Zugegeben, ich hab Sie im letzten Jahr schon gesehen, aber mir geht es wie den staunenden Kindern davor, nur kann ich mich hinter dem Fotoapparat verstecken. Gunther muss allerdings alle Fragen der Dorfjugend beantworten, die glauben später hoffentlich auch nicht der Werbung, dass Bäume oder Kühe lila, Strom gelb oder Telefone pink sind.
Der LKW mit Entrindungsanlage hat die Familie Feulner mal 1,7 Millionen DM gekostet und er ist das Geld auch wert. In einer Stunde waren ca. 120 Stämme entrindet, da geht´s ab ey. Für die Jungs, je einer bedient einen Kran vor und hinter der Entrindungsmaschine, ist das Routine, wir sind jedes Mal beeindruckt (weiß nicht mehr wie lange, aber beim zweiten mal hat´s noch funktioniert).
Warum wir entrinden? Das Sägeblatt der mobilen Säge hält länger scharf, wir haben weniger Materialverlust durch die durchaus aufdringlichen, wen n auch vegetarischen Tierchen und das Holzlager sieht noch sauberer aus. Das ist gut für die Bänker, denen man die Lagerung des eigenen Holzes gottseidank nicht mehr jedes Jahr aufs Neue erklären muss. Denn die Bänkercomputeralarmglocken leuten ein schlechtes Ranking ein, weil wir durchschnittlich mehr Kohle im Materiallager gebunden haben, als Kollegen, die sich brettweise günstig vom Handel von irgendwoher beliefern lassen. Uns ist das Holz aus der Hersbrucker Alb was wert und unsere Kunden wissen das zu schätzen, die Bänker müssen diese ungewöhnlichen Zusammenhänge lernen oder wir setzen uns auf eine andere Bank, Holz dafür ist genug da.
Artikel zum gleichen Thema im letzten Jahr.
Schade ich war wieder nicht da als die Entrinder da waren. Wahrscheinlich sind meine Arbeitszeiten einfach doch zu kurz um alles mitzubekommen. Da werd´ich aber nix ändern weil ausschlafen und abends grillen oder Fussi spielen oder meine Kinder betreuen oder oder oder auch ganz gut ist. Dann müssen mir eben die Bilder und herwig´s Kommentar reichen.
Kommentiert von: Mathias Deinhard | 11. Mai 06 um 13:39