wurde immer noch stolz verkündet, dass auch Lidl dem Umweltpakt beitreten wird. Wenn bei der Aufnahme mal ein paar Leute kritisch nach Sozialstandards nachfragen würden, wäre das vielleicht kein Fehler, die Auswahl der Umweltpaktmitglieder ist nicht gerade elitär, eher im Gegenteil (zum Lidl-Schwarzbuch mit allen Infos über deren soziales Engagement klicken Sie hier).
Über den aktuellen Stand des Umweltpaktes berichteten die Jungs vom Ministerium, Frau Wagner über den aktuellen Stand des für Betriebe nicht ganz uninteressanten IZU-Internetportals, in dem sie aufgrund meines gemeinen Zurufs sogar die aktuellen Gesetze für Holzstaub gefunden hat. Souveräner Auftritt mit einem Quäntchen Glück, was allen Vortragenden dieser Welt von Herzen gegönnt sei.
Der ständig aktive Michael Heidrich (Webloglesern bekannt durch diesen Artikel über seinen Rosegardens-Beitritt zum Umweltpakt) berichtete über seinen Erfolg bei der erstaunlich flotten Erstellung eines Fragebogens für Einzelhändler, die jetzt ohne größeren Aufwand über ein paar Kreuzchen auf zwei Seiten Mitglied im Umweltpakt werden können. Gleichzeitig unterstützt er die Idee des Umweltpaktes auch nach Sachsen, wo er als aktiver internationaler Umweltbotschafter in Vorträgen die Vorteile des bayerischen Umweltpaktes schilderte. Respekt, der tut was.
Mein eigener Beitrag (höchst innovativ, weil ich nur der aktuellen Vortragsmode wegen, weniger aus Zeitmangel) auf alle modernen Kommunikationsmittel wie Beamer und Folien verzichtete) drehte sich um das Nachhaltigkeits EFQM, das wir zusammen mit der Sustainable Excellence Group vorangebracht haben.
Der Übergang zur Future Fair Nachhaltigkeitsmesse in Frankfurt war halbwegs schlüssig, denn unser Aufwand für das EFQM-Managementsystem hängt eng mit der Arbeit für die Future Fair zusammen. In beiden Fällen wollen wir erreichen, dass ehrliches Engagement belohnt wird, und nicht zuletzt dafür sorgen, dass Nachhaltigkeitstrittbrettfahrer von kompetenten Verbrauchern entlarvt werden. Die sollen keinen Preis bzw Award beim EFQM gewinnen und keine falschen Lorbeeren auf der Future Fair, was nicht heißen soll, dass es nicht besser wäre, wenn diese Untenehmen so langsam für diese Themen ein Bewusstsein entwickeln.
Aber unsere Hoffnung ist, dass Pioniere nach Frankfurt kommen, zum Vorreiter Hofpfisterei konnte ich durch den Vortrag Kontakt aufnehmen. Messepartner sind wir ja vor allem, weil wir ein erweitertes Bewusstsein für „nachhaltige“ Messestände erreichen wollen, und dieselben sogar verkaufen.
Das Amt des Umweltbotschafters ist aus der Sicht der ökologischen Vorreiter durchaus kontrovers zu diskutieren, aber die positiven Diskussionen und das ehrliche Engagement aus unterschiedlichsten Branchen ist dann doch etwas, was mitreisen kann.. Auch wenn ich wegen ein paar Terminproblemen und Zeitplanüberschreitungen bald aufbrechen musste, war ich doch froh, dabei gewesen zu sein.
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