Die üblichen Verdächtigen waren da. Die Künstler, die Kunstinteressierten und Martin von der Fuggerbank, der gerade dienstlich bei Friedrich Zink zur Eröffnung war. Und unsere Praktikantin Annalena mit Schwester, Mutter Vater, der glatt alte Schulfreundinnen entdeckte ("seit 34 Jahren nicht mehr gesehen"). In Unterkrumbach trift man sich eben. Eine nette Runde, die bis kurz nach 10 noch die Ästhetik von Küchenfotos (Authentizität versus Werbewirkung) diskutierte.
Annas Erklärungen der Entstehung des Mohnprojekts brachten die Bildbetrachtung wieder einen Schritt weiter, eine Bestätigung des Werkstatt-Tage-Konzepts, bei dem es nicht nur um die Darstellung, sondern auch um das Verständnis von Handwerk und Kunst geht.
So ähnlich stand es auch in der Begrüßung:
Herzlich willkommen zu den 8. Unterkrumbacher Werkstatt-Tagen, deren feierliche Eröffnung Sie gerade mitverfolgen.
Den Bildern von Anna M. Scholz sieht man an, dass mehr Beschäftigung mit dem Thema Mohn dahintersteckt als das zum Malen einer Blume unbedingt notwendig gewesen wäre. Darüber werden Sie sicher gleich mehr erfahren. Die Unterkrumbacher Werkstatt-Tage stehen in der Tradition, dass Sie mehr darstellen wollen, als nur ein Bild oder ein Konzert.
Die Hintergründe interessieren uns, nicht zuletzt deshalb, weil auch unsere handwerkliche Arbeit mehr bietet, als der fertige Tisch(-ler) zeigen kann.
Auch hinter (oder unter ) einem Bett, einem Schlafzimmer oder einer Einrichtung steht ein langer Entstehungsprozess, der zunächstmal noch nichts mit Holz, sondern nur mit Vorstellungen, Gesprächen, Skribbels (Skizzen) und Ideen zu tun hat. Diese Orientierungs- und Planungsphase ist mindestens so wichtig und auch so interessant, wie die Fertigung selbst. Dem fertigen Möbel sieht man diese gedankliche Qualität erst auf den zweiten Blick an, wenn ein Bett nicht in dem dafür bestimmten Raum steht, dann schon fast gar nicht.
Trotzdem sind es genau diese Prozesse, die eine Arbeit so interessant machen, egal auf welcher Seite der Kunst-Handwerk-Achse man sich befindet.
Auch die Beschäftigung mit einer Matratze kann viel mehr Liegekomfort bringen, wenn man sich nicht nur mit Materialien und Preis, sondern auch mit der Ergonomie, der Ökologie und dem ganz persönlichen Empfinden beschäftigt. Die Materialien können sie testen und spüren, hier oder in der Werkstatt, aber wenn Sie morgen oder am Sonntag Utes Vortrag hören, werden Sie noch ganz andere Kriterien für das gute Schlafen finden.
Wer noch viel tiefer in das Thema einsteigen will, also praktisch zurück zu den Wurzeln, der muss am Sonntag mit Helmut Rüger wandern.
Das Konzert am Sonntag abend ist leider bzw. gottseidank schon restlos ausverkauft.
Ich wünsche Ihnen einen interessanten Abend und würde mich freuen, wenn Sie morgen und am Sonntag auch mal Ihre Freunde herschleppen.
Zur Sonderseite der Unterkrumbacher Werkstatt-Tage
Fotogalerie der Vernissage
Einladung zu den Werkstatt-Tagen
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