Na gut, die Krummbachtaler (Schönau a.d. Brend) haben es wenigstens zu zwei "M"s gebracht, während wir in Unter-krumbach mit "Unter" und nur einem "M" zurechtkommen müssen. Trotzdem trafen sich dort knapp 20 Ernährungsexperten in einem Vier-Sterne Hotel, das (zumindest in meinem Zimmer) keine Badewanne (verkraftbar, aber doch eigentlich nicht klassifikationsgerecht) und vor allem keinen Internetanschluss hatte (nicht ertragbar, von wo aus sollen denn die Weblogs gefüttert werden, wenn nicht in den Hotels der Zukunft?). Hatte in meinem Zimmer zwar eine Sambatreppe, aber dahinter eine abgesperrte Tür hinter der sich angeblich nur zwei weitere Betten befanden, ich hatte nichteinmal die zwei im Untergeschoss vollgebracht.
Fast wie ein Klassentreffen. Man freut sich alte Weggefährten wiederzutreffen ("die haben doch vor der IHK-Prüfung bis nachts um zwei im Hotel gebüffelt, als wir uns besorgt um die Qualität der Auswahl an Highland Malt Whiskys kümmerten, oder war´s andersrum?"). Jedenfalls versuchten wir mehr oder weniger verzweifelt an dem Wissen von damals anzuknüpen um es zu erweitern, was bei einem Antibotaniker wie mir nicht leicht ist (wir hätten im Garten auch Biobeton pflanzlich einfärben können, aber Ute bestand auf so floralen und botanischen Kram, den ich kompetent erst dann bestimmen kann, wenn er zu Brettern gesägt wurde). Genug geoutet.
Vieles war sehr gesund, aber sollte ich ausnahmsweise wirklich mal Acetylsalicylsäure brauchen, öffne ich trotzdem lieber die Aspirin-Brausetüte, als zum Mädesüß in der benachbarten Lichtung zu robben, das wahrlich den Ursprungswirkstoff beherbert. Trotzdem ist es mir wichtig die Zusammenhänge der Wirkstoffe zu verstehen. Da geht es auch ganz viel um die industrielle Vereinnahmung von Wissen, das gemeinsam mit der Verdummung durch Werbung erfolgreich zur Vermehrung des Gewinns genutzt wird, leider weniger zur Vermehrung der Gesundheit. Aber solange wir von Pharmakonzernen billigere Medikamente (die Generika-Plagiat-Diskusssion lässt grüßen) und keine Weitergabe von Know How oder nachhaltig aufgebautes Gesundheitsbewusstsein fordern, wird es wohl keine zahlenmäßig relvante Rückbesinnung auf das Wissen unserer vor-chemischen Vergangenheit geben.
Außer man trifft Menschen wie Betty Felber, die Krankenschwesterausbilderin und Kräuterexpertin aus Fulda. Ihrer Begeisterung und Kompetenz ist wirklich kein Kraut gewachsen, und obwohl ich mich hinter dem Fotoapparat verstecken wollte, habe ich brav Schafgarbe gesammelt, auf den wilden Wassern des oberen Krummbachs Brunnenkresse gerettet (irgendwann hat man auch mal Vorteile als Wildwasser-Kajaklehrwart der Naturfreunde) und Günzel gezupft, weil ich mir den Namen aufgrund der letzten Küchenkunden, eben Familie Günzel, gut merken konnte und das unverwechselbar blühende Blau die anderen Experten vor vergiftenden Fehlgriffen schützte.
Zugegeben: Bei Bettys Löwenzahnschnaps würde ich es dankbar ertragen, wenn mir promovierte Meterologen die Abstinenz erteilen würden, aber wenn man die theotralischen Jungs mal brauchen könnte, ist keiner in Reichweite.
Und außerdem hab ich ´ne voll coole Urkunde bekommen, obwohl ich nicht bis zum Schluss bleiben konnte, denn was Julie A. Clark (Member of the Royal Akademy of Dance) mit Ihren über hundert Schülern als Konzeptauftritt "Evolution" aufführte war opernhaustauglich. Dank ihres unermüdlichen Engagements, der Hilfe ihrer Kinder, unzähliger Mitarbeiter im Hintergrund, dem neuen HipHop Trainer Ali alias Digga, und ausdauernden Schülern wie Iris Müller und (nicht zuletzt) Laura D., vermisse ich kein Stück Pestorezept, das ich ja auch gedruckt mit heimnehmen konnte.
Ernährungsymposien mit Bernd Trum sind ein großer Zeitaufwand, nicht ganz billig, trotzdem preiswert, und sie demonstrieren unserern Respekt vor kochenden Kunden. Unser kocheuphorisches Miele-Ernährungsexpertenteam will aus Erfahrung beraten und nicht aus Prospekten und wir haben eine kompetente Meinung zu unseren Miele-Geräten und den Kräutern auf der Wiese. Wer die passenden Kunden findet, hat als Ernährungsexperte einen Traumjob. Dank an Bernd Trum und Stefan Forster von der Frontcooking Akademie, Detlev Watzek für seinen unermüdlichen Einsatz für uns Imperialabkömmlinge bei Miele und an die Miele Entscheider, die die Ernährungesexperten-Idee von Imperial übernommen haben. Und an die anderen Kursteilnehmer, die die ständige Dampfgardiskussion "Wieviel Minuten bei 100 Grad und weiviel bei 120?" locker mitmachen.
Der Spruch der Schulung: "Mein Gott Imperial gibt´s nicht mehr, die DDR doch auch nicht."
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Dampfgarworkshops bei Thommy Schäfer
Messer von Solicut, mein Faible, Griffe aus Olivenholz
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