Gestern ging es zu Ende: das 6. internationale Gitarrenfestival in Hersbruck, dass eine Woche lang das Weblogschreiben behindert hat. Jeden Abend ein anderes Konzert und danach an den einzigen Ort, der in allen Sprachen gleich heißt: "Bierstube". Die heißt nun mal so im AOK Bildungszentrum, wo alle Gitarristen untergebracht waren, nicht dass es dort besonders heimelig wäre, aber man trifft sich eben. Die Galerie des ultimativen Eröffnungskonzerts mit Friend´n Fellow am Sonntag ist ja schon seit Montag im Netz (hier), die zweite Bürgermeisterin von Hersbruck, Brigitta Stöber, begrüßte dort genauso souverän und sympathisch, wie sie gesten verabschiedete.
"Meine sehr geehrten Damen und Herren" war die Anrede bei der Begrüßung, "Liebe Freunde" bei der Verabschiedung. Das beschreibt sehr gut, welche Wirkung so ein internationales Festival auf eine Stadt hat, die den Titel Cittaslow leider zu selten erwähnt und mit Leben erfüllt: der Horizont erweitert sich. Venezuela, Spanien, Ukraine. Von allovertheworld kommen Gitarristen, aber auch die Kulturattachee´ der venezualnische Botschaft in London, Gloria Carnevali (im Bild ganz links) hat sich ein paar Tage dafür Zeit genommen und wurde in Hersbruck begeistert aufgenommen. Denn Sie interessierte sich wirklich für Land und Leute und erkannte das enorme Potential, dass in der Zusammenarbeit des venezuelanischen Festivalleiters Arnoldo Moreno und seinen Hersbrucker Organisatoren wie der Leiter Johannes Michel liegt.
Apropo Johannes, ein Jammer ist das schon, dass er Hersbruck verlässt, auch wenn wir seine Entscheidung nach Bamberg zu gehen gut nachvollziehen können. Es ist einfach demotivierend, wenn ein großer Teil des Stadtrats die Notwendigkeit seiner Arbeit in Zweifel zieht und eine solche Stelle nicht neu besetzt. Ein sehr trauriges Zeichen dafür, dass die Idee von Cittaslow nicht in allen Köpfen angekommen ist. Nicht jede Arbeit kann man in Euro aufrechnen (ein Weblog zum Beispiel) und es ist schade, wenn ein Stadtrat nicht erkennt, an welcher Stelle Arbeit langfristig wichtig ist.
Mit dem diesjährigen Festival hat Johannes aber nochmal einen Meilenstein gesetzt, denn in allen Sparten war es das beste, das wir je hatten. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr vom 20.bis zum 25. 8.06.
Nachtrag
Eben kam Annemarie Rufer mit einem guten Verbesserungsvorschlag nach Unterkrumbach: In den Konzertankündigungen sollte auch das zu erwartende Programm abgedruckt sein, denn die Nicht-Gitarren-Neurotiker, würden ihre Hingehenodernicht-Entscheidung ja gerne davon abhängig machen WAS gespielt wird.
Die Fotogalerie der Eröffnung und der Unterkrumbacher Werkstatt-Tage
Gitarrenfestivalhomepage
Die Möbelmacheraktuellseite
Hallo herwig,
danke für die Blumen! Habe mich sehr über deinen schönen Kommentar zum Festival gefreut.
Ich glaube die Veranstaltung hat in diesem Jahr eine neue Dimension erreicht. Trotzdem konnte jeder Besucher der Konzerte und des Kursprogramms erkennen, dass noch wahnsinnig viel Potential im Festival steckt. Das durchweg positive Urteil der anwesenden Gitarrenlegende Eli Kassner (=DER Erfinder des Gitarrenfestival-Konzepts überhaupt und Gründer des Toronto Guitarfestival) war die größte Anerkennung für uns alle! Das Internationale Gitarrenfestival Hersbruck kann schon bald auf gleicher Augenhöhe mit renommierten Veranstaltungen in der ganzen Welt befinden. Davon bin ich überzeugt!
Wenn - und das wird die größte Herausforderung für die kommenden Jahre - wenn sich ein gutes Team rund um den genialen künstlerischen Leiter Arnoldo Moreno entwickelt. Gute Ansätze sind vorhanden - allerdings ist eine öffentliche Unterstützung unablässig. Die organisatorische Arbeit benötigt Kompetenz und vor allem viel Zeit. Nebenbei oder zusätzlich kann das nicht erledigt werden.
Ich wünsche meinen Nachfolgern und vor allem Petra Hofmann viel Erfolg. Selbstverständlich stehe ich bei Bedarf für Ratschläge zur Verfügung. Und genauso selbstverständlich werde ich im nächsten Jahr beim Festival dabei sein - dann vielleicht mit mehr Zeit für Konzertgenuss und Bierstube.
Liebe Grüße
Johannes Michel
Kommentiert von: Johannes Michel | 28. August 05 um 14:16